Antwort auf: 07.07.2019

Startseite Foren Das Radio-Forum Roots. Mit Wolfgang Doebeling 07.07.2019 Antwort auf: 07.07.2019

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latho
No pretty face

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wolfgang-doebelingUnd dabei gehörten die Hellcat-Cats noch zu den aufgeklärteren Label-Betreibern seinerzeit, vor knapp 20 Jahren. Kein Vinyl war für diese Jungs keine Option, immerhin. Sie glaubten bloß, eine aufwendige Doppel-LP mit Foldout-Cover ließe sich nicht so gut verkaufen wie eine verschlankte, entsprechend günstigere. Man hatte schlicht Angst, auf Teilen der Auflage sitzenzubleiben, weil einige Vertriebe davor gewarnt hatten. Ich habe mir den Mund fusselig geredet (ein paar andere Gleichgesinnte wohl auch), und Joe blieb in seiner Forderung standhaft. Wie gesagt, die Auflage war dann übervorsichtig niedrig und schnell vergriffen. War eine scheußliche Zeit für unsereiner, die CD-Banausen bestimmten das Tonträger-Geschehen. Inzwischen hat sich der Wind bekanntlich wieder gedreht, viele Veröffentlichungen gibt es ja längst nur noch auf Vinyl oder als Stream. Einerseits erfreulich, andererseits kann das die jahrelange Leidenszeit für Freunde der Schallplatte nicht ungeschehen machen. Neulich war ich Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema, wo ich diese bittere Zeit („the dark ages“ – Neil Young) nochmal kurz rekapitulierte, durchaus echauffiert, bis der Diskussionsleiter mich beschwichtigend unterbrach: „Aber Du hast doch gewonnen, Wolfgang!“. Wie ein Sieg fühlt sich das indes nicht an, eher wie das Erwachen aus einem Alptraum. Nun denn…

Ich bin seit ca. Mitte der Nuller wieder bei Vinyl und da auch relativ schnell umgeschwenkt, ansatzweise habe ich das noch mitbekommen. Aber die Auswirkungen sieht man ja heute noch, viele Platten aus der Zeit, die nur als CD erschienen sind, sind bis heute nicht auf Vinyl erschienen, vor allem die „kleineren“ Künstler (fiel mir neulich wieder auf, als ich mich für den Output von Nanci Griffith interessierte).
Ich lebe da durchaus in dem Bewusstsein, dass der Vinyl-Boom auch schnell wieder vorbei sein kann. Dass es heute vor allem Streaming gibt, ist ja der Tatsache geschuldet, dass Tonqualität nicht mehr so interessiert (ich rede vor allem davon, dass die Musik ja heute über Mini-Kopfhörer oder gar Handy-Lautsprecher aufgenommen wird) und dass Streaming so billig ist (v.a. auf Kosten der Künstler).

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.