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keith jarrett ist 1968 noch mitglied der charles lloyd band und spielt hippie-jazz. nebenher hat er aber schon sein leader-debüt im trio mit charlie haden und paul motian eingespielt (LIFE BETWEEN THE EXIT SIGNS, vortex 1967). 1968 gibt es eine erste typisch jarrettsche vermessenheit: ein folk-album, auf dem er alle instrumente (mit ausnahme des streichquartetts) selbst spielt – und auch noch singt!
im oktober dann allerdings zwei tage mitschnitt seines trios in shelly’s manne-hole, aus denen george avakian das album SOMEWHERE BEFORE zusammenbastelt. die musik darauf ist ziemlich umwerfend: ein glänzend eingespieltes trio präsentiert einen studentischen jazz-folk-free-mix, mit emotionalen schluchzern, powerplay und verblüffungsstrategien. dylans ballade „my back pages“ eröffnet, ein ragtime schließt das programm ab, dazwischen klingt es, wenn es abgeht, sehr nach ornette (genau wie bei paul bley), der ja seinerseits längst aufs klavier pfeift:
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