Antwort auf: 1968 im jazz

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vorgarten

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gypsy-tail-wind … aber Brasilien, 1968, gab es auch Vitor Assis Brasil (1945–1981) mit seinem zweiten Album, „Trajeto“. Gemäss der portugiesischen Wiki-Seite ging er 1969 in die USA, um in Berkley zu studieren, spielte dann u.a. mit Dizzy Gillespie, Chick Corea und Ron Carter. Ich weiss leider nicht viel über ihn, die Liner Notes des tollen Twofers vom letzten Jahr („Esperanto/Toca Antonio Carlos Jobim“) mögen mehr Infos bieten, ich habe die CD zwar angehört, aber das Booklet nie gelesen … scheint mir jedenfalls eine neue Spielweise von „Latin Jazz“ zu sein, jenseits der sanften Jazz Samba-Klänge (aka „Bossa Nova“, aber das war ja eigentlich was Anderes) und auch jenseits der Hysterien eines Gato Barbieri, der 1968 als Leader* gerade pausierte (1967 spielte er sein ESP-Disk‘-Album ein und später kam bei Affinity ein tolles Konzert unter dem Titel „Obsession“ heraus, 1969 folgte sein erstes Flying Dutchman-Album, „The Third World“).

vielen dank für diesen erneuten hinweis, ich kenne assis brasil immer noch nicht genauer. das verlinkte musikbeispiel ist hübsch und tatsächlich nicht das, was man sich unter „brasilianischem jazz“ vorstellen mag, aber es hat im meinen ohren deutlichen bezug auf die jazz messengers und die späten horace-silver-bands, oder? also eher etwas konservierendes, leicht hinterherhinkendes.

studiert hat er am berklee college in boston, nicht in berkley (das wäre sicherlich 1968 der heißere ort gewesen) – aber das eben genau wie jan hammer und miroslav vitous (der den selben weg über wien in die usa genommen zu haben scheint, @soulpope). kurz vorher war watanabe da. scheint ein aufnahmebecken für musiker auf dem sprung in die usa gewesen zu sein, george mraz war zu der zeit auch dort.

gypsy-tail-wind*) als Sideman entstand 1968 u.a. die Hälfte eines phantastischen Albums eines leider völlig vergessenen Trompeters … hier lang, @vorgarten
PS: unwichtig bzw. Detail, aber Hill war bis 1970 bei Blue Note – von den Aufnahmen der letzten Jahre erschien zwar damals das meiste nicht, aber das kann man heute ja zum Glück alles mit etwas Abstand gebührend würdigen (auch dank Hills spätem Einsehen, das die Veröffentlichung all der Aufnahmen ermöglichte). Gerade die Session mit Ponder finde ich super!

tausend dank für den hinweis auf shorter, die muss ich heute abend mal wieder auflegen. und zu hill – ja, schlussphase meint bei mir schon die letzten 3 jahre bei blue note, durch die du uns ja im hill-thread zu gut durchgeführt hast. bei hill ist das jahr 1968 sehr interessant, deshalb später dazu ein eigener post (vorher, 1967, gab es nur die durchwachsenen sessions mit kenyatta und rivers und das trio mit carter und robinson, wo er auch orgel spielt).

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