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Am vergangenen Freitag ist The Butcher Shoppe EP von Della Mae erschienen, der jetzt zum Quartett geschrumpften Bluegrass-Band. Die EP ist nun für mich kein must-have (und für die anderen hier auch nicht, denke ich; es gibt eh kein Vinyl), aber allemal gut genug, um erwähnt zu werden.
Lead-Track ist eine flotte Swing-Nummer namens „Bourbon Hound“, geschrieben von der Lead-Sängerin Celia Woodsmith. In dem Song geht es, glaube ich, um Celias liebste Whiskey-Sorten – ist ja nicht die schlechteste Idee für einen Party-Song. Solche Musik höre ich selten, aber am heutigen Tage finde ich diesen Track ganz passend. Macht durchaus mal Spaß:
Wobei solche Musik für mein Empfinden eher auf die Bühne gehört als auf Platte. Es gibt auch einen aktuellen Live-Clip vom FreshGrass-Festival 2018; da werden Della Mae durch Alison Brown am Banjo verstärkt:
Die zweite Eigenkomposition auf der EP ist der „No-See-Um Stomp„, ein tune von Della Mae-Fiddler Kimber Ludiker – der hat mein Interesse geweckt, weil da Molly Tuttle mitspielt, im Tandem mit Della Mae-Tourgitarristin Avril Smith (Della Mae hatten selbst mal eine hervorragende Gitarristen, Courtney Hartman, aber die hat die Band vor kurzem verlassen). Der Track hat eine schöne Energie, geht gut vorwärts.
Die anderen vier Tracks der EP sind Coverversionen (das sind wohl Publikumsfavoriten aus ihrem Live-Repertoire, die sie bisher noch nicht auf Platte gebannt hatten). Darunter ist eine Version des Flatt & Scruggs-Klassikers „Sleep With One Eye Open„, gesungen von Jenni Lyn Gardner, der Mandolinistin. Von diesem Song findet man auf YouTube auch eine entzückende Live-Version aus dem Jahr 2014 (seinerzeit mit Courtney Hartman an der Gitarre und Shelby Means am Bass):
Die EP endet mit ihrer Version des „Whipping Post“ der Allman Brothers – wie wir wissen, kann man dieses Stück gut auf 20 Minuten ausdehnen, aber Della Mae belassen es bei knackigen vier. Auch so was kommt vielleicht am besten live, und da gibt es in der Tube zum Beispiel eine Version vom Grey Fox Festival 2017 (da noch mit Courtney Hartman; für die EP spielte Avril Smith die Gitarre). Celia Woodsmith hat die passende Stimme, um auch Blues-Rock oder Southern Rock singen zu können (ob man das hören will, ist eine andere Frage). Interessant finde ich ja, dass man die beiden Schlagzeuger der Allman Brothers Band einfach durch ein Waschbrett ersetzen kann…
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To Hell with Poverty