Antwort auf: Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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ford-prefect
Feeling all right in the noise and the light

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Den Dokumentarfilm Nothing but the Blues über Eric Clapton von 1995 mit Martin Scorsese, dem wir auch den Stones-Konzertfilm „Shine A Light“ von 2008 verdanken, als ausführender Produzent. Nach seiner Erstausstrahlung in den Staaten wurde der Dokumentarfilm „Nothing but the Blues“ aus unklaren Gründen wieder zurückgenommen. Erst vor einem Jahr erfuhr der Film, restauriert in Ton und Bild, seine Wiederveröffentlichung. Wer erfahren möchte, wie Eric Clapton zu dem Gitarristen reifte, der er gegenwärtig ist, erhält durch den Dokumentarfilm eine vage Ahnung.

Man sieht Eric Clapton verschwitzt auf der Bühne des Musikclubs Fillmore West in San Francisco, wo er im November 1994 an drei Abenden auftrat und von der Kamera begleitet wurde. Außerdem erzählt der Film, wie Muddy Waters, ein großes Vorbild von Clapton, aus dem Mississippi Delta nach Chicago kam. Manche in der großstädtischen Szene machten sich über den ländlichen Kleidungsstil von Muddy Waters lustig. Analysierende Erzähl-Strecken wechseln sich mit konzertanten Live-Szenen ab, in denen Eric Clapton etwa die Songs „Someday after a while“ von Freddy King und „How long“ von Leroy Carr spielt. Daneben erfährt man, wie man aus Besendraht eine einfache klappernde Gitarre bauen kann, wie sie Robert Johnson spielte, als primitives Instrument. „Little Walter hatte einen sehr starken Einfluss auf mich. Er legte so viel Emotion hinein. Ich muss nicht wahnsinnig virtuos sein, wenn ich alle meine Gefühle hier hereinschleuse“, erklärt Eric Clapton, der Elemente aus dem Delta-Blues nahm und sie modernisierte. Zudem erläutert Clapton, wie man ein Vibrato spielt, das gedehnte zitternde Halten einer einzigen Note auf einer Saite.

Zwischendurch spricht B.B. King, der sich erinnert, wie er nach Memphis zog und dort am Wochenende den Musikern in der Beale Street zuhörte, die dortige Amüsiermeile. Auf der Straße, in den Clubs, im Park. „Es war wie ein Studium, ich habe so viel gelernt“, schildert B.B. King. Darüber hinaus sieht man schwarzweißes Archivmaterial von Howlin‘ Wolf, T-Bone Walker und Big Bill Broonzy.

Bis vor ein paar Tagen war zudem der Dokfilm „Leben für den Blues“ über Eric Clapton in der arte-Mediathek online, der jedoch mittlerweile aus dem Programm genommen wurde.

zuletzt geändert von ford-prefect

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!