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Anonym
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wa Könnte man Levon Helm noch fragen, würde der sagen, dass Scorsese schon mit Last Waltz eine astreine Mockumentary abgeliefert hat.
Und damit hätte Levon Helm wohl recht. Last Waltz ist ein teilweise recht eitler Fake, der sich aber eine authentische Anmutung gibt.
Das gefällt mir an dem neuen Film so gut: Er ist eine Reflexion über die Konstruktion von Erinnerung und die Bildung von Mythen – und dabei sehr transparent, er spielt mit offenen Karten, von der einführenden Stummfilmszene an, die ja wie eine vorangestellte Deutungshilfe demonstriert, dass angebliche filmische „Wahrheit“ (eine Dame verschwindet) in Wahrheit immer das Produkt von filmischer Montage (oder böse gesagt: Manipulation) ist. Das in diesem Film wirkende Bewusstsein um die Tücken des dokumentarischen Prinzips täte vielen hochnaiven Rockdokumentationen gut.
Aber auch wenn Du das weder interessant noch unterhaltsam findest, sind wir uns zumindest, was die Konzertsequenzen betrifft, einig. Der reinste Schamanismus. Und reihenweise ganze Lieder am Stück, nicht nur kurze Einspieler, einzelne Strophen oder so: Isis, Hard Rain, Hattie Carroll…
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