Antwort auf: james 'blood' ulmer

#11721937  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,014

1971-74

ulmers anfangsjahre in new york sind etwas unübersichtlich. 1971 scheint es ein 9-monatiges engagement in minton’s playhouse gegeben zu haben, wo von ulmer verlangt wurde, blues zu spielen. walt hettfield (liner notes zu REVEALING) behauptet, dass die band unter der woche im trio gearbeitet habe (mit den detroiter focus-novii-kollegen doug hammond und john dana), an den wochenende sei george adams dazugestoßen (6 jahre später nahmen ulmer, adams, hammond das debüt REVEALING auf, allerdings mit cecil mcbee am bass).

mehrere quellen, u.a. ulmer selbst, s.o., behaupten, dass ulmer auch mit art blakey gespielt habe (somit als erster gitarrist der messengers). bei hettfield steht auch was von auftritten mit paul bley und archie shepp. in loft-sessions lernt er auf jeden fall zu dieser zeit rashied ali kennen, außerdem billy higgins, der ca. um 1972 den kontakt zu ornette coleman herstellt, von dem ulmer damals noch nie gehört hatte.

1973 taucht ulmer auf mehreren aufnahmen auf, als loft-szene- und sessiongitarrist.

joe henderson, multiple, milestone 1973, aufgenommen (quintett) 31.1.1973, overdubs (ulmer) für „tres-cun-deo-la“ am 5.4.1973.
henderson (ts, voc, ss, fl), larry willis (ep), dave holland (b), jack dejohnette (dm), arthur jenkins (per), ulmer (nur „tres-cun-deo-la“) & john thomas (nur „song for sinners“, overdub am 13.4.) (g)

komplex geschichtete aufnahmen, die ulmer in einem fall etwas auffüllt (ohne solo), brasilianischer flair, schöner groove, henderson auf verschiedenen instrumenten und singend (!) in overdubs, bei der gelegenheit kommt auch ulmer dazu. die beiden dürften sich aus detroit gekannt haben, zumal hendersons kleiner bruder ja in ulmers band focus novii sax gespielt hat.

larry young, lawrence of newark, perception 1973, genaues datum unklar
young (org, voc, per), pharoah sanders a.k.a. „mystery guest“ (ts), dennis mourouse (ts), charles magee (?, tp), cedric lawson (ep), ulmer (g), don pate & juini booth (b), div. (dm & perc)

die entstehungsgeschichte ist komplizierter, da kommen für die einzelnen stücke die musiker in immer wieder anderen besetzungen zusammen, ich höre ulmer nur auf zweien („saudia“ und „alive“), er spielt sehr frei mit wah-wah, in „saudi“ füllt er nur auf, im kurzen „alive“ prägt er den freien jam im dialog mit youngs stör-sounds. auf dem papier natürlich interessant, die dritte orgeljazz-erfahrung in progressiver reihe, marr-patton-young, aber hier geht es wirklich nur um einzelne sounds, die er beitragen soll, kann gut sein, dass er sanders bei den sessions gar nicht begegnet ist.

--