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Grundlegender Fehler der US-„Progressives“: Einstellungen außerhalb ihres zeitlichen Kontextes beurteilen. Nach heutiger Sicht sind damit so ziemlich alle Männer (und Frauen), alle Weißen (und Schwarzen), die vor sagenwirmal, 1990 gelebt haben, „Sexisten“ oder „Rassisten“.
Im Rahmen seiner Zeit war Ford (stets demokratisch) kein Rechter. In seinen alten Filmen ist das Bemühen um Ausgleich seltener zu finden, in seinen späteren Filmen steht das manchmal sogar im Vordergrund. Klar halten Sergeant Rutledge oder Cheyenne Autumn heutigen Anforderungen zur „fairen“ Behandlung von Schwarzen oder Indigenen nicht stand (but what does?) – im Rahmen ihrer Zeit sind sie progressive Werke (nicht radikal, aber progressiv). Quentin vereinfacht da viel zu sehr, ja seine Aussagen sind sogar falsch (er als Filmkenner sollte es eigentlich besser wissen), besonders wenn er ganz stolz D.W. Griffith anführt. Seine Wiederbelebung des Klans war nämlich ein eindeutig rechter Zug, außerhalb des damaligen Mainstreams.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.