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Der Mob schimpft, aber Tatsache ist – in keinen anderthalb Dezennien der deutschen Literaturgeschichte sind so viele große Bücher erschienen wie in den vierzehn bewegten Jahren der Weimarer Republik.
Döblins Berlin Alexanderplatz zum Beispiel – ein nicht nur für die deutsche Literatur enorm wichtiges, bahnbrechenden, zeichensetzendes, maßgebliches Buch. In der Lyrik: Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien, Bertolt Brechts Hauspostille, Gottfried Benns Weltanschauungslyrik, Stefan Georges letzter Gedichtband Das Neue Reich; in der Dramatik: Georg Kaisers Gas, Karl Kraus‘ Die letzten Tage der Menschheit, Bertolt Brechts Dreigroschenoper, Ödon von Horvaths Geschichten aus dem Wiener Wald, Hugo von Hofmannsthals Turm; in der Epik: Thomas Manns Der Zauberberg, Franz Kafkas Das Schloß, Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften, Hermann Brochs Die Schlafwandler, Hermann Hesses Der Steppenwolf, Joseph Roths Radetzkymarsch, Ernst Jüngers In Stahlgewittern, Lion Feuchtwangers Erfolg, Erich Kästners Fabian etc.
Die Nachkriegsliteratur – gemessen an Kafka, Mann und Rilke nur mittelmäßiges Phrasendreschwerk, wenig bis gar keine Substanz dahinter.
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