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ford-prefect Feeling all right in the noise and the light
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Vorgestern bin ich bei schwüler Sommerhitze über den Kölner Melaten-Friedhof geschlendert. Dort liegen zahlreiche berühmte Personen beerdigt, etwa Schauspieler Dirk Bach, Willy Millowitsch, der Verleger-Clan DuMont, Sexpertin Erika Berger, die Schriftstellerin Irmgard Keun, Schlagzeuger Jaki Liebezeit, just to name a few. Ich war jedoch auf der Suche nach dem Grab des 2010 verstorbenen Pop-Art-Malers Sigmar Polke. Was sich kompliziert gestaltete, da der Melaten-Friedhof schlecht ausgeschildert ist: Kleine graue und verwitterte Steinquader weisen auf diesem Gottesacker überall an den Ecken der Pfade den Weg, teilweise sind die Gravuren darauf kaum mehr zu entziffern, die weisenden Quader umgefallen oder mit Gras überwachsen.
Ich bin der totale Nostalgiker. Auf Friedhöfen kann man nicht bloß dem Geist verstorbener Menschen nachspüren, sondern ebenso beeindruckende Bildhauerkunst entdecken. Sozusagen ein Freiluftmuseum unter offenem Himmel. Fast anderthalb Stunden irrte ich auf dem Friedhof umher, bis ich einen Mann mittleren Alters traf, der mir genau sagen konnte, wo der alte Polke liegt. Dessen Grabstätte wird lediglich von einer schlichten grauen Grabplatte mit seinem Geburts- und Sterbejahr geschmückt. Leicht zu übersehen, diese kleine Ruhestätte. Als ich mich schwitzend auf dem Rand eines Brunnen kurz hinsetzte, kamen ein Mann und eine Frau des Weges. „Sie kennen sich bestimmt hier aus. Wissen Sie, wo Hildegard Krekel liegt?“, fragte mich der Mann, der eine kleine Liste bei sich führte mit notierten Promi-Namen. Nein, antwortete ich, bin selbst fremd. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei ihm ebenfalls um einen Touristen, aus Hannover. Dafür dass hier so viele berühmte Menschen liegen, erklärte ich, befindet sich der Melaten-Friedhof in einem sehr schlechten Zustand. „Die Stadt Köln hat kein Geld“, sprach dazu die Frau, eine Einwohnerin.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!