Antwort auf: Return of the GrievousAngel: Persönliche Schätze aus der weiten Welt der Kunst

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Fun and Fancy Free (Jack Kinney et al.; 1947)

Nicht viel weniger skurril ist in Wirklichkeit der Nachfolger Fun and Fancy Free. Bestehend aus lediglich zwei etwa halbstündigen Kurzfilmen, die Anfang der 40er als jeweils eigene Spielfilme in Angriff genommen wurden, liegt diese Einschätzung in erster Linie an der finalen Ausgestaltung. Zwar lassen die beiden ordentlich adaptierten Stories vom geflüchteten Zirkusaffen Bongo und dem sinisteren Mickey and the Beanstalk nicht so viel anbrennen, dafür ist das Drumherum umso verhängnisvoller.

Während die freundliche Einführung von Jiminy Cricket noch einen gewissen nostalgischen Charme vermittelt, sind die Live-Action-Einblendungen in der zweiten Hälfte ein wahrer Graus. Die bekannte Geschichte Jack und die Bohnenranke mit den altbewährten Helden Mickey, Donald und Goofy wird nämlich immer wieder von einer kleinen illustren Runde aus Edgar Bergen mit seinen zwei Bauchrednerpuppen und dem Kinder-Star Luana Patten unterbrochen, die sich auf selbst für Kinder unangenehm unlustige Weise über die Ereignisse unterhalten oder zwischendurch reinplappern. Ein zwiespältiges Erlebnis für Jung und Alt.

Melody Time (Jack Kinney et al.; 1948)

Besagte Luana Patten hat auch im nächsten, etwas besseren Film einen kleinen Auftritt. Allerdings nur in unaufdringlicher Weise in der Schlusssequenz vom finalen Segment Pecos Bill an der Seite von Roy Rogers und den Sons of the Pioneers.

Davor laufen wie schon bei Make Mine Music in visueller Ausgestaltung, Stimmung und letztlich auch qualitativer Güte schwankende Kurzfilme – allerdings neben populärer Musik und Jazz etwas mehr in Richtung Folk und Country. Das passt auch zu dem Selbstverständnis von Melody Time, das seine beiden längsten Segmente der Legende von Pecos Bill und der in schönen Farben verwirklichten Geschichte von Johnny Appleseed der amerikanischen Folklore widmet.

Ich mag dieses Werk von dem Trio Make Mine Music/Fun and Fancy Free/Melody Time am meisten, da es trotz unbeständiger Kreativität und Eigenarten die schönsten Momente dieser Package-Filme versammelt, obwohl sich die drei Filme insgesamt auf sehr ähnlichem Niveau einpendeln.

The Adventures of Ichabod and Mr. Toad (Jack Kinney et al.; 1949)

Umso besser, dass nach dem letzten Film dieser Ära die 40er und damit der kreative Engpass überwunden sein sollten. Dieser Abschluss gelingt den beiden Geschichten, aus denen sich The Adventures of Ichabod and Mr. Toad zusammensetzt, ähnlich gut wie jenen von Saludos Amigos zum Auftakt.

Auf der einen Seite ist es die spannende Adaption von The Wind in the Willows, die den titelgebenden und waghalsigen Protagonisten Thaddeus Toad und seine Freunde im Kampf um die eigene Unschuld begleitet, auf der anderen jene von Sleepy Hollow, auf dem sich Bing Crosby in mehreren Rollen die Ehre gibt.

Zusammen ergeben die beiden Filme ein schönes, fesselndes Erlebnis, das nicht nur an Halloween einen kurzweiligen Abend garantiert und einen erfolgreichen Übergang von den schwierigen Jahren als Folge des Krieges zur ersten Wiederauferstehung der Disney-Studios schlägt.

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