Antwort auf: Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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ford-prefect
Feeling all right in the noise and the light

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Den Dokumentarfilm Minnesota Hardcore von 2020 über die Punk/HC-Szene im US-Bundesstaat Minnesota im Allgemeinen und in der Stadt Minneapolis im Besonderen. Der Film unterhält sich mit Schlagzeugerin Lori Barbero von Babes in Toyland, die in den 1980er Jahren in einem stadtbekannten Haus in Minneapolis wohnte, in dem sie regelmäßig Punk-Rock-Shows veranstaltete, mit Bands, deren Mitglieder hinterher bei ihr übernachteten. Eine eingeschworene Szene eben, in der jeder dem anderen hilft. Außerdem sieht man Combos wie Hüsker Dü, Loud Fast Rules und The Replacements … kommen alle aus dieser Ecke der Vereinigten Staaten. Aus Loud Fast Rules gingen 1983 Soul Asylum um Sänger und Gitarrist Dave Pirner hervor, neben Babes in Toyland wohl die berühmteste Indie-Rockband aus Minneapolis, die 1993 den internationalen Hit „Runaway Train“ landete, der auf MTV und Viva als Musikvideo rotierte. In der glamourösen Popgeschichte kennt man Minneapolis ja gemeinhin wegen Prince.

Der Film geht der Frage auf den Grund, ob man mit Hardcore Punk für den Lebensunterhalt notwendiges Geld verdienen kann, ob aktiv in einer Band oder als Schreiber eines Fanzines, wie Publizist Peter Davis, der in den 1980ern das zunehmend kommerzieller werdende Your Flesh Fanzine herausbrachte, dem die Szene deshalb Ausverkauf des Punk-Rocks vorwarf. Nur weil Szene-Kenner Davis mit dem Schalten von Werbeanzeigen seine Druckkosten begleichen wollte. Das berühmteste Punk-Fanzine dürfte Maximum Rock’n’Roll sein. Zudem dokumentiert der Film die Geschichte der Konzert-Location Goofy’s Upper Deck, wo in dieser Dekade historische Punk/HC-Shows stattfanden, im ersten Stockwerk über einem Striplokal. In diesem Zusammenhang spielt das Plattenlabel Twin/Tone Records eine wichtige Rolle. Der Name des Labels spielt auf den Spitznamen der beiden Großstädte Minneapolis und St. Paul an, die geografisch benachbart sind und die man umgangssprachlich „Twin Cities“ nennt. Darüber hinaus geht der Film in der letzten halben Stunde auf Social Distortion, The Offspring, Rancid und Corrosion of Conformity ein … und wie Punk-Rock im Jahre 2015 Green Day in die Rock’n’Roll Hall of Fame brachte.

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!