Antwort auf: Umfrage: Die 20 besten Tracks der Talking Heads

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friedrich

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@pipe-bowl

friedrichIch kann keine besonderen Charakteristiken erkennen, etwas, das sich besonders typisch für diese Platte anhört. Eine besondere Instrumentierung, ein besonderer groove, meinetwegen eine besondere Poppigkeit.

Ein besonderes Merkmal dieses Albums ist eben doch, dass die Band sich bewegte. In eine andere Richtung. Kein weiteres „Fear of Music“, kein weiteres „Remain in light“ und auch nicht einmal ein weiteres „Speaking in tongues“. Nein, etwas Neues. Nicht neu im Sinne von komplett innovativ, aber überraschend im Katalog und Werdegang der Talking Heads. Und als ich das Album vor ein paar Tagen nach langer Zeit wieder hörte, war es einerseits direkt wieder vertraut, aber, und das ist viel wichtiger, es machte mir Spaß, es zu hören. Nein, man muss das Album nicht lieben und die wenigsten werden es. Kein absolutes Inselalbum für mich, aber ein Album, dass auch nach all der Zeit noch ein liebgewonnener Begleiter ist.

friedrichWenn es im Radio nicht fast totgedudelt worden wäre, hätte ich es vllt sogar in meine Top 20 aufgenommen.

Diesen Grund versuche ich komplett auszuschalten, wenn es darum geht, zu entscheiden, wie mir ein Album/ein Track gefällt. Und als ich jetzt „Road to nowhere“ nach langer Zeit wieder hörte, war mir sofort klar, dass er in meine Liste gehört. Und zwar weit nach vorne. Und auch „And she was“ hat mich direkt wieder angesprungen. Ein wunderbares Stück Musik.

Ja, das ist alles nachvollziehbar. Und in jedem Fall muss man den TH zu gute halten, dass sie wirklich nie versucht haben, eine einmal erfolgreiche Formel zu wiederholen und das erwartbare zu tun. Muss mir LC mal wieder anhören.

Ich dachte mal: Nichts wäre einfacher gewesen, als nach Remain In Light eine Best Of auf den Markt zu werfen, oder nach Speaking In Tongues. Stattdessen veröffentlichen die TH ein Live-Doppel-Album – was dann aber fast wie ein Best Of-Ersatz funktioniert, jedoch ohne eine einzige bereits veröffentlichte Aufnahme doppelt zu verwerten.

Insofern hat auch Little Creatures seine Berechtigung. Und True Stories finde ich übrigens gar nicht übel. Beim letzten Album Naked scheint dann der etwas die Luft raus zu sein und die TH scheinen nicht mehr so recht zu wissen, in welche Richtung es gehen soll. Oder sie konnten sich nicht mehr einigen.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)