roughaleIch tippe eher auf „Fiel dem Schreiber mittendrin spontan ein“
Zumindest war das verkannte Genie bei Minute 8 schon mal von hinten im Bild, am Fenster stehend und der abfahrenden Polizeikolonne hinterher blickend. Warum er dort offenbar unbemerkt blieb, hat mich persönlich nicht so sehr interessiert, denn es versprach da schon ein großes, rauschendes Theaterfest zu werden, das wir von vorne bis hinten einfach nur gefeiert und genossen haben. Nicht bloß wegen Wuttke, auch z.B. wegen der selten zuvor so pointiert in Szene gesetzten Dynamik zwischen Brix und Janneke und überhaupt wegen des enormen Spielwitzes – mal subtiler, mal komplett überdreht aber immer so perfekt dosiert, dass das Dauergrinsen einfach nicht aufhören wollte und so was Profanes wie Handlung eigentlich zur Nebensache wurde. Wie ja auch die Libretti vieler Opern nur den Anlass für die Musik liefern, wegen der man sie sich trotz hanebüchener Story immer wieder mit Genuss anhört.
Insofern war schon absehbar, dass man damit auf diesem Traditions-Sendeplatz keine ungeteilte Begeisterung auslösen würde. Aber eine so geballte Front kollektiver (und weitgehend begründungsfreier) Ablehnung hatte ich dann doch nicht erwartet.
Für mich ein absolutes Highlight dieser sonst an Tiefpunkten tatsächlich nicht armen Reihe.
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Musik ist nicht was sie ist, sondern was sie den Menschen bedeutet. (Simon Rattle)