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So ich habe mir jetzt das ganze Interview angehört und wie ich mir es gedacht habe, hat die Redaktion kompetent und seriös gearbeitet. Der Wortlaut des Interviews ist sehr nahe an dem, was Morrissey wirklich gesagt hat. Es gibt ein paar kleine Veränderungen, die aber in keinem Fall etwas an der Grundaussage ändern.
Ich finde interessant, dass die Redakteurin des Spiegels aufgeregt ist wie ein kleines Mädchen und ständig kichert. Sie ist Morrissey aber überaus wohlgesonnen oder verbirgt ihre Abneigung gut (ich denke es war clever vom Spiegel eine junge Frau zu schicken).
Super interessant ist es, wie es zu den „rape capital“-Äußerungen kommt. Die Redakteurin will absolut nicht provozieren oder Morrissey aufs Glatteis führen, sie ist geradezu devot in ihren Fragen, bietet ihm sogar an, politische Fragen nicht zu beantworten. Am Ende fragt sie ihn, ob er seinen deutschen Fans etwas sagen will. Und dann fängt Morrissey ohne Not und ohne wirklichen Anlass an, Berlin als „rape capital“ zu bezeichnen. Auch die flüchtlingsfeindlichen Äußerungen sind genauso gefallen, wie der Spiegel sie abgedruckt hat. Gleiches gilt für den Teil über die Millionen, die für die deutsche Identität gestorben sind. Das ist alles 1:1 Morrissey, da hat der Spiegel gar nichts geändert.
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass das Interview genau so abgelaufen ist, wie ich vermutet habe und dass der Spiegel gar nichts verändern oder manipulieren musste oder dass die Morrissey nicht verstanden oder fehlübersetzt haben, wie das einige hier ohne jede Basis in der Realität behauptet haben. Das Interview ist ein Zeugnis seriösen Journalismus. Morrissey has nobody to blame but himself.
@mozza, @firecracker: Over to you!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.