Antwort auf: Michael Jackson

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herr-rossi
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@henne2: Vielen Dank! Das verbreitete Missverständnis mit der Meinungsfreiheit ist, dass sie nicht bedeutet, dass es keinen Widerspruch geben darf. Die Meinungsfreiheit ist eben auch immer die des Andersdenkenden. Jeder hat die Wahl, welcher sprachlichen Mittel er sich bedient. Wer gerne drastische Worte wählt oder persönliche Sichtweisen „ex cathedra“ formuliert (unser neuer Spezialist dafür ist der bereits erwähnte Pfingstlümmel ;)), wird in der Regel stärkere Reaktionen hervorrufen als jemand, der vorsichtiger und diplomatischer formuliert. Das war immer so und wird immer so sein. Dass die Meinungen bei einem Album wie „Replica“ weit auseinandergehen, liegt in der Natur der Sache, aber man ist doch nicht in seiner Meinungsfreiheit bedroht, wenn andere User es keinesfalls für ein Meisterwerk halten.

Was Beleidigungen angeht: Sein Gegenüber zu beleidigen würde ich unterscheiden von schnittigen Formulierungen über Personen des öffentlichen Lebens. Die Meinungsfreiheit deckt da sicher sehr vieles und ich sehe uns auch als Moderatoren nicht in der Verantwortung, Prominente zu schützen. Bei der Wahl seiner öffentlich (!) verwendeten Four-letter-words sollte man allerdings bedacht sein, das anvisierte Ziel auch zielgenau zu treffen und dabei nicht andere zu verletzen. Und da hast Du in diesem Fall wirklich komplett danebengeschossen. Dein Vorwurf an MJ ist ja nun nicht wirklich die Ausübung einer im Leben nicht nur von Schwulen völlig normalen – darüber sind wir uns im Jahr 2019 doch hoffentlich einig? – Sexualpraktik. Dass Du diese mit Pädophilie gleichsetzt, war/ist einfach fahrlässig. Der kommunikative Kontext macht immer den Unterschied.

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