Antwort auf: 1968 im jazz

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gypsy-tail-wind
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Die Jams von Hendrix mit Larry Young (ich finde sie ja eher enttäuschend, es sind halt Jams … und nicht welche auf dem Niveau einer guten Jam-Session von Jazzern, die im besten Fall ja sofort einen Draht haben und in die Vollen greifen können) sind vom Frühjahr 1969, stimmt das? Fällt ja auch fast noch in das Zeitfenster hier … hatte wegen des Ribot (Ceramic Dog) Konzerts am Samstag gerade eine Diskussion mit dem Freund, der mitgekommen ist (und fand: wenn er Rock hören wolle, ginge er nicht an ein Jazzfestival … mir war’s etwas zu laut, aber ich fand den Auftritt ziemlich gut) – er ist an sich vielem gegenüber aufgeschlossen, aber die ganzen Jazz-Rock-Sachen interessieren ihn wohl nicht sehr, das habe ich bisher nie vertiefend mit ihm besprochen … anyway, diese ganzen Berührungen von Jazzern mit der Rockwelt oder die Anverwandlungen (Mahavishnu Orchestra, Lifetime, Coryell, Sharrock …) fallen wohl direkt in die Phase NACH derjenigen, die wir hier besprechen („Emergency“ und „Extrapolation“ sind auch von 1969).

An Bailey und die anderen Europäer hatte ich im Verlauf des Threads hier auch schon mehrmals gedacht, und das von Napo erwähnte „Karyobin“ ist natürlich ein grosser Klassiker. Schlippenbach, Schoof, Mengelberg, Breuker, Brötzmann haben alle 1967 (oder 1966) schon aufgenommen, Barney Wilen traf in dem Jahr (nunja) auf Indien und verzog sich dann nach Afrika … in Europa tat sich jedenfalls so einiges, „Instant Composers Pool“ ist z.B. von 1968. Oder – noch eine andere Ecke, mit Europa-Bezug, aber aus Südafrika: „Very Urgent“, Chris McGregor.

Und in Sachen Gitarre: 1969 entstanden die John Patton-Aufnahmen mit James Blood Ulmer.

Und Ronnie Ross (der Saxophonlehrer von Ziggy Stardust) spielte in England sein bestes Album ein, „Cleopatra’s Needle“. Aber das hat soulpope sicher schon genannt?

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