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wahr

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gypsy-tail-windBloss haut Taylor selbst bei Clustern kontrolliert in die Tasten, hebt einzelne Finger damit nicht alle angeschlagenen Töne gleich lang nachklingen … eine unfassbare Technik jedenfalls, über die er verfügt hat. Und klar, das spielt an sich (als Selbstzweck) keine Rolle, aber weil sie eben sein irres Spiel erst möglich machte, dann halt doch … Es freut mich natürlich, dass es vom Rock her Zugänge zum Jazz gibt (der elektrische Miles ist auch einer, der zu gehen scheint), aber mich dünkt halt, dass dann auch noch die Arbeit an den eigenen Vorurteilen folgen müsste (kein Vorwurf an wahr, ist bei mir selbst, wenn ich ausserhalb meiner Gefilde weide, genau so). Die Feststellung, die mir in wahrs Post schon im Thread sofort ins Auge stach und gefiel, ist die von wegen „schon beim ersten Hören unmittelbar gut, folgerichtig und vertraut vor[kommem]“ – solche Erfahrungen macht man ja nicht alle Tage, umso schöner sind sie, wenn sie eintreffen. Und dass in diesem Fall Cecil Taylor der Anlass ist, freut mich am meisten!

Natürlich muss an eigenen Vorurteilen immer gearbeitet werden, ich habe ja genug davon, gerade auch aber nicht nur auf den Gebieten, wo ich mich nicht gut auskenne. Ich weiß jetzt aber nicht, welches meiner Vorurteile du da grad genau im Blick hast. Ist es meine Aussage, dass Cecil Taylor auch mal knallig in die Tasten brüllen kann? Ich finde, selbst da merkt man seine Könnerschaft. Wer technisch auf hohem Niveau musiziert, der verliert diese Fähigkeit ja nicht, wenn er mal grober wird. Auch dann wird Taylor noch einen tollen, variablen Anschlag haben. Insofern ist es für mich kein Widerspruch, virtuos und gleichzeitig auch mal knallig und unkontrolliert zu spielen. Dies spieldienlich zuzulassen, ist ja auch wieder eine Form von Kontrolle.