Antwort auf: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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trekkerAlone in the Universe ist ja auch nicht vollkommen Banane. Ich liebe den Titelsong und On My Mind aus der Japan-Ausgabe. Insgesamt aber wars eine herbe Enttäuschung. Ich glaube einfach, Jeff Lynne ist generell besser, wenn er nicht seinen Fans einen Gefallen tun will, sondern sein Ding durchzieht, wie bei Armchair Theatre.

 

 

 

Wenn man sich die Interviews durchliest, hat Jeff Lynne wohl seinen Fans eine Freude bereiten wollen, aber in erster Linie hat er die Songs trotzdem für sich selbst aufgenommen. Nicht vergessen, dass der Ausgangspunkt „Long Wave“ und die besondere Beschäftigung mit den Akkordmustern war. Lynne hat auch gesagt, dass die Leute von der Plattenfirma kamen, er seine neuen Sachen vorgespielt hat und er sich quasi gewundert hat, dass die das bereits so wie es war, gut fanden.

Ich finde, dass das Album sehr wohl deutlichste Bezüge zum classic ELO Sound, vor allem der Achtziger, hat, gefiltert durch die Produktionsideen späterer Phasen. Es ist ein reflexives Album, und das war ja von vorneherein die Idee. Es gibt nicht viele Rocker, selbst Ain’t It A Drag ist da eher ein gedämpfter Rocker. Doch was ist schlecht daran, den Fokus gezielt auf diese Seite zu legen? Es ist ja quasi eine Art loser Konzeptrahmen, diese „Alone In The Universe“-Leitidee. Die Jeff wiederum mit seiner Jugend und Roy Orbison und der „Long Wave“-Idee verbindet. Auf dieser persönlichen Ebene ist das Album auch ein Streifzug durch Lynnes Leben. Jeder Song hat eine universelle und persönliche Ebene.

Ich finde, das Album hat eine geniale Atmosphäre und auch diese leichte Sci-Fi-Aura, die ich an ELO so liebe. Nur viel subtiler eingesetzt, aber sie durchdringt das Album. Und das Album ist endlich auch mal wieder interessant für Leute wie mich, die am ELO auch die Keyboardsounds schätzen. John Von Der Kiste meint in seinem ELO-Buch ja, die Keyboardsounds wären sogut wie nicht vorhanden. Hat der was an den Ohren? Gezielter eingesetzt zwar, aber sie prägen für mich viele der Stücke, da wird wieder gezielt experimentiert, wenn auch eher minimalistischer ausgerichtet als bei „Time“, aber der Ansatz ist da. Besonders offensichtlich bei dem Titelstück, One Step (dieser pulsierende Sound), THe Sun Will Shine On You (Dieses geniale Space Intro hätte ich persönlich als Album-Einleitung verwendet!). Und vergesst mir When The Night Comes nicht. Mit Kopfhörern wird einem erst klar, wie genial dieses Teil konstruiert ist. Für mich ist dieses Stück eines der ganz großen melancholischen Meisterstücke von Jeff Lynne.

 

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