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NEKO CASE – Fox Confessor Brings the Flood (2006)
(…) Bereits am Vorgänger Blacklisted nahm sich die Sängerin einige stilistische Freiheiten, hier pfeift sie über weite Strecken auf das übliche Strophe-Refrain-Strophe-Schema. Das führt nicht zuletzt dazu, dass Fox Confessor Brings the Flood ein in höchstem Maße spannendes und unergründliches Werk ist, dessen kleine magische Fein- und Eigenheiten immer wieder aufs Neue eine überraschende und faszinierende Wirkung evozieren. Zwischen mystischer Folklore, 50s-Pop-Anleihen und Gospel ist alles erlaubt und nichts so wie es scheint.
Während die Backingband mit Mitgliedern von Calexico und Giant Sand oder dem legendären The Band-Veteranen Garth Hudson ein bemerkenswertes, absorbierendes Soundbild kreiert, ist es primär nichtsdestotrotz eine One-Woman-Show. Ganz egal ob Case die beiden Frauen Margaret und Pauline vergleicht, dem Spatzen eine vergebliche Warnung ausspricht oder ukrainische Zeilen trällert, ihr Gesang ist auf dem Zenit ihrer Kunst und erhellt in ihrer wärmenden Strahlkraft auch die dunkelsten Ritzen eines Herzens. (…)
Die vierte LP von Neko Case ist ein grandioses Gesamtkunstwerk, das sich anfangs vielleicht sperrig und widerspenstig gibt, bei einer intensiven Befassung aber seine Pracht und Schönheit letztlich in vollem Ausmaß entfaltet.
Zu Disney-Filmen kann ich ja nichts sagen, aber den Text zu Fox Confessor Brings the Flood habe ich gerne gelesen; den fand ich nachvollziehbar, obwohl ich mich nicht im selben Maße wie Du für das Album begeistern kann. Mit diesem Werk bin ich bei Neko Case eingestiegen (seitdem habe ich mir sieben weitere Alben von ihr angeschafft), und Deine Besprechung hat mich daran erinnert, dass wir es ziemlich ausführlich hier besprochen hatten – das würde wohl heute nicht mehr so stattfinden. Ich fand es interessant, die Einwände wieder zu lesen, die damals gegen Neko Case vorgebracht wurden: dem einen war ihre Stimme zu stark (kein Witz), der andere störte sich an Produktionsdetails wie Hall auf der Stimme usw. Mich hat ihre Stimme gleich angezogen; ihretwegen (und wegen bestimmter Tracks wie „Hold On, Hold On“) bin ich drangeblieben, obwohl einige Stücke auf dem Album mir erst nach mehrfachem Hören im Gedächtnis geblieben sind.
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To Hell with Poverty