Antwort auf: Anthony Braxton

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gypsy-tail-wind
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@kathisi

kathisi
Bin ziemlich begeistert – meine erste Anthony Braxton Aufnahme. Wo sollte man weitherhören?

Keine leichte Frage, es gibt ja gefühlt fünftausend Braxton-Alben … Dortmund 1976 auf Hat ist ein Klassiker, Basel 1977 auch superb, und Santa Cruz (First Set, Second Set) sowie Willisau (von letzterem fehlt noch die Live-Hälfte, was jüngere Reissues angeht, ich hoffe Outhere lässt sie noch folgen), das Tristano-Album oder Seven Compositions (Trio) 1989 sind auch sehr hörenswert. Das Quartett mit Marilyn Crispell finde ich auch ganz gut.

Aber generell geht es bei Braxton nur so, dass da die eigenen Schneisen gebahnt werden müssen … ob die Ghost Trance Music der letzten Jahre gefällt, ob man mit Braxton als Solisten klarkommt (da gibt es z.B. einen Willisau-Mitschnitt auf Intakt, wo auch zwei gute Duo-Alben mit Andrew Cyrille erschienen sind, weitere Solo-Alben gibt es z.B. in der Reihe Leo Golden Years von Leo Records aus London, das Label hat auch sonst viel Braxton im Angebot, da habe ich aber nicht den Durchblick), muss jede*r für sich selbst herausfinden. Ein früher Solo-Klassiker sollte aber wohl schon sein: „For Alto“ (Delmark). Kollaborationen gibt es auch zahlreiche, z.B. zwei mit Max Roach (Hat und Soul Note – die Soul Note-Alben gibt es in einer preiswerten Box von CAM Jazz wieder), eines mit Ran Blake (da ist aber in Sachen Instrumentalduos das Album von Blake mit Enrico Rava der grosse Klassiker, „Duo en noir“), oder Duo-Alben mit Derek Bailey, Evan Parker, Mario Pavone usw.

Meine letzte Anschaffung war die Box Sextet (Parker) 1993, die soweit ich sie bisher gehört habe (vier von elf CDs?) ziemlich grandios ist – aber ich glaub vergriffen. In Sachen nicht mehr leicht aufzutreibenden grössere Boxen ist auch die Mosaic-Box mit den Arista-Alben sehr toll (das beste daraus steht direkt neben sowas wie Dortmund oder Basel).

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