Antwort auf: Chainsmokers (Failed Thread)

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herr-rossi
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emilweinhausNa, na, na… Du bist doch derjenige gewesen, der durch seine etwas oberlehrerhaft daherkommenden Belehrungsversuche hinsichtlich der angeblichen „Musikalität“ des Rap und DJing meine zugegebenermaßen überspitzte Formulierung erst losgetreten hat und diesen Thread in eine Schieflage gebracht hat.

Oberlehrerhaft? Gewöhn‘ Dich dran, erkennbare Ahnungslosigkeit bleibt hier nicht unkommentiert. Ob Du persönlich DJing für Musik hältst oder nicht, ist eigentlich egal. Es ist seit 40 Jahren Bestandteil der populären Musikkultur. Wenn Du Dich beispielsweise mit Ornithologie befassen und mit anderen darüber diskutieren wolltest, würdest Du dann auch sagen „Tauben sind keine Vögel für mich, diese ekligen Luftratten, da könnt ihr mir stundenlang etwas anderes erzählen“? Ehe man ein kulturelles Phänomen für sich ablehnt, sollte man erstmal verstanden haben, worum es dabei überhaupt geht, wo es herkommt, was andere Menschen daran begeistert. Zumindest, wenn man mit Leuten über solche Phänomene diskutieren und ernstgenommen werden möchte. Dafür fand ich den Clip empfehlenswert, weil er an die historische Wurzel der Thematik geht und sein Thema anschaulich erläutert.

Dass der Thread sich thematisch verirrt hat, war in Deinem Ausgangspost angelegt: „Was haltet ihr von Formationen wie den Chainsmokers?“ Ja, was denn nun, soll es um die Chainsmokers gehen oder allgemein um EDM oder um DJs, die eigene Musik produzieren? Der Thread konnte in die eine und in die andere Richtung gehen. Nun haben wir eine „Sind Tauben überhaupt Vögel?“-Diskussion.

Übrigens stehe ich mit meiner Anti-Haltung nicht alleine da. Es gibt jede Menge Leute, sogar viele Musiker, die mir zustimmen, vor allem auch Kritiker, die sich negativ geäußert haben, was die aggressiv-sexistische Note des Rap angeht. Auch DJing wird längst nicht von jedem als „Musik“ akzeptiert.

Dass Deine Meinung von anderen geteilt wird, heißt nicht viel. Wer pauschal über „die aggressiv-sexistische Note des Rap“ urteilt, zeigt, dass er das Genre nicht in seiner Bandbreite kennt, sondern nur ein paar Klischees aufgeschnappt hat. Wir reden von einem Genre mit einer 40-jährigen Geschichte, mit unendlich vielen Schattierungen, unterschiedlichsten künstlerischen Ansätzen. Es gibt „conscious“ Rap und politischen Rap, Mainstream und Underground, Retro-Acts und Avantgardisten, intellektuelle Eierköpfe und prollige Eierkrauler, Queer Rap und feministische Rapperinnen, es gibt Party-Rap und Gangsta-Attitüden, es gibt Storyteller und empfindsame Seelen und und und. Die ganze Bandbreite. Wie im Rock auch. Ach, ich weiß: „Elektrische Gitarren und immer diese Texte, das will doch keiner hörn, die nehmen doch alle Drogen“ …

Und führt eigentlich ein logischer Weg vom kindlichen Mozart-Hören zu erwachsenen Heavy Metal-Neigungen?

Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Die begrenzten musikalischen Fähigkeiten werden ja bei den Live-Auftritten der Chainsmokers allzu offenkundig.

Mag ja sein. Aber es gibt auch schlechte Gitarristen, schlechte Bassisten, schlechte Drummer … Sind Gitarristen, Bassisten und Drummer deswegen grundsätzlich „keine gestandenen Musiker“?

Lässt Dein Nickname eigentlich den Rückschluss zu, dass Du Amy Winehouse-Fan bist? Falls ja, sagt Dir der Name Mark Ronson sicher etwas. Der hat seine musikalische Karriere als DJ begonnen und ist bis heute als DJ aktiv. Ohne ihn wäre „Back To Black“ nicht das geworden, was es ist. Kein „gestandener Musiker“?

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