Antwort auf: Umfrage 2018 – Die besten Alben des Jahres

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irrlicht
Nihil

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bullitt Aber mir können hier nicht alle hundert Listenersteller weis machen, dass sie ihren Streamingdienst nur zum „mal eben kurz reinhören“ nutzen und sich den Tipp dazu analog geholt haben. Würde sich auch die Frage stellen, warum. Ist ja nicht so, dass diese Funktionen nicht treffsicher funktionieren würden.

Den größten Teil meiner Entdeckungen lerne ich über das Internet kennen, sicher nicht (mehr) im Plattenladen. Ich krame gerne in meinem Stammladen, aber oft fehlt mir dazu auch die Zeit. Spotify und vergleichbare Streamingdienste nutze ich überhaupt nicht, Portale wie youtube, Bandcamp, soundcloud etc. hingegen schon, eigentlich täglich. Und natürlich spielt gerade bei youtube und soundcloud auch dessen Auswahl des nachfolgenden Titels bzw. Querverweise etc. eine wichtige Rolle – ich habe darüber schon eine Menge kennengelernt, was mir möglicherweise entgangen wäre. Ansonsten: Video-Reviews, sonstige Reviews, Bestenlisten, Datenbanken, Tipps aus dem Forum, hin und wieder Magazine und bei Interesse am Künstler eingehende Lektüre.

Mit dem bloßen Kaufen von mp3s kann ich mich bis heute noch nicht ganz anfreunden. Kommt allerdings dennoch vor, zentral, wenn es den Release anders gar nicht gibt oder dieser ansonsten vergriffen bzw. kaum bezahlbar ist. Ich höre zudem auch ständig Mixtapes, wie im HipHop üblich, die es physisch gar nicht gibt – stört mich weitaus weniger, mein Bezug dazu ist aber oft auch bei wietem nicht so intensiv, als zu Alben, die hier wirklich im Schrank stehen. Allgemein kaufe ich seit Jahren eher mehr, was aber auch den fianziellen Möglichkeiten geschuldet ist. Und normalerweise läuft die Sache fast so ab, wie oben von Dir in Frage gestellt: Da ist ein Tipp, ich höre mich ein wenig ein (nie das ganze Album) und entscheide dann, ob ich es gar nicht mag, ob ich es prinzipiell interessant finde, mir den Namen notiere und es für später aufhebe – oder direkt bestelle. Das mag sicher auch der Grund sein, dass Fehlkäufe seit Jahren eigentlich ausbleiben. Das verzerrt oft etwas meine eigene Wahrnehmung, aber ich kann damit leben, dass meine Sammlung nicht zur Hälfte aus wenig geliebten Werken besteht.

Spotify etc. nutze ich im übrigen nicht, weil mir die Gefahr dahinter zu groß ist. Geschaffene Möglichkeiten machen unglaublich bequem und ich glaube, davon ist niemand frei. Ich mag gerade den Prozess, noch einen gewissen Anteil der Zeit zu forschen, Musik am anderen Ende der Welt eher zufällig zu entdecken, mich durch irgendwelche Archive zu graben usw. – ist ein Stück weit auf jeden Fall Spleen und sicherlich antiquiert, aber ich kenne niemand, also wirklich niemand, der ausschließlich Streamingdienste nutzt und als Gesprächspartner zu Musik wirklich spannend wäre. In der Regel läuft da eben irgendeine Playlist, wovon die betreffenden Personen maximal zwei Titel kennen und nach dem Durchlaufen, meist eher Durchskippen, kommt dann halt was anderes. Positiv gestimmt ist das natürlich die reine Zentrierung auf die Musik, ohne jegliche Hintergründe, für mich fühlt sich das aber stets wie Fastfood an. Dass man das grundsätzlich auch ganz anders nutzen kann, keine Frage.

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Hold on Magnolia to that great highway moon