Antwort auf: Umfrage: Die besten Alben der 1990er

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#12009317  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 4,881

@wahrPraktische und verbraucherfreundliche Kurzkommentare zu meiner Auswahl.
(Lesedauer 5-10 Minuten, denn so kurz ist es dann doch nicht geworden)

05 The Fall – The Infotainment Scan
(…)

09 The Fall – Code: Selfish
(…). The Fall spielten in den ersten Jahren der 90er eigentlich in der allgemeinen Pop/Indie-Kultur keine große Rolle mehr. (…)

11 Massive Attack – Blue Lines
Der langsame Bristol-Vibe. Horace Andy habe ich erst über diese Platte kennengelernt. Heute mach ich Reggae-Sendungen und tue so, als hätte ich seinen 70/80er Output schon bei dessen Erscheinen mit dem Spliff eingesaugt.

15 Stereolab – Dots And Loops
Um 1994 herum wurde (Indie-)Popmusik plötzlich von anderen Perspektiven heraus betrachtet. Combustible Edison läuteten ein Easy-Listening…, nein, es war kein Revival, denn es hatte vorher keinen Platz im Distinktionsuniversum, zu dem man hätte zurückkehren können. Es war insofern eine neue Perspektive. (…)

16 Air – Moon Safari

17 Donald Fagen – Kamakiriad

Na, das ist allerdings etwas mehr als nur „taglines“. Danke dafür!

Ungewöhnlich, The Fall für die 90er zu nominieren, finde ich – aber das findest du selber ja auch irgendwie. Verbinde The Fall eher mit den frühen 80ern. Bin aber auch kein ausgesprochener Fall-Fan und und habe sie eigentlich nicht verfolgt. Aber so mancher verehrt sie ja kultisch. Ein früherer Freund von mir ist mal bei einer Party rausgeworfen worden, weil er immer The Fall auflegen wollte.

Ich habe nie so richtig verstanden, was Mark E. Smith bei The Fall eigentlich getan hat. Er spielte kein Instrument, singen konnte er auch nicht und schien sich darauf zu beschränken, ätzende Kommentare zu Gott und der Welt zu bellen und zu nöhlen und seine Musiker umherzuscheuchen. Na ja, aber das ist ja auch schon was! ;-) Ein exzentrischer, misanthropischer Charismatiker, der sich konsequent zu Tode qualmte und soff.

Horace Andy habe ich sogar erst letztes Jahr entdeckt! Vielleicht sogar über eine deiner Sendungen?

Dass hier mal jemand Combustible Edison erwähnt! Den Zusammenhang mit Stereolab hätte ich nie hergestellt. Aber du hast recht, das passt! Ich kann mich damit rühmen, die mal live im Restaurant des Flughafens Berlin-Tempelhof gesehen zu haben. Ein besserer Ort dafür ist kaum denkbar. Vor einigen Tage zog ich deren Debut-Album I, Swinger nach langer Zeit mal wieder aus dem Regal. Zufällig hatten wir kurz zuvor Fellinis La Dolce Vita gesehen und was für ein weiterer Zufall: Das erste Stück auf I, Swinger ist eine Nina Rota-Komposition aus der Filmmusik zu La Dolce Vita. Elegant, luxuriös und dekadent.

Air – Moon Safari hörte man damals in jedem Coffee Shop, in jeder semi-hippen Bar, das kam mir irgendwann wieder zu den Ohren raus. Hatte ich inzwischen schon wieder verdrängt. Aber ist schon gut.

Bei Donald Fagen bevorzuge ich klar The Nightfly. Kamakiriad ist dann so eine Becker/Fagen-typische Überpfektionierung, bis auch der letzte Rest Spontanität eliminiert ist. Makellos und cool an der Grenze zur Sterilität, was schon wieder einen eigenen Reiz hat. Irgendwie passt das dann sogar zu Stereolab und Combustible Edison. Ich glaube, ich muss die mal gemeinsam in einer Playlist unterbringen.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)