Antwort auf: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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Hallo, vielleicht auch ein paar Anmerkungen aus meiner Sicht zur Diskussion:

  1. ELO Part Two

Ich bin endeutig Jeff Lynne Fan, und er hat den Sound geprägt, den man letztlich mit ELO verbindet. Aber die Dinge sind nicht schwarz-weiss. Am Anfang hat Roy Wood seine Vision eines ELO versucht, war aber nur eine kurze Angelegenheit. Und Part Two ist halt Bev Bevans Vision eines Electric Light Orchestra und Teil der ELO-Geschichte. Als Wood das Projekt verließ, sagte er, es gehe nicht um Namen, sondern die Idee, die dahinter steckt. Insofern war das, was Bevan gemacht hat, durchaus legitim. Im Nachhinein hat sich dann aber herausgestellt, dass Jeff in der Zwischenzeit dem ELO schon so seinen Stempel aufgedrückt hatte, dass man es doch zu sehr mit seinem Sound verband, um Part Two eine faire Chance zu geben.

Persönlich denke ich, dass die Part-Two-Sachen, für mich interessanterweise besonders das erste Album, nicht so schlecht sind, wie sie gemacht werden. Das Erste erschließt teilweise sogar interessante neue Facetten des ELO-Sounds, während das zweite für mich zu sehr patchwork ist, mit zusammengeklaubten Ideen ohne klaren Fokus (die Orchesterteile wirken eben hastig eingefügt, was ja auch der Tatsache entspricht, da man keine Zeit hatte). Das erste Album stelle ich somit stolz in die Reihe der ELO-Alben, ähnlich wie die Sachen mit Roy Wood. Es ist kein Meisterwerk, aber doch sehr gut. Nur die Keyboards klingen manchmal etwas billig. Das zweite Album sagt mir persönlich nicht ganz so zu. Am Besten ist dann aber tatsächlich das erste Album der Truppe ohne ELO-Zusatz. Befreit von diesem Ballast gelingen oftmals tolle Stücke mit eigener Identität im Rahmen des Pop/Rock mit Streicherelementen.

2. Jeff Lynne’s ELO

ist mittlerweile durchaus eine stimmige, eingespielte Band und nicht bloß ein Sammelsurium von Musikern, die sich nicht mit ELOs Geschichte identifizieren. Es gab in der Liveband auch vorher Umbesetzungen, und das ist nun eben die neueste Inkarnation. Die Truppe von 1978 hatte ja auch nicht so viel zu tun mit der von 72 Jeff Lynne: vocals, guitarBev Bevan: drumsRichard Tandy: keyboardsWilf Gibson: violinMike Edwards: celloColin Walker: celloMike deAlbuquerque: bass). Und: Die Musiker, die jetzt für ELo spielen, sind mit die Besten, die er je hatte für die Livekonzerte. Und blutjunge Anfänger sind das sicher nicht. Mike Stevens z. B. ist Jahrgang 57, hat mit Leuten wie Bill Withers gearbeitet und ist auch bei 10cc Livemitglied. Die haben also durchaus einen Background, der dem von Jeff Lynne nicht unähnlich ist und lieben/verstehen seine Musik. Wer sich ELOs neueste Inkarnation aus Nostalgiegründen nicht anschauen will, ist selbst schuld, denn besser klang das live nie, vom Licht- und Laserspektakel ganz zu schweigen. Lynne hätte es sich einfach machen können und auf den Nostalgiezug aufspringen zu können. Stattdessen hat er mit seinen Helfern eine Show geschaffen, die auf der Höhe der Zeit und absolut relevant, ja mind-blowing, ist.

 

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