„Lustig“ ist Münster, im Chargieren macht dem Liefers so schnell keiner was vor.
Hab auch kein Problem damit, meistens mag ich es sogar.
Aber ein Wuttke, der sich selbst parodiert, an einer Stelle z.B. mit unverkennbaren Anklängen an seinen sensationellen Arturo Ui in Heiner Müllers legendärer Inszenierung, spielt für mich schon noch in einer anderen Liga.
Besonders schön unter den entgeisterten Blicken der früheren Müller-Muse und Wuttke-Ex Broich, die in dem Stück über vierhundertmal mit ihm auf der Bühne stand, was als Fun Fact im Hinterkopf durchaus eine Prise Extra-Charme entfaltet, ohne das jetzt metaebenenmäßig überhöhen zu wollen.
Man kann es meinetwegen sogar mit „Hurz“ abtun, aber dann gefällt mir mein Universum doch deutlich besser.
Zum selbstverliebten Größenwahn des tragisch gescheiterten Menschenfängers passt es jedenfalls ganz vorzüglich.
Dass es trotzdem (oder gerade deshalb) nicht für jeden „funktioniert“ ist dann halt der Preis wenn man sich entschließt, genau diesen Film machen zu wollen.
Mit der Einschätzung des ZEIT-Rezensenten kann ich prima leben:
https://www.zeit.de/kultur/film/2022-10/tatort-frankfurt-leben-tod-ekstase-obduktionsbericht
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Musik ist nicht was sie ist, sondern was sie den Menschen bedeutet. (Simon Rattle)