Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Ich geh jetzt hier etwas durcheinander. Erst Pres, jetzt ein Sprung zu Ben Webster. Dieses Album wurde im „Ich höre gerade …“-Thread kurz erwähnt und zufällig hatte ich die Schallplatte vor kurzem günstig ergattert.

Ein Spätwerk, Mai 1969 in Holland mit einheimischen Begleitern aufgenommen. Ein Tribut an Duke Ellington, in dessen Band Ben Webster in den 40ern (und später immer wieder mal) gespielt hatte, und der im April 1969 siebzig Jahre alt geworden war. Mit Ausnahme des von Webster geschriebenen Titelstücks nur Ellington-Kompositionen. „Guv’nor“ war Ben Websters Spitzname für den Duke.

Meist sehr zurückhaltend, zart, oft wie nur getupft. So als hängt Webster alten Erinnerungen nach und spielt nur nebenbei vor und für sich hin. Nur bei wenigen Stücken nimmt das Fahrt auf. Sehr transparent aufgenommen. Die Begleiter mögen keine international bekannte Nummern sein, waren/sind aber in den Niederlanden wohl etablierte Größen und kommen gut zur Geltung. Der Bassist (Jacques Schols) dürfte sich gefreut haben, so klar und deutlich zu hören zu sein.

Sicher kein Muss, aber schön, die Platte zu haben und zu hören.

In den liner notes erfährt man den Namen von Ben Websters Amsterdamer Zimmerwirtin, Vrouw Hartlooper.

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)