Antwort auf: John Coltrane

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vorgarten

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gypsy-tail-wind
In Sachen Alice C. bin ich ja seit meinen vielen Coltrane-Posts deutlich milder bzw. wärmer geworden – wäre wohl an der Zeit, das alles mal wieder anzuhören und auch mit ihren Alben weiterzumachen!

so viel ist es ja gar nicht, was es von der letzten band gibt. ermüdend dann, wenn man den organissimo-thread zu COSMIC MUSIC durchblättert, wo wirklich niemand über die musik schreibt, sondern nur how alice messed up the release, weil sie „leo“ mit overdubbs versehen und dabei wohl die originalbänder zerstört hat (ein gerücht, dass wohl bull neidlinger in die welt gesetzt hat). anstelle auf ihr spiel zu achten oder sich, wenn man sich beschweren will, eher mal zu fragen, warum es so viel unveröffentlichtes material gibt (die session vom 22.4.66 z.b.).

was ich beim letzten durchhören festgestellt habe, ist, dass tyner eigentlich auch eine entwicklung in einen quasi-alice-coltrane-stil durchläuft, weil er irgendwie merkt, dass er coltrane in dunklere bereiche folgen muss, in denen ihm auch seine verminderten akkorde nicht recht helfen – in „song of praise“ aus der mai65-session höre ich das z.b., auch „attaining“ von der SUN SHIP ist interessant, wo er zwar zwischendurch mit elvin wieder powerplay-swing spielt, aber immer wieder in was kippt, das sich fast wie von alice anhört, vor allem natürlich in der begleitung.

bei rashied ali hingegen fand ich dagegen überraschend, wie wenig er sich auf das multidirektionale, „flächige“ spiel reduzieren lässt, denn bei ihm ist live eine ungeheure kraft dahinter, die sehr wohl die solisten ganz schön anzutreiben vermag (ist ja teilweise auf INTERSTELLAR SPACE auch zu hören).

sehr gespannt bin ich jetzt, die japan-konzerte nochmal durchzuhören. da habe ich die einzelnen bandmitglieder noch gleichwertiger in erinnerung.

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