Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Morrissey – Low In High School (17.11.2017)
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AutorBeiträge
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zu Jacky als Lügenpresse:
Was soll dann das mit dem „sexual neglect“?
Und warum sagt ihr kein Publikum, was zu tun ist, wenn sie mal von der Bühne runter ist? Das könnte höchstens bedeuten, dass sich das Volk seine Lügenpresse durch sein Verlangen nach Lügen selber schafft. Das kann aber unmöglich dasjenige Volk sein, das es bei der Abstimmung denen da oben mal gezeigt hat (gemäß Interview).
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WerbungZu „denen da oben“: Ich glaube nach wie vor nicht, dass der Brexit ein Kampf ist, der zwischen politischer Elite und Volk geführt wird. (Auch wenn Morrissey uns das in Interviews offenbar weismachen möchte.) Nach den heutigen News erst recht nicht.
Hm, „sexual neglect“: Ohne Bühne keine Zuschauer, daher auch keine Befriedigung ?
Das könnte höchstens bedeuten, dass sich das Volk seine Lügenpresse durch sein Verlangen nach Lügen selber schafft.
Das mag natürlich gut sein. Zumindest ein Teil des Volkes. Und dann verselbstständigt sich das alles irgendwie. Give them bread and circuses… Herdentrieb und so. (Ob das im Sinne des Autors ist, ist ja irrelevant. Denen ist bestimmt auch nicht immer so genau bewusst, warum sie manche Zeilen so formulieren, wie sie sie formulieren. Auch wenn E.A. Poe hier widersprechen würde.)
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)firecrackerWas er sich gedacht hat, ist ja sekundär. Irgendwie. Wir werden’s eh nie erfahren.
Und wieso abstrakt?
Lügenpresse:
I make this claim, now let me explain
Free in the truth of make-believe
She is determined to prove
How she can build up the pain
Of every lost and lonely day
She’ll make you believe what you’ll never believe
Jacky’s only Jacky when she’s up on the stage
Living bodies that actually move!
She is determined to prove
How she can fill up the page
Of every lost and lonely day
Everybody’s heading for the exit = I recommend to all of my friends that they stop watching the newsZu zitierst ewig lange Textpassagen von ihm und sagst es sei sekundär was er sich dabei gedacht hätte.
zuletzt geändert von dennis-blandford
Das verstehe ich nicht. Natürlich ist mir wichtig was seine Intention dabei war, wie kannst du das so abtun? Du steigerst dich stattdessen aber selbst in Interpretationsebenen die m.E. überhaupt nicht gewollt sind.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Die für mich zentrale Textzeile aus „Jacky“ ist eindeutig im sich dramaturgisch steigernden Schluss angelegt, wenn immer wieder „heading for the exit“ gesungen, fast schon skandiert wird. Und das lässt sämtliche Deutungen zu.
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young, hot, sophisticated bitches with an attitudedennis-blandfordZu zitierst ewig lange Textpassagen von ihm und sagst es sei sekundär was er sich dabei gedacht hätte.
Das verstehe ich nicht. Natürlich ist mir wichtig was seine Intention dabei war, wie kannst du das so abtun? Du steigerst dich stattdessen aber selbst in Interpretationsebenen die m.E. überhaupt nicht gewollt sind.Weil Lyrik oder Lyrics m.E. auch funktionieren/interpretierbar sein müssen, ohne sie vom Autor erklärt zu bekommen. Erklärungen oder Erläuterungen sind ein Bonus. Und apropos gewollt. Ich fand Laura Marlings Antwort sehr schön, als sie (in frühen Jahren) mal gefragt wurde, wie sie Songs schreibe und sie sagte, sie frage sich selbst oft: „Ooh, where did that come from?“ (Auf ihr aktuelles Album trifft das allerdings nicht mehr zu, finde ich. Die neuen Songs klingen sehr durchdacht.)
Wo ist denn dein Beweis dafür, dass es ein Brexit-Lied ist? Nur weil das Publikum bei irgendeinem Konzert mal anfing, „Brexit, Brexit“ zu skandieren? Und weil „Brexit“ klingt wie „exit“? (Klar, Britain + exit = Brexit) Das ist mir zu einfach; aber natürlich eine legitime Deutung, wenn man’s so verstehen will. (Ich sehe es nur anders.)
Jacky kann auch einfach eine Person sein, die es genießt im Mittelpunkt zu stehen und dadurch nervt, weil sie eigentlich nicht wirklich etwas zu sagen hat. Ähnlich wie „Brianstorm“ von Arctic Monkeys. (Hatte er bestimmt nicht im Sinn, als er den Song schrieb.)
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueEs ist ein Jammer, dass man diesem Meisenkaiser und seiner Idiotie überhaupt noch Aufmerksamkeit widmet.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)Kopf-meets-Tischplatte deluxe!
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Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die AnderengipettoEs ist ein Jammer, dass man diesem Meisenkaiser und seiner Idiotie überhaupt noch Aufmerksamkeit widmet.
Zumindest scheint es dir ein zwanghaftes Bedürfnis zu sein, dein Desinteresse gebetsmühlenartig zu verkünden.
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young, hot, sophisticated bitches with an attitudeEs würde mich sehr wundern, wenn sich der Audio-Mitschnitt substantiell von Morrisseys Aussagen unterscheiden oder da größere Übersetzungsfehler drin wären. Aber ich höre mir das gerne an, wenn es veröffentlicht ist.
Ich bin tatsächlich ein wenig gespannt.
zuletzt geändert von nail75--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ist jetzt online auf SPON.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?mozza
gipettoEs ist ein Jammer, dass man diesem Meisenkaiser und seiner Idiotie überhaupt noch Aufmerksamkeit widmet.
Zumindest scheint es dir ein zwanghaftes Bedürfnis zu sein, dein Desinteresse gebetsmühlenartig zu verkünden.
Natürlich kann es einem schwer auf den Magen schlagen, wenn ein großer Künstler sich als menschlicher Zwerg erweist. Aber deshalb seine Musik/Alben zu ignorieren, würde mir nicht im Traum einfallen. Anderen schon.
zuletzt geändert von lauster--
So ich habe mir jetzt das ganze Interview angehört und wie ich mir es gedacht habe, hat die Redaktion kompetent und seriös gearbeitet. Der Wortlaut des Interviews ist sehr nahe an dem, was Morrissey wirklich gesagt hat. Es gibt ein paar kleine Veränderungen, die aber in keinem Fall etwas an der Grundaussage ändern.
Ich finde interessant, dass die Redakteurin des Spiegels aufgeregt ist wie ein kleines Mädchen und ständig kichert. Sie ist Morrissey aber überaus wohlgesonnen oder verbirgt ihre Abneigung gut (ich denke es war clever vom Spiegel eine junge Frau zu schicken).
Super interessant ist es, wie es zu den „rape capital“-Äußerungen kommt. Die Redakteurin will absolut nicht provozieren oder Morrissey aufs Glatteis führen, sie ist geradezu devot in ihren Fragen, bietet ihm sogar an, politische Fragen nicht zu beantworten. Am Ende fragt sie ihn, ob er seinen deutschen Fans etwas sagen will. Und dann fängt Morrissey ohne Not und ohne wirklichen Anlass an, Berlin als „rape capital“ zu bezeichnen. Auch die flüchtlingsfeindlichen Äußerungen sind genauso gefallen, wie der Spiegel sie abgedruckt hat. Gleiches gilt für den Teil über die Millionen, die für die deutsche Identität gestorben sind. Das ist alles 1:1 Morrissey, da hat der Spiegel gar nichts geändert.
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass das Interview genau so abgelaufen ist, wie ich vermutet habe und dass der Spiegel gar nichts verändern oder manipulieren musste oder dass die Morrissey nicht verstanden oder fehlübersetzt haben, wie das einige hier ohne jede Basis in der Realität behauptet haben. Das Interview ist ein Zeugnis seriösen Journalismus. Morrissey has nobody to blame but himself.
@mozza, @firecracker: Over to you!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Interessant auch noch, dass Morrissey in dem Facebook-Post sich ja gegen ganz viele Dinge verwahrt, aber nicht gegen seine flüchtlingsfeindlichen Aussagen. Aber er sagt ganz konkret im Interview, dass er Donald Trump töten würde, wenn es einen Knopf gäbe, den er drücken könnte (und das ist wirklich völlig okay, kann einem aber einen Besuch vom Secret Service einbringen) und er verteidigt absolut Weinstein und Spacey, das was im Interview veröffentlicht wurde, ist genauso 1:1 Morrissey.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Jetzt hat er nicht nur dieses verstörende Interview an der Backe, sondern steht nun auch noch als nur begrenzt zurechnungsfähig da, weil ihm sein Verfälschungsvorwurf widerlegt wurde.
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