Antwort auf: Paul Weller

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k-o-r-r

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Also wenn ich solche Texte wie die von Frank Jöricke lese, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Kann man einen Künstler und seine Musik nicht mit einfachen Worten würdigen ? Muss man dies mit verdrehten, verschachtelten Texten tun, die der Leser zwei bis dreimal lesen muss, bis er versteht, was gemeint ist. Ich habe das Gefühl, hier wurde keine Würdigung geschrieben – der Autor hört sich nur gerne reden. Oder er muss diesen Blödsinn schreiben, weil es sonst keine „journalistsche Leistung“ ist.

Zu Style Council in Deutschland muss gesagt werden: keine einzige Single hat es in die Top 100 der meistverkauften Singles geschafft. Und das, obwohl mit Polydor eine grosse Plattenfirma die Band promoted hat. Ich habe „tonnenweise“ Singles aus den Archiven von Rundfunkmoderatoren erhalten und auch auf Plattenbörsen gesehen. Die meisten Singles sind heute second-hand genauso unverkäuflich, wie Modern Talking Singles. Wann immer ich im Bekanntenkreis erwähne, dass „Paul Weller“ mein Lieblingsinterpret ist, kommt die Rückfrage „Paul wer ?“. Die Erwähnung von „Style Council“ hilft da auch nicht viel, eher schon „The Jam“. In der Regel sage ich dann, dass man „Paul Weller“ mit „Herbert Grönemeyer“ vergleichen kann: Superstar in seinem Heimatland und ausserhalb fast unbekannt. Und das hat natürlich mit seiner Musik zu tun – die hat einfach die Leute in Deutschland nicht erreicht.

Ich habe mir in den letzten Wochen mal wieder einiges von Style Council angehört. Ich komme letztlich auch für mich zu dem Schluss, dass mir maximal 30 % der Lieder sehr gut gefallen, 20 % gut, 20 % naja und tatsächlich 30 % als ziemlichen Schrott bewerte. Insbesondere ab 1986 ging es ziemlich steil bergab: „Have you ever had it blue“ ist der letzte Song, den ich mit „sehr gut“ bewerten kann. In der 4-CD Box „Hit Parade“ sind auf der Style Council CD 18 Songs enthalten. Wenn man es so sagen will, ist dies fast das Beste, was Style Council zu bieten hat – eine zweite CD kann man nur noch mit ein paar sehr guten Songs befüllen (z.B. fehlt dort die Single „Boy Who Cried Wolf“). Natürlich gibt es einige Highlights, die es nie auf eine Single geschafft haben (oder nur eine B-Seite waren), aber mal ehrlich, es sind nicht so viele.

Insofern ist für mich Style Council mittlerweile nur noch ein interessanter Zwischenschritt von „The Jam“ zur Solokarriere. Diese beiden Phasen stellen „Style Council“ ganz klar in den Schatten.

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