Antwort auf: Umfrage: Die 20 besten Tracks der Talking Heads

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alberto

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go1

alberto

go1 Interessante Assoziation. „Heaven“ ist aber nicht langweilig, sondern eine stimmige Einheit von Text und Musik: „Heaven is a place, a place where nothing ever happens“ – weil das so ist, erklingt eine schöne Dauerschleife (die ich mir noch viel länger anhören könnte), während David Byrne mit Nachdruck davon singt, wie toll es doch ist, dass nichts passiert. Passt.

„Heaven“ habe ich zuerst in der Coverversion auf „Picture Book“ von Simply Red gehört (und gehört und gehört) und war aus dem Häuschen. Die TH-Version habe ich erst später kennengelernt. Die scheint mir eher ein gewollter Kontrast zu den sehr lebendigen anderen Tracks auf „Fear Of Music“ sein zu sollen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Stück bei den TH ohne den Albumkontext so wirken würde.

Da sehe ich keinen Widerspruch: Ich rede vom Track an sich und Du von seiner Funktion auf dem Album. Die Coverversion von Simply Red kannte ich bis eben nicht und sie gefällt mir auch nicht – eine Art Partyband-Version für die Bar namens „Heaven“, vielleicht naheliegend, aber der doppelte Boden des Songs, den Friedrich angedeutet hat, wird dabei zugeschüttet, und während Hucknall davon singt, dass nie etwas passiert, passiert etwas, nämlich ein Saxophonsolo. Das hätte nicht sein müssen.

Die Botschaft des Stücks ist einfach zu entschlüsseln und funktioniert besonders eindrucksvoll im Gewirbel, das den Rest des Albums ausmacht. Vielleicht ist es auch als Antwort auf den unausgesprochenen Einwand, „Fear Of Music“ sei zu unruhig, gedacht.
Warum die melancholische Simply Red-Version ein Partyband-Stück sein soll, erschließt sich mir überhaupt nicht. Ein einsames Saxofonsolo ist nicht gerade eine Wall of Sound, die der im Text beschriebenen Stimmung widerspricht.

Dass die Talking Heads wieder ein Thema sind, zeigt sich nicht nur an der überragenden „American Utopia On Broadway“-Doppel-CD von David Byrne, sondern auch an der für Mai angekündigten „inside story“ von Chris Frantz („Remain In Love“).

zuletzt geändert von alberto

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