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herr-rossi
jan-lustigerIch habe neulich ABBA in Concert gesehen und muss sagen: Nicht immer! Während eines Gitarrensolos hängen sich Agnetha und Frida derart lasziv an die Beine des Gitarristen, dass einem die sexuelle Komponente förmlich ins Gesicht springt.
Meine Mutter hat das seinerzeit auch kritisiert.;) Zumindest Ausschnitte waren damals auch im TV zu sehen. Was hältst Du denn von den neuen Songs?
„Don’t Shut Me Down“ mochte ich sofort. „I Still Have Faith in You“ war ein sogenannter Grower (ich habe zB ewig gebraucht, bis ich „I Have a Dream“ etwas abgewinnen konnte, musste aber nach Jahren des Augenverdrehens anerkennen, dass das schon auch einfach gut gemachter Schmalz ist). Vor allem beim Einsetzen des Schlagzeugs und der E-Gitarre kam mir der Begriff power ballad in den Sinn – da musste ich schon schlucken. Aber weitere Durchläufe verlagerten meine Aufmerksamkeit auf die Melodie und Fridas ergreifenden Gesang und ich versöhnte mich schnell mit dem Stück. Bzgl letzterem möchte ich anmerken, dass der Track gerade davon, dass man Frida anhört, dass 40 Jahre vergangen sind, während ihre Gesangskünste nichts (oder so gut wie nichts) an ihrer Klasse eingebüßt haben, enorm profitiert. „Don’t Shut Me Down“ ist ein mit schwer vorhersehbaren Wendungen bespickter Flashback zu den Dancefloors der frühen 80er, der extrovertierte Gegenpart zu „One of Us“. Kein Geniestreich auf Augenhöhe mit den Großtaten zwischen 1975 und 1982 (von „S.O.S.“ bis „The Day Before You Came“), aber für eine Comeback-Single, vor deren Realisierung vier Pop-Dekaden vergangen sind, mehr als beachtlich – sehr gute Nummer. Mein größter Kritikpunkt an beiden Tracks ist wohl der Sound der Streicher. Die klingen einfach richtig billig.
Ich freue mich jedenfalls auf das Album und glaube, dass das Zurückgreifen auf die Routine, mit der ABBA damals als absolute Pop-Profis Fünf-Sterne-Hits am Laufband produziert haben, der Schlüssel zu Erfolg oder Misserfolg sein wird. Einerseits hört man beiden Tracks positiv an, dass die alten Handgriffe noch sitzen, andererseits kann eine zu routinierte Arbeitsweise zum Stillstand führen. Ich denke, das ist der Balance-Akt, auf den es ankommen wird.
Edit: Nachdem ich beide Tracks gerade nochmal gehört habe, greife ich nun zum neuen Album von Iron Maiden und davor las ich von den Streitereien der Mitglieder von Fleetwood Mac. What year is it anyway?!
zuletzt geändert von jan-lustiger--