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2. und letzter Teil meiner kleine Alben-Retrospektive 2021:
Rochelle Jordan – Play With The Changes
Irgendwo zwischen R&B und dancefloor, enthält Spuren von Drum’n’Bass, House und wahrscheinlich diversen anderen Sub-Sub-Genres, die ich nicht identifizieren kann. Ist das modern oder schon wieder 90er retro oder schon wieder modern? Aber durchgehend sehr gut.
Und jetzt zu drei Alben, die ich nicht für mich, sondern für meine Freundin gekauft habe, damit sie bei mir nicht immer dudelnden Jazz oder piepsende Electronica hören muss. Ist eine interessante Herausforderung, da eine Schnittmenge zu finden.
Celeste – Not Your Muse
Celeste ist zerbrechlich und stark, minimalistisch und glamourös, zurückhaltend und überwältigend! Celeste ist ein Star!
Ich finde nicht alle Songs auf ihren Debutalbum erstklassig, aber ihre Stimme ist es immer. Ein Freund von mir sagte. „Celeste ist ein Gottesbeweis!“ Kam bei meiner Freundin super an, bin aber auch einem Tipp von ihr gefolgt. Hat sich gelohnt!
Auf der Deluxe-Version der CD ist auch noch dieser Song (hier in einer Live-Version). Wer da nicht den Atem anhält, mit dem stimmt was nicht.
Valerie June – The Moon And Stars: Prescriptions For Dreamers
Ist das Black Country? White Gospel? Glam Folk? Valerie Junes Stimme kann etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber sie wirkt mit ihrem sehr eigenen Stil originell und authentisch, und jeder einzelne Song ist ein kleines leidenschaftliches und sehnsüchtiges Kunstwerk. Tolles Album!
Kam auf Anhieb nicht ganz so gut an. Wie gesagt, die Stimme … Ich meine, da sollte man nicht aufgrund des ersten Eindrucks urteilen.
Yola – Stand For Myself
Apropos erster Eindruck: Das schrille Cover ging voll nach hinten los und dann war kaum noch Bereitschaft da, sich auf die Musik einzulassen. Die ist deutlich weniger schrill, sondern bewegt sich im Retro-Soul / R&B / Americana-Bereich – mit einem kleinen Disco-Flirt, daher wohl das Cover. Sehr bodenständig, erdig, produziert von Dan Auerbach (Black Keys) in Nashville, Tennessee. Dass Yola genug Körper in ihren Gesang legen kann, versteht sich von selbst. Starkes Album!
Habe das Album gelegentlich „heimlich“ aufgelegt, ohne das Cover zu zeigen – dann ging’s!
Das war’s!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)