Antwort auf: Jahresrückblick 2017

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Uff, was für ein Jahr wieder! In meinem Leben hat es ja einige Änderungen mit sich gebracht, die die zweite Jahreshälfte bzw. die letzten sieben Monaten sehr geprägt haben: Kündigung der langjährigen Stelle (mehr als 15 Jahre) am 31.5., Antritt der neuen Stelle per 1.12., dazwischen eine Auszeit mit einer knapp vierwöchigen Reise durch Indien – wodurch ich ein paar Konzerte verpasste, u.a. die Reunion des London Jazz Composers Orchestra, die allerdings eher eine Abwandlung von Barry Guys Blue Shroud Band mit ein paar alten Freunden aus der LJCO-Zeit war – aber alles kann man halt nicht haben und ich hatte unglaublich viel.
 

 
Wenn ich das Konzertjahr Revue passieren lasse, war das Météo in Mulhouse einmal mehr ein grosser Höhepunkt, umso schöner, dass dieses Mal auch @redbeansandrice mit dabei war – und noch schöner, dass es ihm ebenso gut gefiel wie mir. Das Programm war wieder eine bunte Mischung, es gab so ziemlich alles vom Blockflötensolo bis zur härtesten freien Improvisation von Herrn Brötzmann, der in der Bestenliste auch auf Platz 2 vertreten ist mit dem fabelhaften Abschluss-Set, das er am Météo im Trio mit Toshinori Kondo und Heather Leigh spielte. Auch zu erwähnen ist nochmal die Gruppe mit dem beklopptesten aber dennoch perfekten Namen des Festivals, Milesdavisquintet!.

Auf Platz 1 bleibt das Konzert, das ich gleich nach seinem Ende schon als Jazzkonzert des Jahres ausgerufen hatte – Malcolm Braff ist ein Musiker, dem ich seit einem Dutzend Jahren da und dort begegnet bin, nicht immer begeistert aber immer interessiert war. Das Trio, mit dem er vor einem Jahr im Moods Halt machte, spielte ein grossartiges Konzert. Demnächst tritt er mit einem neuen (für mich jedenfalls) Projekt wieder im Moods auf und ich freue mich schon. Andere tolle Konzerte aus dem Moods gab es von Sheila Jordan und von einem Trio, das zum ersten Mal überhaupt gemeinsam auftrat: Elina Duni/Erik Truffaz/Bugge Wesseltoft.

Das Taktlos – das letzte von Fredi Bosshard, der vor ein paar Wochen von der Stadtpräsidentin für sein langjähriges Engagement für den Jazz und die improvisierte Musik in Zürich geehrt wurde – hinterliess einen zweispältigen Geschmack. Das Cerate Urio Orchestra spielte eins der für mich schönsten Konzerte des Jahres, über die Anna Högberg Attack liess ich mich die letzten Tage noch einmal aus (die drei Sterne in der Liste unten sind – sehr – gnädig, ich habe sie im Nachhinein nicht herabgesetzt, würde heute aber wohl nur noch zwei geben).

Sehr toll war natürlich das Intakt Festival in London – Höhepunkte u.a. mit Evan Parker & Barry Guy, dem Schlippenbach Trio (mit Paul fucking Lovens!), dem völlig irre aufspielenden Trio Aly Keïta/Jan Galega Brönnimann/Lucas Niggli und einem befreiten Omri Ziegele mit John Edwards und Mark Sanders.

Das waren jetzt mal die meisten Fünfer-Konzerte, aber das waren natürlich nicht die einzigen guten … positiv überrascht hat mich z.B. auch der Live-Auftritt des Sleepthief Trios von Ingrid Laubrock – denn angesichts der gebremsten Musik, wie sie Laubrock, Halvorson und andere (wohl von Anthony Braxton geprägt, aber ich bin mir nicht sicher, ob da dann nicht ein Missverständnis vorliegt) machen, habe ich zunehmend gewisse Vorbehalte. Doch die wurden von dem tollen Set wieder einmal weggeblasen. Toshinori Kondo gab es in Mulhouse auch noch mit der Gruppe The Turbine! – er ist schon seit den Konzerten in Warschau mit Brötzmann endgültig in mein persönliches Heroen-Kabinett aufgenommen worden.

Weitere tolle Konzerte gab es am Météo (z.B. das Quartett Incertum Principium mit dem fabelhaften Edward Perraud oder der Gruppe BIC mit Mette Rasmussen, die Solo-Sets der Gitarristen Oren Ambarchi und Bill Orcutt, The Necks … nicht zu vergessen Laura Cannell, solo mit Geige und eben Blöckflöte), London (Barry Guy/Maya Homburger, Schlippenbach solo, Omri Ziegele Noisy Minority feat. Purcy Pursglove, Irène Schweizer/Maggie Nicols … sehr berührend auch der kurze Auftritt des unter Parkinson leidenden Howard Riley … und fein auch die erste Begegnung von Dieter Ulrich & Trevor Watts oder das Set von Jürg Wickihalders Trio Beyond), in Mailand (Roscoe Mitchell Plays John Coltrane – leider ist die Konzertreihe im Teatro Manzoni inzwischen einer Sparmassnahme zum Opfer gefallen), in Novara (Louis Moholo mit dem Magmatic Quartet und im Duo mit Enrico Rava, Thomas Stronen/Marco Colonna/Alessandro Giachero, alle beim Festival im Sommer mit den vielen Moskitos … sehr gut war auch das Vinnie Golia Trio Anfang des Jahres, das ja eigentlich ein Quartett mit Bobby Bradford hätte werden sollen), aber auch in Zürich (Julie Kjaer im Trio mit Edwards/Noble oder das Kaja Draksler Octet beim Taktlos, Nils Wograms Root 70 unverstärkt in der Roten Fabrik, das Nasheet Waits Equality Quartet und Shabaka & The Ancestors im Moods, Urs Leimgruber/Pascal Marzan oder das letzte Konzert der Swanky Mothers in der kleinen WIM) und Willisau (das oben nicht erwähnte grossartige Konzert des Trios Urs Leimgruber/Jacques Demierre/Barre Phillips mit Thomas Lehn an analoger Elektronik, die Duos von Kris Davis &Angelica Sanchez sowie Hans Koch & Manuel Troller).
 

 
Weil ich keinen separaten Klassik-Rückblick erstellen werde, erlaube man mir hier daher noch ein paar weitere Zeilen … es zeichnet sich ja seit ein paar Jahren schon ab – sind diese Konzerte auch eine Bewegung durch verschiedenen Gegenden, die mir sehr lieb (das Piemont, die Emilia Romagna – überhaupt Norditalien) oder auch ziemlich zuwider sind (das Luzerner Hinterland bei Willisau), dieses Jahr gab es dann auch die Reise nach London, wo ich seit über 15 Jahren nicht mehr war. Und es gab Opernbesuche in Mailand und München, in Luzern, vor allem aber in Zürich (wo mit Charpentiers „Médée“ unter William Christie, Massenets „Werther“, Trojahns „Orest“, Händels „Alcina“ mit Cecilia Bartoli, Verdis „Macbeth“ und zuletzt gerade Puccinis „La fanciulla del west“ und Donizettis „La Fille du régiment“ mit der bezaubernden Sabine Devieilhe dann auch die meisten der wirklich beeindruckenden Opern-Erlebnisse des Jahres stattfanden), Oper und weitere Konzerte in Luzern (dass das Lucerne Festival gar nicht so elitär ist und viele ganz normale Leute anzieht war eine schöne Überraschung, Patricia Kopatchinskaja mit dem Violinonzert von Heinz Holliger und John Eliot Gardiners Aufführung von Monteverdis „L’Orfeo“ zählen zudem zu den tollsten Konzerterlebnissen). In Mailand gab es ein erstes Mal ein Streichquartett im Konzert (und dann gleich das Takács mit einem späten Beethovenquartett), das wurde dann in Zürich auch noch wiederholt (Doric u.a. mit dem G-Dur-Quartett D 887 von Schubert) und sollte an sich nach Möglichkeit zur Gewohnheit werden! Zu den weiteren Klassik-Highlights gehört Grigory Sokolov mit Sonaten von Mozart und Beethoven, Herbert Blomstedt mit den Symphonien 7 und 8 von Beethoven, Il Giardino Armonico/Giovanni Antonini und Sandrine Piau mit Haydn und Mozart, David Zinman mit seinem alten Orchester und Mahlers Sechster, Julia Fischer mit einem erstaunlich scharfen Bartók-Konzert (Dutoit am Pult), Isabelle Faust mit dem Schumann-Konzert (Jakob Hrusa etwas ratlos am Pult, ihren Auftritt mit Heras-Casado und den Freiburger Barockern mit Mendelssohn fand ich nicht gänzlich überzeugend), ein Aufführung von Frank Martins „Golgotha“, Katia & Marielle Labèque, Barbara Hannigan … alle noch in der alten Tonhalle. Aus der der aktuellen Saison, die in der für drei Jahre als Spielstätte dienenden Tonhalle-Maag sehr gut gestartet ist, u.a. wieder Kopatchinskaja mit Teodor Currentzis (im Konzert von Alban Berg und der Fünften von Schostakowitsch), Nicolas Altstaedt und Alexander Lonquich (mit den fünf Cellosonaten von Beethoven), Maria João Pires bei ihrem möglicherweise letzten Konzert auf europäischem Boden (Mozarts letztes Klavierkonzert mit Bernard Haitink), Franz Welser-Möst (mit Bruckners Achter) … zudem Julie Fuchs in der Oper mit einem Arien-Programm (Rameau und Gluck), und nicht zu vergessen in Turin Ingo Metzmacher mit dem RAI Orchester und Frank Peter Zimmermann mit Werken von Lindberg, Grisey und Varèse.

Wo ich bei den Bewegungen im Raum bin: in Indien gab es abgesehen von etwas ritueller Musik in Tempeln leider keine Gelegenheit, ein Konzert zu besuchen. Ebensowenig in Florenz, wo ich auch nach vielen Jahren wieder einmal war (da kam ich aber von Novara, wo ich beim Festival war) – eine grossartige Stadt, die ich aber künftig nur noch im Winter besuchen will. Zuletzt trieb es mich – bei der dritten Italienreise des vergangenen Jahres – die erste führte nach Novara und Mailand – nach Mantua und Ferrara und an beiden Orten ergab sich ungeplant jeweils ein Konzertbesuch (wohingegen ein halbwegs geplantes Jazzkonzert in Ferrara dann wieder aus dem Programm gekippt wurde).

Für 2018 steht ein Besuch beim artacts in St. Johann an, im Sommer dann wohl wieder das Météo … mal schauen. Ansonsten plane ich gerade wenig, was das Leben im Umbruch halt so mit sich bringt – aber es passt alles gerade sehr, sehr gut, ich will also nicht klagen!
 

 
Was das Jahr an Tonträgern gebracht hat, war ebenfalls wieder ziemlich bekloppt. Auch da stand die Klassik fast mehr im Mittelpunkt als der Jazz, doch darauf gehe ich an dieser Stelle nun nicht ein, das lässt sich ja einfacher trennen. In Sachen Jazz ist ECM mal wieder ganz vorne, mit dem grossartigen Dokument eines Konzertes von Roscoe Mitchell in Chicago sowie dem Studioalbum des Vijay Iyer Sextet und dem überraschenden neuen Album von Anouar Brahem. Ebenfalls super finde ich „Gnosis“, ein synkretistisches Ding des kubanischen Pianisten David Virelles, und überraschend gut gefiel mir Craig Taborns „Daylight Ghosts“. Dann gab es bei ECM auch noch eine Reihe von Piano-Trio-Alben, von denen mir Gary Peacocks „Tangents“ am besten gefällt, während die Alben von Aaron Parks/Ben Street/Billy Hart und Django Bates nicht richtig gezündet haben. Bates ist allerdings super auf dem Album von Brahem. Nicht zu vergessen natürlich Colin Vallon, dessen „Danse“ schon Anfang des Jahres erschien. Und auch das jüngste Opus von Tim Berne und seiner Gruppe Snakeoil erschien wieder bei ECM, „Incidentals“. Ich komme mit Berne nicht immer klar bzw. höre seine Musik als ziemlich düster und greife nur selten zu seinen Alben, aber die Reihe von Snakeoil-Alben bei ECM finde ich schon ziemlich beeindruckend. Weniger überzeugend fiel dagegen das auf den Streifzügen durch Florenz erstmals gehörte Album von Avishai Cohen aus, „Cross My Palm With Silver“. Sehr schön hingegen finde ich das letzte Opus von John Abercrombie, auf dem mit Joey Baron und Marc Copeland übrigens zwei Drittel des Trios von Gary Peacock dabei sind – kein Wunder sind die alle gut aufeinander eingespielt. Abercrombie hörte ich zum ersten Mal in den Neunzigern im Duo – mit Marc Copeland. Keine einfache Besetzung, Piano und Gitarre, weder im Duo noch in einer Band, aber Abercrombie weiss, wie man das anstellt (seine frühen Alben mit Richie Beirach, in der kleinen ECM-Box, habe ich aber erst nach der Nachricht seines Todes gekauft und noch nicht angehört). Später hörte ich ihn mit Charles Lloyds Quartett (mit Marc Johnson und Billy Hart) und dann auch noch mit seinem eigenen Quartett mit Mark Feldman, Johnson und Baron.

Aus Finnland stammt das Label TUM, das schon ein paar Veröffentlichungen von Wadada Leo Smith herausbrachte – so auch dieses Jahr eine beeindruckende Monk-Hommage, solo an der Trompete, sowie ein Album mit einer Band, in der vier Gitarren und eine tolle Rhythmusgruppe eine Klangkulisse erschaffen, über der Smith zu weiteren Höhenflügen ansetzt.

Ebenfalls sehr gut finde ich das Live-Set vom Borderlands Trio (Stephan Crump, Kris Davis und Eric McPherson), das bei Intakt erschienen ist. Das Label hielt zudem mit dem Alexander Hawkins/Elaine Mitchener Quartet gegen Jahresende eine weitere grosse Überraschung bereit, daneben erwähnenswert sind das zweite Solo-Album des Grenzgängers Hans Hassler am Akkordeon zu erwähnen, das Solo-Album von Aruán Ortiz, „Planktonic Finales“ von Stephan Crump, Ingrid Laubrock und Cory Smythe, das neueste Opus des Trio 3 („Visiting Textures“), das neue Duo-Album von David Murray/Aki Takase (letztere fand ich im Konzert ja ziemlich grauenvoll, das Duo demgemäss auch nur halbwegs überzeugend). Nicht völlig überzeugend ist auch auf Konserve das Unerhört-Set, das Irène Schweizer mit Joey Baron spielte – aber es funktioniert doch deutlich besser als im Live-Kontext. Bei Intakt, das erwähnte ich ja schon, bin ich seit etwas über einem Jahr auch Abonnent/Unterstützer … auch das eine Neuerung des vergangenen Jahres.

Chuck Nessa gab endlich der Cellistin Tomeka Reid einmal einen Platz im Rampenlicht. Das Duo-Album mit dem Altsaxophonisten Nick Mazzarella heisst „Signaling“ und erinnert natürlich ein wenig an die Arbeiten von Julius Hemphill und Abdul Wadud, wobei die Saxphonisten fast nicht zu vergleichen sind und Reid eine andere Spielhaltung mitbringt als Wadud, soweit ich das nach nur wenigen Hörgängen beurteilen kann. Mazzarella spielt dann auch in Projekten der Trompeterin jaimie branch, deren Debut-Album „Fly or Die“ ich ja beinah verpasst hätte – und das Cello von Reid ist auf dem Album einmal mehr zu hören. Sie war übrigens auch dabei beim Konzert von Roscoe Mitchell in Mailand, litt dort allerdings wie die anderen Streicherinnen recht stark unter dem absurd verstärkten Sound. Die andere Nessa-Veröffentlichung des Jahres stammt von Roscoe Mitchell & Yuganaut – war anfangs ziemlich toll, sank dann aber in der Massen an tollen neuen Alben ein wenig ab und wurde vom ECM-Doppelalbum an Ende um Längen geschlagen.

Für Alexander Hawkins war es ebenfalls ein Gutes Jahr. Er wirkte bei Chicago/London Underground mit, das Album „A Night Walking Through Mirrors“ lief noch nicht oft, gefällt mir aber sehr gut – und wäre vielleicht endlich mal ein Anlass, mich ausführlicher mit Rob Mazurek zu befassen. Hawkins brachte überdies auf seinem Eigenlabel das Doppelalbum „unit[e]“ heraus, auf dem zwei verschiedene Formationen – eine davon in grosser Besetzung – zu hören sind. Auf Anhieb überzeugte mich das Album weniger, aber mit der Zeit ist doch ordentlich gewachsen. Ich bleibe jedenfalls an Hawkins dran und freue mich auf das Konzert beim Taktlos im März, bei dem er im Trio mit Matana Roberts und Lucas Niggli auftreten wird.

Ansonsten arbeitete ich mich durch einen Wust an Neuheiten von Clean Feed, dem enorm umtriebigen Label aus Lissabon. Die Höhepunkte sind die Alben von Eric Revis (mit Kris Davis und Ken Vandermark, beider sehr gut drauf), Joe McPhee/Pascal Niggenkemper/Stale Liavik Solberg, Eve Risser/Kaja Draksler, aber auch das Trio-Album von Angelica Sanchez, das ich schon in meinem BFT vorgestellt hatte, das neue von Michaël Attias (mit Aruán Ortiz am Piano), das irre Duo Sirius (Trompete und Trommeln und mehr, aber alles live gespielt und aufgenommen), das Album der Saxophonistin und Klarinettistin Ada Rave, das Zusammentreffen von LAMA mit Joachim Badenhorst (der zudem auf einem feinen Satie-Album auf Winter & Winter vertreten ist, das ich unten in der Liste lasse, denn ein reines Klassikalbum ist das nicht, aber es ist zu gut, um ihm das Etikett „Crossover“ anzuhängen). Etwas schwieriger finde ich die Alben von Jean-Brice Godet (karg aber faszinierend) und dem Oktett von Kaja Draksler, mit dem ich noch ein paar Anläufe vor habe, aber 2017 klappte das nicht mehr. Die schönste Überraschung der letzten Wochen war aber die vierte Veröffenntlichung aus Jonas Kullhammar, Espen Aalberg und Torbjörn Zetterberg Serie „Basement Sessions“, diesmal mit der Trompeterin Susana Santos Silva (ihr tolles Duo-Album mit Kaja Draksler, auch Clean Feed, war ja auch im BFT). Das Album trägt den Untertitel „Bali Tapes“, und in der Tat spielen alle vier auch Gamelan … und Santos Silvas Trompete ist einmal mehr umwerfend. Nicht so ganz klar komme ich bisher mit Three Ear, dem Trio von Gerry Hemingway mit Manuel Troller und Sebastian Strinning. Und enttäuschend zu guter letzt finde ich das Album von Max Johnson, „In the West“, auf dem einmal mehr Kris Davis zu hören ist.

Eve Rissers Duo-Album mit Kaja Draksler braucht auch noch ein paar Durchgänge, aber das zweite Opus des Trios En Corps (Eve Risser/Benjamin Duboc/Edward Perraud), „Generation“ überschrieben und wieder beim kleinen aber sehr feinen Dark Tree erschienen, ist neben dem ECM-Album von Roscoe Mitchell und der Monk-Hommage von Wadada mein Jazz-Album des Jahres. Risser hat zudem ein schönes Duo-Album mit dem Gitarristen – und ebenfalls Klangtüftler – Marcelo Dos Reis eingespielt … und spielte auch in meinem Konzertjahr eine Rolle (und im BFT die Hauptrolle), obwohl ich sie oben nicht ausführlicher erwähne.

Dass viele Frauen dabei sind, überrascht nicht, wenn man den erwähnten BFT mitgekriegt hatte – der ja ausschliesslich Alben von Musikerinnen präsentierte. Da ändert sich wohl wirklich gerade etwas, es gab jedenfalls noch keine Epoche in der Jazzgeschichte, in der Frauen – jenseits von Sängerinnen und gelegentlich Pianistinnen – so zahlreich vertreten waren. Kris Davis erwähnte ich bereits, sie zählt fraglos zu den umtriebigsten Musiker_innen der letzten Jahre und hat dieses Jahr u.a. auch „Duopoloy“ herausgebracht, ein Album mit einer Reihe von Duos mit verschiedenen Musiker_innen; jedes Duo spielt in der ersten Albumhälfte jeweils eine Komposition, danach – in umgekehrter Reihenfolge, das Konzerte guckte sie gewiss bei meinem BFT ab ;-) – eine freie Improvisation. Das funktioniert auch als Album erstaunlich gut und enthält ein paar sehr, sehr schöne Dinge.

Wo ich bei den Frauen war, und weil ich keine weitere „missing“-Liste mehr aufstellen werde, vorgarten hat das ja abgedeckt: der Tod von Geri Allen führte bei mir – leider zu spät, aber immerhin, dazu, dass bei mir endlich der Groschen fiel und ich wirklich Zugang zu ihrem Werk fand. Im Jahresrückblick durchaus erwähnenswert, weil mich ihre Musik voraussichtlich auch in den kommenden Monaten wieder begleiten wird (auf dem Stapel liegen ein paar noch ungehörte Sachen bereit).

Joachim Badenhorst ist, um bei Kris Davis anzusetzen, ein weiterer Musiker, der in den letzten Jahren sehr viel gemacht hat. Ich hörte ihn zum ersten Mal im vorletzten Jahr (2016) beim Météo in Mulhouse, als er ein Solokonzert spielte, und dieses Jahr dann im Konzert mit dem Cerate Urio Orchestra. Er ist neben den bereits erwähnten Alben auch auf einem schönen Trio-Album von Han Bennink zu hören (als drittes wirkt der Pianist Simon Toldham mit, ein Musiker, den ich noch nicht kannte, der da aber ziemlich toll ist).

Aus der freieren Ecke und aus Europa finde ich auch die auf Tour de bras erschienenen Alben von
Yves Charuest
und Xavier Charles/Franz Hautzinger/Philippe Lauzier/Michel F. Côté/Éric Normand (Hautzinger war dieses Jahr unter den Solisten in Mulhouse) ziemlich gut. Ayler Records hat ein feines Trio von Daunik Lazro/Jean-Luc Cappozzo/Didier Lasserre herausgebracht, während ich die zweite Neuheit von Alexandra Grimal/Valentin Ceccaldi/Benjamin Duboc etwas enttäuschend fand, was schlicht daran liegt, dass ich bei Grimal (vgl. BFT, mal wieder) nur ganz Grosses erwarte.

Aus der jazzigeren Ecke glänzte das Trio Organissimo mit seiner Hommage an die Beatles – ich stellte die Gruppe um den Organisten Jim Alfredson dieses Jahr auch bei StoneFM in einer Portrait-Sendung vor. Sehr schön fand ich dann auch Nils Wogram Root 70 mit dem jüngsten Album, zudem Tom Harrell, dessen lange Reihe von starken NighNote-Alben im vergangenen Jahr auf den Stapel fand … zudem legte Lee Konitz mit „frescalalto“ ein wunderbares Spätwerk vor, das die Erinnerung an das mittelmässige letzte Live-Erlebnis zum Glück völlig weg blies. Auch sehr gelungen ist „Passin‘ Thru“ vom Charles Lloyd New Quartet – gerade nach dem Fahrstuhlsound aus dem Vorjahr mit Bill Frisell ist das hier wieder ein vergleichsweise schwergewichtiges Album, das natürlich durch Jason Moran einige tolle Impulse kriegt (Morans eigenes Schaffen habe ich leider – auch formatbedingt, ich bin da halt immer noch ein Dinosaurier – aus den Augen verloren). Hübsch ist auch der Live-Mitschnitt von Martial Solal & Dave Liebman. Solal feierte im vergangenen Jahr seinen 90. Geburtstag, auch ihn stellte ich bei StoneFM vor.

Ebenfalls sehr schön, aber seit Monaten nicht mehr im Player, ist die Hommage an Langston Hughes, die Eric Mingus, David Amram, Larry Simon & Groove Bacteria herausgebracht haben.

Weniger überzeugend fand ich dagegen James Blood Ulmer with The Thing, aber das Album wird zum wiederholten Anlass, mich endlich mit Ulmer auseinanderzusetzen, mit dessen Spiel meine lauwarme Reaktion auf das Album gewiss nichts zu tun hat.

Hübsch aber nicht essentiell sind zudem die Alben, von Jamie Saft/Steve Swallow/Bobby Previte mit dem Gast Iggy Pop auf ein paar Songs, dann Tony Allens Hommage an Art Blakey und – leider – auch das jüngste von Rhoda Scott, das zweite mit ihrem Lady Quartet (deren erstes Album, ein Geschenk von Scott bei einem Konzert vor ein paar Jahren, war auch beim BFT vertreten).
 

 
Und am Rand – wo gerade der Name Iggy Pop fiel – ist natürlich Kendrick Lamar einmal mehr super. Popmusik habe ich dieses Jahr fast keine neue gehört und gekauft, aber neben Lamar fand ich das neue Album von Randy Newman sehr schön, das vierte von Lana Del Rey wieder hörenswert, aber in Sternchen gesprochen auch wieder mittelmässig, das „Song Book“ von Stephan Eicher und Martin Suter hingegen ziemlich toll. Und von Bob Dylan brauchen wir hier nicht auch noch zu reden …

The Rolling Stones aber mal noch im Konzert zu sehen, wenn gleich auf der grossen Bühne, war aber eins der schöneren Konzerterlebnisse des Jahres und hat sich unbedingt gelohnt.
 

 
Was die Archiv-Releases des Jahres betrifft, Bob Dylan erwähnte ich ja gerade … im Jazz war die schönste Überraschung wohl der 1950er Mitschnitt des Nat King Cole Trio aus Zürich, den TCB vorgelegt hat. Der Mann sollte endlich gebührend als Jazzmusiker gewürdigt werden und ein Konzertmischnitt wie dieser – auch wenn „Sweet Lorraine“ und als letzte Zugabe „Route 66“ nicht fehlen dürfen – ist ein perfektes Argument dafür.

Ansonsten war die erweiterte Neuauflage vom Solo-Album, das Thelonious Monk 1954 in Paris einspielte, eine tolle Überraschung: die CD enthält ein kurzes Konzert, das Monk am Festival gab, zu dem er eingeladen war. Trotz Schwierigkeiten mit der Rhythmusgruppe sind diese neuen Aufnahmen hörenswert – und das Album selbst bleibt Monks schönste Solo-Einspielung. Das Doppelalbum mit den Sessions (bzw. Auszügen daraus, ich verstehe die Präsentation und Auswahl nach wie vor nicht so wirklich) zum Soundtrack von Roger Vadims „Les Liaisons dangereuses“ fand ich dagegen eine Spur enttäuschend – halt einfach ein weiteres gutes Monk-Album aus der Zeit, in der er ja eigentlich nie etwas wirklich verbockte.

Sehr schön sind aber die neuen Konzertaufnahmen von Jaco Pastorius (Resonance) und Woody Shaw (NDR Jazzline). Die Reihe aus dem Onkel Pö in Hamburg, in der die Shaw-CD erschien, ist gewiss eine der schönsten Überraschungen des Jahres, auch die Mitschnitte von Johnny Griffin & Eddie „Lockjaw“ Davis und Freddie Hubbard, jener von Chet Baker kann mit den vielen überragenden Spätwerken von ihm nicht ganz mithalten.

Von Duke Ellington ging es nicht nur mit der Reihe von Treasury Shows weiter (da hinke ich notorisch hinterher), Storyville brachte auch eine hübsche Solo-CD heraus, Frémeaux aber vor allem eine erweiterte Ausgabe der teils bei Pablo/Fantasy schon erschienenen 1958er Auftritte aus Paris. Die Ellington Band der späten Fünfziger war immer eine meiner liebsten und so ist das ein Fest, auch wenn die Dokumentation zu wünschen übrig lässt (es ist nicht ganz klar, wieviel von der Fantasy-CD hier erneut drauf ist, ein paar Stücke fehlen gewiss, bei anderen sind die Laufzeiten unterschiedlich etc., die Angaben im Booklet nehmen keinen Bezug auf die frühere Veröffentlichung, was ja schon beim 1961er-Mitschnitt von Monk, der teils schon damals bei Riverside herauskam, der Fall war, als Fremeaux diesen erweitert vorlegte).

Zu den besondersten Archiv-Releases des Jahres zählt dann gewiss die CD des Vinnie Golia Wind Quartet, die bei DarkTree erschienen ist, dem Label, das sich sehr um Bobby Bradford bemüht, der neben seinem regelmässigen Partner John Carter und Glenn Ferris im Quartett von Golia zu hören ist. Das ist natürlich rein vom Klangbild her keine allzu eingängige Sache, aber sie lohnt!

Die Serie des niederländischen Jazzarchivs läuft auch weiter – es gab dieses Jahr eine hübsche CD mit Musik von Hank Mobley, die allerdings den bei mir sehr hohen Erwartungen nur teils entsprechen kann. Die CD von Ella Fitzgerald ist hingegen sehr schön – aber klar, Ella ist auch eine Bank, wenn sie nicht gerade in Soul- und Rockgefilden wildert, wie sie das leider in den Sechzigern ab und zu tat (tun musste?) …

In Japan gab es obendrein eine CD mit Material von Bud Powell, 1953 im Birdland – wie sie sich ins grosse Werk einfügt, kann ich nicht sagen, dazu stecke ich gerade in Sachen Live-Mitschnitte und Mythic Sounds zuwenig tief in der Materie. Zudem, Japan und Hochpreis hin oder her: das Ding ist wohl als Bootleg zu betrachten.

Schön ist auf jeden Fall die Doppel-CD mit Studio- und Live-Material der Gruppe des Pianisten Oscar Dennard aus Tanger. Ein äusserst begabter Pianist, den man sonst wohl am ehesten noch von dem einen Album mit Lionel Hampton kennt, zu dem Fresh Sound dankenswerterweise auf einer Doppel-CD die ganzen Sessions veröffentlicht hat (u.a. waren da auch Lucky Thompson, Ray Copeland, Jimmy Cleveland und Oscar Pettiford dabei). Dass es mehr von Dennard gibt – und dass mit Idrees Sulieman gleich noch ein toller Musiker der grossen Ära des Modern Jazz mit dabei ist, von dem es zuwenig Material gibt – ist daher wirklich toll, auch wenn das nun keine Inselmusik ist.

HighNote führt zudem seine Woody Shaw-Serie weiter – nach vier Volumen „Live“ sind sie jetzt bei der zweiten in der Reihe „The Tour“ angekommen, in der die Band dokumentiert wird, die Shaw 1976/77 gemeinsam mit dem Drummer Louis Hayes leitete (auch dabei: Junior Cook, den man von Horace Silvers klassischem Quintett kennt, der tolle Ronnie Mathews am Piano und Stafford James am Bass, der immer wieder mit Shaw gearbeitet hat). Die Aufnahmen stammen von verschiedenen Auftritten in Europa, wo damals noch sehr viel Jazz vom Radio mitgeschnitten wurde. Vol. 1 ist besser und stammt gänzlich von einem Konzert in Stuttgart, während Vol. 2 vom Material her (alles Standards und Jazz-Klassiker wie „A Night in Tunisia“ und „Round Midnight“ sowie Coltranes „Some Other Blues“; auf Vol. 1 gibt es vor allem Stücke von Shaw selbst). Das ist dann in diesem Jahr hinter dem Mitschnitt aus dem Pö „nur“ die zweite Shaw-Veröffentlichung.

Ferner landete hier gerade noch – ich schrieb anderswo ein paar Zeilen – die CD mit den wohl spätesten Aufnahmen von Elsie Bianchi, Material von einem langen Gig in Atlanta im Jahr 1968 mit ihrem Trio mit Ehemann Siro am Bass (sowie Tenorsax und Flöte) und dem Neffen Peter Brunner am Schlagzeug. Ein schönes Dokument für Fans von Bianchi oder Obskuritätensucher – und auch ein Dokument über das Leben an den Rändern der Szene, in denen sich Leute ohne allzu grosse Namen auch damals schon herumtrieben (im Winter Auftritte in Skiorten in der heimatlichen Schweiz, von Frühling bis Herbst Touren durch die US-amerikanische Landschaft, Lake Tahoe und Miami, Fort Worth und Fort Lauderdale, Niagara Falls, nicht New York … aber in L.A. trat die Band auch auf). Dass Bianchi hier auch an der Orgel zu hören ist, war auf jeden Fall eine schöne Überraschung, darauf war ich nicht gefasst.

Ferner noch zu erwähnen die Vierer-Box von Enja The Exciting Jazz of the Early 70ies, in der vier Konzertmitschnitte aus dem Domicil in München vorgelegt werden, darunter einer von Pony Poindexter (aus dem Jahr 1968, aus den „early Seventies“, 1972, ist nur jener von Fritz Pauer, die anderen sind – Frank Rosolino mit Conte Candoli – von 1975 bzw. – Art Farmer – 1978). Leider ist dieser Mitschnitt, bei dem auch Benny Bailey zu hören ist, auch wieder eine leise Enttäuschung, die Box ansonsten schon ganz hübsch aber alles in allem für mich auch nicht essentiell. Vielleicht mag @soulpope, der das etwas anders hört, dazu nochmal was sagen, wir unterhielten uns ja schon einmal darüber. Die Krux liegt für mich jedenfalls auch darin, dass weder Rosolino (und Candoli) noch Farmer in irgendeiner Hinsicht typisch für den Jazz der frühen Siebziger sind sondern einfach gute Musiker waren, die weiterhin ihr Ding gemacht haben. Jedenfalls hätte es in den gewiss beeindruckenden Beständen von Domicile-Mitschnitten sicherlich andere Aufnahmen gegeben, die besser in diese Box gepasst hätten … und für Farmer und Rosolino/Candoli hätte man dann eine andere mit einem etwas weniger provessiv angehauchten Titel herausbringen können (die ich sicherlich auch gekauft hätte, das steht gar nicht zur Debatte).

Und zu guter letzt, weil der gemischte Monk Reissue/Archiv-Fund aus Paris auch schon erwähnt wurde: Storyville widmete dem dänischen Geiger Svend Asmussen eine grosse Karriere-Retrospektive – er verstarb im Februar kurz vor seinem 101. Geburtstag und war auf jeden Fall ein Original und ein toller Geiger (ich empfehle v.a. „As Time Goes By“, gemeinsam mit Lionel Hampton für Sonet eingespielt, das Album mit John Lewis liegt – ebenso wie die Fortsetzung des MJQ-Threads – auf den „zu erledigen“-Stapeln). Die Box enthält auf der ersten zwei CDs frühe Aufnahmen aus den späten Dreissigern bis frühen Fünfzigern, von denen viele eher in die Pop oder Novelty Ecke gehören oder gar harmlos daherkommen, dabei wird aber schon deutlich, dass Asmussen ziemlich viel begriffen hat und eigentlich alles spielen konnte, worauf er halt Lust hatte. Er war aber auch als Stand-Up Comedian in einem Comedy Trio tätig und hing den Jazz auch mal für Jahre an den Nagel. Richtig interessant wird es ab CD 3, auf der 1964 und 1965 mit Stéphane Grappelli zu hören ist; auf CD 4 gibt es dann zunächst eine Session mit Stuff Smith von 1966 mit einer dänischen Rhythmusgruppe und dann einen Mitschnitte mit dem Georges Arvanitas Trio von 1985; auf CD 5 ist dann seine tolle Gruppe der Neunziger zu hören, mit Jacob Fischer, Jesper Lundgaard und Aage Tanggaard – vielleicht die beste Band, die er je leitete, und der Herr war damals auch schon 90 Jahre alt. Zudem gibt es noch eine DVD mit einem Mitschnitt von 1986 mit Kenny Drew, NHOP und Ed Thigpen. Eine feine Sache, alles in allem, gerade für Jazz-Violinen-Fans (weil eben Grappelli und Smith auch noch dabei sind) – aber für die ersten Sachen der CD gibt es doch etwas Abzug.
 
 
Die Konzerte
 
* * * * *
Malcolm Braff Trio – Zürich, Moods – 7.1. (Bericht)
Peter Brötzmann/Heather Leigh/Toshinori Kondo – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 26.8. (Bericht)
Sheila Jordan – Zürich, Moods – 19.9. (Bericht)
Urs Leimgruber/Jacques Demierre/Barre Phillips & Thomas Lehn – Jazzfestival, Festhalle, Willisau – 2.9. (Bericht)
Schlippenbach Trio – London, Vortex – 21.4. (Bericht)
Evan Parker/Barry Guy – Zürich, Theater Neumarkt – 30.4. (Bericht)
Carate Urio Orchestra – Taktlos, Rote Zürich, Rote Fabrik – 6.5. (Bericht)
The Pere Ubu Moon Unit – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 26.8. (Bericht)
Aly Keïta/Jan Galega Brönnimann/Lucas Niggli – London, Vortex – 17.4. (Bericht)
Milesdavisquintet! – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 23.8. (Bericht)
Elina Duni/Erik Truffaz/Bugge Wesseltoft – Moods, Zürich – 5.5. (Bericht)
Evan Parker/Barry Guy – London, Vortex – 16.4. (Bericht)
Omri Ziegele/John Edwards/Mark Sanders – London, Vortex – 20.4. (Bericht)
 
* * * *1/2
Ingrid Laubrock Sleepthief – Zürich, Theater Neumarkt – 30.4. (Bericht)
The Turbine! feat. Toshinori Kondo – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 25.8. (Bericht)
Incertum Principium (Edward Perraud, Ingebrigt Håker Flaten, Benjamin Dousteyssier, Aymeric Avice) – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 24.8. (Bericht)
Magmatic Quartet (Louis Moholo, Alexander Hawkins, Giovanni Guidi, Gianluca Petrella) – Novara Jazz, Il Broletto – 2.6. (Bericht)
Nils Wogram „Root 70“ – Zürich, Rote Fabrik – 19.5. (Bericht)
Maya Homburger/Barry Guy (w/Lucas Niggli) – London, Vortex – 16.4 (Bericht)
Nasheet Waits Equality Quartet – Zürich, Moods – 7.1. (Bericht)
Vinny Golia Trio – Novara, Istituto Civico Musicale Brera – 4.2. (Bericht)
Alexander von Schlippenbach – London, Vortex – 20.4. (Bericht)
Thomas Stronen/Marco Colonna/Alessandro Giachero – Novara Jazz, Canonica del Duomo – 2.6. (Bericht)
Enrico Rava/Louis Moholo – Novara Jazz, Il Broletto – 1.6. (Bericht)
Oren Ambarchi – Météo, L’Entrepôt, Mulhouse – 25.8. (Bericht)
Shabaka & The Ancestors – Moods, Zürich – 20.3. (Bericht)
Irène Schweizer/Maggie Nicols – London, Vortex – 19.4. (Bericht)
Omri Ziegele Noisy Minority feat. Percy Pursglove – London, Vortex – 20.4. (Bericht)
Urs Leimgruber/Pascal Marzan – Zürich, WIM – 30.6. (Bericht)
BIC (Julien Desprez, Mette Rasmussen, Ingebrigt Haker-Flaten, Mads Försby) – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 23.8. (Bericht)
 
* * * *
Kris Davis/Angelica Sanchez – Jazzfestival, Festhalle, Willisau – 2.9. (Bericht)
Howard Riley Trio – London, Vortex – 16.4. (Bericht)
The Necks – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 23.8. (Bericht)
Swanky Mothers – Zürich, WIM – 10.6. (Bericht)
Roscoe Mitchell Plays John Coltrane – Mailand, Teatro Manzoni – 29.1. (Bericht)
Kaja Draksler Octet – Taktlos, Rote Zürich, Rote Fabrik – 4.5. (Bericht)
Hans Koch/Manuel Troller – Jazzfestival, Rathaus, Willisau – 2.9. (Bericht)
Bill Orcutt – Météo, Chapelle Saint-Jean, Mulhouse – 24.8. (Bericht)
Trevor Watts/Dieter Ulrich – London, Vortex – 17.4. (Bericht)
Oren Ambarchi/Will Guthrie – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 24.8. (Bericht)
Jürg Wickihalder Trio Beyond – London, Vortex – 16.4. (Bericht)
Julie Kjaer 3 – Taktlos, Rote Zürich, Rote Fabrik – 6.5. (Bericht)
Laura Cannell – Météo, Chapelle Saint-Jean, Mulhouse – 25.8. (Bericht)
Devin Gray/Eve Risser/Miles Perkin – Zürich, WIM – 30.6. (Bericht)
 
* * *1/2
Franz Hautzinger – Météo, Chapelle Saint-Jean, Mulhouse – 26.8. (Bericht)
Joe Lovano Classic Quartet – Moods, Zürich – 13.3. (Bericht)
Onceim/Frédéric Blondy – Météo, La Filature, Mulhouse – 26.8. (Bericht)
Eve Risser – Météo, Chapelle Saint-Jean, Mulhouse – 23.8. (Bericht)
Omri Ziegele Where’s Africa (w/Irène Schweizer & Louis Moholo) – London, Vortex – 19.4. (Bericht)
 
* * *
L’Ocelle Mare (Thomas Bonvalet) – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 26.8. (Bericht)
Irène Schweizer/Louis Moholo-Moholo – London, Vortex – 18.4. (Bericht)
Musica Elettronica Viva (Alvin Curran, Frederic Rzewski, Richard Teitelbaum) – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 25.8. (Bericht)
Amok Amor – Taktlos, Rote Zürich, Rote Fabrik – 4.5. (Bericht)
Anna Högberg Attack – Taktlos, Rote Zürich, Rote Fabrik – 6.5. (Bericht)
Kinsella/Marshall/Edwards/Buechi: Wood & Bones – London, Vortex – 21.4. (Bericht)
SPILL (Tony Buck, Magda Mayas) – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 24.8. (Bericht)
 
* *1/2
Alvin Curran – Météo, Temple Saint-Etienne, Mulhouse – 23.8. (Bericht)
Bill Orcutt/Chris Corsano/Guro Skumsnes Moe – Météo, Noumatrouff, Mulhouse – 25.8. (Bericht)
 
* *
Onceim/Frédéric Blondy/John Tilbury – Météo, La Filature, Mulhouse – 25.8. (Bericht)
Beams (Alvin Curran Workshop) – La Kunsthalle, Mulhouse – 24.8. (Bericht)
 
 
Die Tonträger
 
* * * * *
Roscoe Mitchell – Bells for the South Side
Eve Risser/Benjamin Duboc/Edward Perraud – En Corps/Generation
Wadada Leo Smith – Solo: Reflections and Meditations on Monk

* * * *1/2
Vijay Iyer – Far from Over
jaimie branch – Fly or Die
Anouar Brahem – Blue Maqams
Kendrick Lamar – Damn
Stephan Crump/Kris Davis/Eric McPherson „Borderlands Trio“ – Asteroidea
Wadada Leo Smith – Najwa
Alexander Hawkins/Elaine Mitchener – Uproot
Eric Revis – Sing Me Some Cry
Alexander Hawkins – unit[e]
Stephan Crump/Ingrid Laubrock/Cory Smythe – Planktonic Finales
Lee Konitz – frescalalto
Hans Hassler – wie die zeit hinter mir her
Joe McPhee/Pascal Niggenkemper/Stale Liavik Solberg – Imaginary Numbers
Eve Risser/Kaja Draksler – To Piano
David Virelles – Gnosis
Fumio Yasuda – Erik Satie: Musique d’Entracte
Michaël Attias Quartet – Nerve Dance
Craig Taborn – Daylight Ghosts

* * * *
Chicago/London Underground – A Night Walking Through Mirrors
Aruán Ortiz – Cubanism
Trio 3 – Visiting Textures
Nick Mazzarella/Tomeka Reid – Signaling
Gary Peacock Trio – Tangents
Ada Rave – The Sea, the Storm and the Full Moon
Angelica Sanchez Trio – Float the Edge
LAMA + Joachim Badenhorst – Metamorphosis
Marcelo Dos Reis/Eve Risser – Timeless
Nils Wogram Root 70 – Luxury Habits
Daunik Lazro/Jean-Luc Cappozzo/Didier Lasserre – Garden(s)
Sirius – Acoustic Main Suite Plus The Inner One
Espen Aalberg/Jonas Kullhammar/Torbjörn Zetterberg/Susana Santos Silva – Basement Sessions Vol. 4: The Bali Tapes
Aki Takase/David Murray – Cherry Sakura
Colin Vallon – Danse
Charles Lloyd New Quartet – Passin‘ Thru
Yves Charuest – stir
Han Bennink Trio – Adelante
Kris Davis – Duopoly
Organissimo – B3tles
Martial Solal & Dave Liebman – Masters in Bordeaux
John Abercrombie – Up and Coming
Kaja Draksler Octet – Gledalec
Xavier Charles/Franz Hautzinger/Philippe Lauzier/Michel F. Côté/Éric Normand – Torche!
Tom Harrell – Moving Picture
Alexandra Grimal/Valentin Ceccaldi/Benjamin Duboc – Bambú
Aaron Parks/Ben Street/Billy Hart – Find the Way
Jean-Brice Godet – Lignes De Crêtes
Roscoe Mitchell with Yuganaut – Four Ways
Tim Berne’s Snakeoil – Incidentals

* * *1/2
Tree Ear – Witches Butter
James Blood Ulmer with The Thing – Baby Talk. Live at Molde International Jazz Festival 2015
Irène Schweizer/Joey Baron – Live!
Jamie Saft/Steve Swallow/Bobby Previte with Iggy Pop – Loneliness Road
Tony Allen – A Tribute to Art Blakey and the Jazz Messengers
Avishai Cohen – Cross My Palm With Silver
Django Bates‘ Beloved – The Study of Touch
Rhoda Scott Lady Quartet – We Free Queens

* * *
Natalie Dessay/Michel Legrand – Between Yesterday and Tomorrow
Max Johnson – In the West

Aus dem Archiv:

* * * * *
Thelonious Monk – Paris 1954: The Centennial Edition
Nat King Cole Trio – Zurich 1950 (Swiss Radio Days Jazz Series Vol. 43)

* * * *1/2
Jaco Pastorius – Truth, Liberty & Soul: Live in NYC
Woody Shaw – At Onkel Pö’s Carnegie Hall, Hamburg 1982

* * * *
Vinnie Golia Wind Quartet – Live at the Century City Playhouse, Los Angeles, 1979
Duke Ellington – Live in Paris, Oct-Nov 1958
Johny Griffin/Eddie „Lockjaw“ Davis – At Onkel Pö’s Carnegie Hall, Hamburg 1975
Freddie Hubbard – At Onkel Pö’s Carnegie Hall, Hamburg 1978
Ella Fitzgerald – ’s Wonderful: Live in Amsterdam 1957 & 1960
Bud Powell – Three Nights at Birdland 1953
Idrees Sulieman Quartet feat. Oscar Dennard – The 4 American Jazz Men In Tangier
Woody Shaw/Louis Hayes – The Tour Volume Two
Thelonious Monk – Les liaisons dangereuses 1960

* * *1/2
Hank Mobley – In Holland: To One So Sweet Stay That Way
Chet Baker – At Onkel Pö’s Carnegie Hall, Hamburg 1979
Elsie Bianchi Trio – At Chateau Fleur de Lys, Atlanta 1968
Duke Ellington – An Intimate Piano Session
Various – The Exciting Jazz of the Early 70ies
Svend Asmussen – The Incomparable Fiddler, 100 Years

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba