Antwort auf: 2018 – Erwartungen und erste Eindrücke

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gypsy-tail-wind
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bgigli

kramer

gypsy-tail-wind Die neue „Pêcheurs des perles“ liegt noch ungehört auf den Stapeln (kenne die Oper noch gar nicht, aber Julie Fuchs singt mit, die ich leider am Dienstag schwangerschaftsbedingt nicht wie geplant in der Oper sehen werde, aber ich sah sie kurz vor Ende der letzten Saison noch). Julia Fischer hat für das Label ein paar schöne Sachen gemacht (die Mozart-Konzerte z.B.), aber die will ja wohl keine Tonträger mehr machen, wenn man ihren Worten denn glauben will (andere Formate, Streaming, Plattformen, die man abonniert, was weiss ich, mir wird das alles zuviel und vor allem – das ist wohl mein Problem damit – zu unfokussiert, das dedizierte Hören leidet bei mir, wenn ich das online und zwischendurch und überhaupt überall und immer tun kann und soll … klar schreibt mir niemand vor, dass ich anders zu hören habe, aber das geht halt doch immer irgendwie Hand in Hand und ist nicht formatunabhängig).

„Pêcheurs des perles“ habe ich auch. Ebenfalls noch ungehört. Bin gespannt, wie sie im Vergleich zu der tollen Blu-ray aus der Met mit Diana Damrau abschneidet. Pentatone habe ich lange nur am Rande wahrgenommen, aber in den letzten zwei Jahren waren einige Sachen dabei, die ich unbedingt haben musste. Warte derzeit gespannt auf diese Veröffentlichung: http://www.pentatonemusic.com/oxingale-yun-linz-bruckner-orchestra-russell-davies. Vieles höre ich zunächst im Stream. Aber die Sachen, die mir dann wirklich gut gefallen, müssen schließlich als physischer Tonträger her. Das ist für mich dann auch eine Art Gedächtnisstütze, weil ich in der Flut der ganzen tollen, oder für mich neuen Veröffentlichungen sonst auch einfach den Überblick verliere und Dinge „vergesse“.

Die Perlenfischer unter Pierre Devaux mit Janine Micheau und vor allen Dingen Nicolai Gedda ist das Maß der Dinge. Nur Gedda singt den Nadir in Originaltonhöhe und erreicht mit Technik und Phrasierung geradezu phänomenale Wirkung, die von anderen nicht zu erwarten ist.

Keine Angst, die ist auch da, irgendwo :-)

Kennst Du Cyrille Dubois denn? Seine Liste an Aufnahmen aus den letzten Jahren ist jedenfalls schwer beeindruckend:
http://test.cyrille-dubois.fr/disques/

Ich verstehe ja, dass man den vergangen Opern-Zeiten nachtrauert und meint, dass es sowas nie mehr geben wird. Wird es auch nicht, das ist aber irgendwie auch gut so, der Lauf der Dinge und so … als Jazzfan wäre ich auch manchmal gerne in den 30ern, 40ern, 50ern, 60ern und 70ern dabeigewesen und denke auch nicht, dass es die Erfindung des Bebop, Mingus, Miles, Coltrane, Ayler oder sowas je wieder geben wird, aber eben: so ist das halt, ich lebe heute, ich will auch raus und Musik hören, auch wenn die „Pêcheurs“ seit bald 60 Jahren nicht mehr korrekt/gut aufgeführt werden, werde ich mir in der gerade gestarteten Saison eine Aufführung an der Oper Zürich anschauen gehen. Denn nichts schlägt das Live-Erlebnis, auch wenn dieses nicht mit den legendären Aufführungen von einst mithalten kann …

Unabhängig davon bin ich z.B. über die Wiener Mozart-Aufnahmen immer wieder enorm begeistert und wünschte mir natürlich, solche sängerischen Qualitäten jemals zu erleben – im Wissen darum, dass das nie eintreffen wird …

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