Antwort auf: 1968 im jazz

#10647727  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,160

vorgarten auffällig ist z.b. der ziemlich definitive einzug der e-gitarre in den jazz – kaum eine blue-note-maintream-aufnahme, auf der nicht george benson zu hören ist, auch miles experimentiert mit ihm und anderen gitarristen.

vorgarten
am 25. november, da ist holland natürlich längst festes mitglied der davis-band, entsteht das einflussreiche stück „directions“, das zwar nicht teil eines albums wird, erst in der gleichnamigen kompilation von 1981 auftaucht, aber sofort ins live-programm übernommen wird und bis 1971 jedes miles-davis-konzert eröffnet.
hancock setzt hier aus, wir hören corea und zawinul an den elektischen klavieren, die mit holland zusammen die treibende bass-figur setzen. die tonart ist das rock-affine e-dur. zum ersten mal mit miles im studio ist jack de johnette, der den beat auf allen vier schlägen akzentuiert.

„I came up with that beat, I had been listening to drummers like Ginger Baker, Buddy Miles and Sly’s drummer, Greg Errico. It was a rock beat.“ (DeJohnette)

Directions kannte ich bisher noch nicht. Thx dafür! Schweinerei eigentlich, dass das nicht anständig auf einem Album veröffentlicht wurde.

Ach, die E-Gitarre und die Rock Drums im Jazz der späten 60er! Man könnte den Eindruck gewinnen, das mancher Bandleader damals am liebsten Jimi Hendrix oder Jimmy Page und Ginger Baker oder John Bonham in seiner Band gehabt hätte.

Hier versucht Horace Silver nur im Titel des Stückes auf den Rockzug aufzuspringen:

Horace Silver Quintet – Psychedelic Sally (von Serenade To A Soul Sister, 1968)

--

“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)