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Mike Westbrook – In Memory of Lou Gare (1939-2017) (Westbrook Records, CD, 2018)
Noch ein Nachzügler von 2018, den ich bei der Westbrook-Bestellung mitnahm – wir hören das Uncommon Orchestra auf dem Weg zu „A Bigger Show“ (ich kenne die Aufnahme noch nicht), deren Fertigstellung Lou Gare nicht mehr erleben sollte, an deren Entwicklung er aber massgeblich mitwirkte, wie Westbrook in seinen Liner Notes schreibt. Die Aufnahmen stammen grossteils von 2014, aber auch von 2010/11/12 und ein Stück von 2015. Wir hören Segmente mit Gare-Soli, zum Teil nur Auszüge oder spontane Improvisationen, der Klang ist nicht sonderlich gut, oft wohl mit einfachen Mitteln aufgenommen, aber die Balance ist okay und alles ist hörbar – und doch ist es toll, so viel Gare am Stück lauschen zu können. Es gibt auch hier etwas Rossini (eins von Gares Intro zur Bearbeitung der Ouvertüre des „Barbiere di Siviglia“) und Ellington bzw. eigentlich Strayhorn („Johnnny Come Lately“ und „Lush Life“). Westbrook erzählt in den Liner Notes auch, wie es überhaupt – nachdem die beiden in ihren ersten Jahren auf der London Szene schon zusammen gespielt hatten – nach vielen Jahren der ganz unterschiedlichen Wege zum erneuten Zusammenspiel kam, und wie Gare sich in den Jazzkontext einfügte, ohne seine Erfahrungen im freien Spiel zu verleugnen, aber dennoch wie ein alter Jazz-Kämpe klingt – in der Tat ganz wunderbarè
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba