Antwort auf: Zum Jazz gekommen wie die Jungfrau zum Kinde?

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john-the-relevator

Registriert seit: 16.04.2005

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In den 80er las ich die SPEX von Anfang an und dort wurden immer mal wieder Texte zum Jazz veröffentlicht. Hatte sicherlich auch mit dem Genre „Acid Jazz“ usw zu tun – keine Ahnung – auf jeden Fall, wurde mein Interesse geweckt und ich ging in den Frankfurter Saturn in der Berger Straße direkt in die riesengroße Jazzabteilung , sprach einen Verkäufer dort an, die gab es damals noch, und fragte ihn, welche Jazzplatten er mir empfehlen würde. Er schaute mich prüfend an, er war nicht viel älter als ich, ging mit mir durch die Gänge, zog 3 Platten heraus und sagte: „Hier nimm diese, wenn die dir gefallen, kommst wieder und dann kann ich dir dann weitere empfehlen.“ Ich erinnere mich, dass es „Cannonball Anderley – Somehin‘ Else“, „Thelonious Monk – Genius Vol.1“ und eine Betty Carter war.Die ersten beiden fand ich ziemlich cool und ich ging 4 Wochen später wieder dorthin und weiter ging es. Im Nachhinein muss ich der SPEX und natürlich diesem tollen Verkäufer Dank sagen, dass ich einen Zugang zum Jazz fand, da aus meiner Musik Peer-group und meiner musikalischen Sozialisation, die eher aus Klassik bestand, überhaupt keine jazz Affinität bestand. Seit dem höre ich Jazz immer mal wieder, mal in großen, mal in kleinen Abständen. Das Interesse und die Hörlust ist aber immer da. Da es aber auch viele andere Musikgenres gibt, die mich interessieren, muss ich immer mal wieder Abstand zum Jazz bekommen um wieder zurück zu kommen. Das Verbleiben in dem Genre wird aber immer länger und intensiver.

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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey