Antwort auf: Taylor Swift

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slow-train

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1989 ist für mich ganz klar die beste Veröffentlichung der (Taylor’s Version)-Reihe. Ich finde auch, dass die Neueinspielung durch die reifere Stimme eher gewinnt und sich die Platte den Höhrer:innen etwas mehr zuwendet als in der ursprünglichen Version. Die Bonus-Tracks sind allesamt zwingend und machen den Beginn der Swift-Antonoff-Ära noch einmal klarer.
Das Album hat sich seit Release sowieso zu einem modernen Klassiker entwickelt und Swift zu dem globalen Star gemacht, der sie bis heute geblieben ist. Zusammen mit Beyoncés selbstbetitelten Album von 2013 scheint mir 1989 dank seiner künstlerischen Befreiung und dem zwischen Selbstbehauptung und Rollenbildern Hin-und-her-gerissen-sein in der Rückschau auch einen popkulturellen Rahmen zu bespielen, indem sich wenig später das MeToo-Movement als Mainstream-Bewegung entfalten konnte. In der Rückschau spüre ich es beim Hören dieser Alben jedenfalls schon brodeln. Der Kampf von Frauen, die als Künstlerinnen mit einer Betonung auf -innen ernst genommen werden wollen, ist hier schon deutlich zu hören. Ironischerweise hat ja das popkulturelle Leitmedium dieser Zeit, pitchfork.com, dann auch ausgerechnet die Ryan Adams Cover-Version von 1989 direkt besprochen, während man auf ein Review der originären Version noch fünf Jahre warten musste. Absurde Zeiten damals im Boys-Club.

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