Zum Jazz gekommen wie die Jungfrau zum Kinde?

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  • #10670227  | PERMALINK

    gruenschnabel

    Registriert seit: 19.01.2013

    Beiträge: 6,129

    Bei mir war es eine dreiköpfige Jazz-Combo am Strandzugang in Hourtin-Plage. War ich dreizehn? Jedenfalls stand ich fasziniert vor dem Trio und wollte nicht weg, meine Familie musste ausharren – eventuell mit einem Crêpe-Grand-Marnier in der Hand, das könnte die Situation für mich ein wenig verlängert haben.
    Danach war aber erstmal Sense. Irgendwie habe ich nicht wieder den Einstieg gefunden. Wichtig aber auch für mich: Jazz-Rock und Rock-Jazz.
    Ich habe auch mal an einem Jazz-Workshop teilgenommen, der mir Freude, ein besoffen gespieltes Solo über „So what“ und ein darauf folgendes fragwürdiges Rendezvous im Schlafsaal einbrachte. Auch das taugte bloß nicht für eine intensivere Begeisterung. Keine Ahnung, warum.
    Miles Davis sah ich auf der Kunstinsel HH, zuvor John McLaughlin (Trio u.a. mit Trilok Gurtu), auch Chick Corea, Dizzy Gillespie – nichts schlug so RICHTIG ein.
    Ist auch heute noch so. Es gibt einen gewissen Fundus, der mich fasziniert oder gar begeistert, aber ich habe weiterhin nicht den Eindruck, dass dem Jazz mein Herz gehört.
    Dennoch läuft gerade „The final tour“ – das ist schon klasse. Dass Coltrane da in Paris so abgefeiert wurde, kann ich sehr gut nachvollziehen. Das sind Solos, deren Faszination auch mich erreicht. Gestrichene Bass-Solos wie gerade bei „On green Dolphin Street“ (Kopenhagen) eher nicht.

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10670261  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    das Soulkitchen und der Mojo-Club (beide in Hamburg) sind Schuld, denn ab Anfang der 90s wurde dort auch funkygrooveadelicdanceable  Jazz aufgelegt. Bis heute ist dies der Jazz den ich gern höre, ansonsten ist mir das Jazzuniversum fremd und fern, und bis auf auf ein paar ausgewählte Miles D. Platten steht hier auch nichts im Regal. Ignorant, i know.

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    #10670277  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 33,691

    Auf dem Weg von der Rockmusik führte die Reise irgendwann natürlich zu Miles, daran anschließend Weather Report und Herbie. Eine weitere Inspiration war dann auch nicht zuletzt vor ca. 30 Jahren Clint Eastwoods Film über Charlie Parker und die Radiosendungen des unvergessenen Michael Naura. Zum beinharten Jazzhörer bin ich dadurch zwar nicht geworden, aber auf diese Weise sind doch einige Jazzplatten und -CDs Teil meiner Wohungseinrichtung geworden.

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    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
    #10670409  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,369

    Pink Floyd –> King Crimson –> Soft Machine –> Bitches Brew

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #10670483  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,057

    catch-23das Soulkitchen und der Mojo-Club (beide in Hamburg) sind Schuld, denn ab Anfang der 90s wurde dort auch funkygrooveadelischdanceable Jazz aufgelegt. Bis heute ist dies der Jazz den ich gern höre, ansonsten ist mir das Jazzuniversum fremd und fern, und bis auf auf ein ausgewählte Miles D. Platten steht hier auch nichts im Regal. Ignorant, i know.

    Klar, der Acid Jazz der 80er und frühen 90er spielte wohl bei einigen in ungefähr unserem Alter eine Rolle … bei mir war es so, dass ich bereits Jazz hörte, als die Sachen in meinem Umfeld erstmals auftauchten, aber die Sachen waren mir dann auch bekannt, so ungefähr von Incognito über die Brand New Heavies bis zu Guru/Jazzmatazz, Us3, Buckshot Le Fonque, aber auch MC Solaar oder P-27 (eine Basler Hip-Hop-Combo mit toller live Band) – und Maceo Parker lief auch regelmässig (die „Maceo(Soundtrack)“-Scheibe). Das war dann aber bei mir schon damels ein Nebengleis, das ich nicht so wahnsinnig toll fand (was auch damit zu tun hat, dass Roy Hargrove erst sterben musste, bevor ich sein Projekt RH Factor entdeckte, damals hätte mich das bereits nicht mehr interessiert, zu gefällig und so, und überhaupt viel zu kommerziell … als Teenager kann man ja so wunderbar ätzend streng sein).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10670943  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Mein Einstieg war Chet Baker. Eine Freundin hatte mir Lieder aus seinem „Chet Baker Sings“ Album gezeigt und ich war angetan. All die vielen Jahre zuvor war Jazz für mich ein unhörbares Durcheinander. Auch der Unwissenheit geschuldet. Aber Baker brachte mir den Jazz ein Stückchen näher und meine Reise durch die Jazzwelt wird irgendwann auch ergiebiger ausfallen. Mittlerweile tümmeln sich neben Chet Baker beispielsweise Stan Getz, Bill Evans und Zoo Sims in meiner Plattensammlung.

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    #10670951  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,057

    Aber den Threadtitel finde ich schon etwas schwierig … nur via Vergewaltigung findet man zum Jazz?

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10671001  | PERMALINK

    john-the-relevator

    Registriert seit: 16.04.2005

    Beiträge: 8,075

    In den 80er las ich die SPEX von Anfang an und dort wurden immer mal wieder Texte zum Jazz veröffentlicht. Hatte sicherlich auch mit dem Genre „Acid Jazz“ usw zu tun – keine Ahnung – auf jeden Fall, wurde mein Interesse geweckt und ich ging in den Frankfurter Saturn in der Berger Straße direkt in die riesengroße Jazzabteilung , sprach einen Verkäufer dort an, die gab es damals noch, und fragte ihn, welche Jazzplatten er mir empfehlen würde. Er schaute mich prüfend an, er war nicht viel älter als ich, ging mit mir durch die Gänge, zog 3 Platten heraus und sagte: „Hier nimm diese, wenn die dir gefallen, kommst wieder und dann kann ich dir dann weitere empfehlen.“ Ich erinnere mich, dass es „Cannonball Anderley – Somehin‘ Else“, „Thelonious Monk – Genius Vol.1“ und eine Betty Carter war.Die ersten beiden fand ich ziemlich cool und ich ging 4 Wochen später wieder dorthin und weiter ging es. Im Nachhinein muss ich der SPEX und natürlich diesem tollen Verkäufer Dank sagen, dass ich einen Zugang zum Jazz fand, da aus meiner Musik Peer-group und meiner musikalischen Sozialisation, die eher aus Klassik bestand, überhaupt keine jazz Affinität bestand. Seit dem höre ich Jazz immer mal wieder, mal in großen, mal in kleinen Abständen. Das Interesse und die Hörlust ist aber immer da. Da es aber auch viele andere Musikgenres gibt, die mich interessieren, muss ich immer mal wieder Abstand zum Jazz bekommen um wieder zurück zu kommen. Das Verbleiben in dem Genre wird aber immer länger und intensiver.

    --

    Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey
    #10671331  | PERMALINK

    blueberry

    Registriert seit: 23.10.2005

    Beiträge: 189

    kurganrs

    blueberry … Medikamente nehmen, die auch – ein wenig wenigstens – Einfluss auf die Psyche nehmen (hört sich jetzt dramatischer an, als es ist, ehrlich). Habe aber sonst keine andere Erklärung für meine überraschend erwachte Beziehung zum Jazz. …

    Bin für die Freigabe von Cannabis… nur ein klein wenig…

     

     

    Ach ja … ich eigentlich auch … und das Zeug hat definitiv weniger Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel als meine Tabletten…

    --

    #10671339  | PERMALINK

    blueberry

    Registriert seit: 23.10.2005

    Beiträge: 189

    Hallo, hoffe, Ihr seid alle gut in 2019 gelandet.

    Habe leider erst heute die nötige Ruhe, um Eure Beiträge hier lesen zu können. Auf jeden Fall schon mal Danke für Eure ausführlichen Schilderungen.
    Beim lesen sind mir auch ein paar Anlässe wieder eingefallen, bei denen ich auch früher schon mal Kontakt mit Jazz hatte … da war (ca Ende 70er, Anfang der 80er) dieses wunderbare Mädchen … die war Fan von Al di Meola, Brecker Bros. und noch mehr Jazz-Rock) und ich war ein riesiger Fan von ihr, nebenbei bemerkt …
    Und dann hat mich ein Kumpel am 8.7.91 in Hamburg in die Fischauktionshalle zu einem Konzert im Rahmen des Jazz Port Festivals von Herbie Hancock, Stanley Clarke, Wayne Shorter und Omar Hakim „mitgeschleppt“ (weiss das alles so genau, weil ich neulich in einer Kiste das Ticket von damals gefunden habe). Den Namen der Vorgruppe habe ich vergessen – kann mich nur erinnern, der Gitarrist von „The Police“ – Andy Summers – hat da mitgespielt. Der war mir – als damaliger Pop / Rock – Fan – wenigstens ein Begriff!
    Wie das Konzert damals war – ich kann`s nicht mehr sagen nach der langen Zeit. Aber ich wusste das Aufgebot an großen Namen des Jazz mit Sicherheit nicht zu schätzen, da bin ich mir sicher. Perlen vor die Säue ?

    Aber – leider – genauso schnell wie damals die Beziehung zu dem Mädchen endete verging mein Interesse am Jazz auch wieder und auch das Konzert dann 10 Jahre später konnte die Flamme nicht neu entfachen. Nun ja – um so überraschender halt jetzt meine „Erleuchtung“.

    Auf jeden Fall entdecke ich täglich neue Perlen … gestern Swing Low Sweet Cadillac von Dizzy Gillespie neu kennengelernt (hatte ich aus einer Empfehlung hier im Forum) – was für ein absolut tolles Album! So eine tolle Stimmung, so eine wunderbare Musik!

    In diesem Sinne … noch einen schönen Abend!

    --

    #10671347  | PERMALINK

    blueberry

    Registriert seit: 23.10.2005

    Beiträge: 189

    gypsy-tail-windAber den Threadtitel finde ich schon etwas schwierig … nur via Vergewaltigung findet man zum Jazz?

    nee … sooo war`s natürlich nicht gemeint! Gewalt brauchts nicht dafür.

    --

    #10678697  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    Als Kind durch meinen Vater mit Oldtime-Jazz bis Swing sozialisiert worden, Bix Beiderbecke und Louis Armstrong waren seine Helden, aber so intensiv hat er das dann auch nicht verfolgt.

    Habe öfter mal Platten aus seiner Sammlung auf Geratewohl aufgelegt. Eines Tages war es eine von Charlie Parker und die hat mich, der ich bis dahin von der Existenz von Bebop absolut nichts wusste, umgehauen.

    Seitdem ist das Interesse da, mal etwas mehr, mal etwas weniger. (Die Platte habe ich dann von meinem Vater geschenkt bekommen, ihn hatte sie damals wohl auch umgehauen, aber mit anderer Konsequenz..)

    --

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