Antwort auf: Who’s Gladys Thompson, anyway? (Auf der Suche nach Chuck Thompson, Jazz-Drummer)

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redbeansandriceNochmal zu Teardrops / Page Boy Shuffle…

das kam ja urspruenglich 1947 auf Sensation raus, auf einer Single, wo beide Seiten von Todd Rhodes sind, seine Band, seine Komposition… kann man hier angucken. Bei King gibt es dann zwei Versionsen – und ich wuesst ganz gerne, wie rum die zu datieren sind… einmal mit Thomas als Kuenstler und Glover als Komponisten, einmal mit Rhodes als Kuenstler und Co-Komponisten… wenn ich raten muesste, wuerd ich sagen, dass sich Rhodes hier beschwert hat und umetikettiert wurde – aber erst, nachdem das Lied kein Hit mehr war. Hier steht einiges dazu… ist auch klar, dass man sich fuer diesen Track, der ein Hit war, mehr interessiert hat als fuer Teardrops, die B-Seite. Teardrops sieht beide Male so aus

composer credit fuer Biggs statt Rhodes und Thomas als Leader… (bei Sensation war noch beides Rhodes). Ich bleibe bei Etikettierfehler oder alternativ boesem Willen, King 4296 war wirklich von Joe Thomas… dass man das Stueck nochmal mit Thomas aufnimmt und dann anschliessend beide Versionen auf dem Markt hat… waere schon seltsam.

Das hier fasst es doch schön zusammen: „The end result of this though was King Records, with its national distribution, deep pockets for promotion and general lack of moral rectitude, got THEIR contracted artist, Joe Thomas, a Top Ten hit out of it.“

An einen Fehler mag ich da echt nicht glauben (eben wegen „general lack of moral rectitude“, was bei Syd Nathan ja besonders im Zusammenhang mit James Brown erschöpfend dokumentiert ist)! Ändert nichts dran, dass der Thomas-Credit der B-Seite absurd bleibt. Wenn der Plan von King/Nathan wirklich der war, billig eine Top-Band für einen eigenen Hit zu „borgen“, war es für King wohl auch völlig unerheblich, ob Thomas nun auf der B-Seite überhaupt mitspielt oder nicht, der Plan ging ja wie es scheint bestens auf.

Und wenn das Line-Up der Rhodes-Band wirklich sehr konstant war, wird ja mglw. das bei Blue Moon angegeben (auf der letzten Seite zitierte) auch korrekt sein – einfach mglw. ohne Thomas auf „Teardrops“. Bradford würd ich da jedenfalls mit dem aktuellen Wissensstand nicht mehr vermuten, das wir dann wohl der Herr mit dem guten Namen sein (Dismukkes).

PS: Rhodes gehe ich mal nach! Drei Classics-CDs (1947-54, endet wohl dort, wo King den Vertriebsdeal kündigte, die darauf folgenden Jahre bis zum Tod klingen dann höchst unerfreulich – für die drei CDs gibt es bei Allmusic Rezensionen vom erwähnten „arwulf arwulf“) oder eine Ace-CD mit Fokus auf die ersten Jahre (ca. 1947-50) inkl. einiger unveröffentlichter Stücke …

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