Antwort auf: bft#21 – wahr

#10171605  | PERMALINK

brandstand3000

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schöner mix, den ich heute mit interesse und freude ein paar mal durchgehört habe.
erkannt habe ich nur 3 stücke, und bei einigen bin ich mir sicher, dass ich sie kenne, aber komme ums verrecken nicht drauf oder bin auf der völlig falschen fährte! und mit gitarre in jazz und umfeld kenne ich mich nicht aus. da und bei vielem anderen bin ich sehr auf die auflösung gespannt!

#1
hab ich zuerst nicht erkannt. die melodie ist natürlich bekannt, aber ich dachte: keine ahnung, was das für ein klavier trio ist. (obwohl man die musiker natürlich auch so erkennen müsste.) als dann bei 3:13 der chef dazu kam, konnte ich mir zusammenreimen, welches quartett das ist, wo es aufgenommen wurde und von welchem album das ist.
also: hammer-nummer. mit welcher dringlichkeit da von anfang an geswingt wird. und wie der ganze laden dann in der zweiten hälfte abhebt. die 6:39 vergehen im flug. ganz toll. der song ist übrigens von 1928, hab ich jetzt mal nachgeschaut.

#2
sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. schöner wechsel zwischen gitarren-swing und mandolinen-folk. als nichtkenner denke ich da gleich an mclaughlin/di meola/de lucia. also keine ahnung wer das ist. wenn ich so was oberflächlich höre, ist mir das zu dudelig. wenn ich mich darauf einlasse, ist da natürlich viel könnerschaft und einiger geschmack am werk. kann spaß machen.

#3
schöner klassischer easy listening. toll ist der nicht überladene anfang. die melodie ist natürlich auch bekannt. aber ich komme wieder nicht drauf (arrrrgh). der swing schön dumpf im hintergrund, das wunderschöne wurlitzer ganz vorn. insgesamt gefällt mit die zurückhaltung. da sind die ausbrüche ab 1:15 fast schade, aber irgendwie auch geil. und die mundharmonika (?) wieder sehr schön. tja, wer ist das? bert kaempfert? ich bin sehr gespannt.

#4
das einzige stück, dass ich ab dem ersten schlag erkannt habe, wie wahrscheinlich alle. der sound ist einfach einmalig. wie bass und beat pulsieren und sich reiben. wie die bassklarinette von der seitenlinie nudelt. und die e-pianos rödeln. und der chef so majestätisch über allem. der fade-out ist dann auch ok. kennen wir. aber schön, daran erinnert zu werden, wie super das ist.

#5
frickel-funk. steve coleman? irgendwie fehlt mir da was in der bass-abteilung, da der bass auch so höhenlasting angezerrt gniedelt. das konzept mag ich schon. einfaches schlagzeug, auf zwei spuren charmant gegeneinander holpernd. der durchgehende funk. und darüber klassisch-melancholische saxofon-linien. die gitarren unterstützen im wechsel und machen kaputt. ich finde es gut, aber auch zickig.

#6
und ab in den proberaum. recht trashig aufgenommen. und wieder keine ahnung, wer das ist. schön lärmiger sound. alles schön kaputt. auch wieder zickig. ein bisschen zu jammig für mich. dann wieder gut. wer ist es? james blood ulmer? marc ribot? no clue.

#7
ganz tolle swing-nummer. im alten dschungel-stil. toll, dass es eigentlich weder ein richtiges thema noch soli gibt. eigentlich ein proto-techno-track. schichtungen. verzahnungen. drums und perc hauen wagemutig gegeneinander. ganz, ganz toll! bin seeehr gespannt, wer das ist. früher ellington? (die höhere melodielinie ab 0:55 erinnert mich lustigerweise an „eleanor rigby“.)

#8
und dann kommt ein englischer elektroniker und meint, cool, ich dekonstruiere das mal. mochte ich damals. seine damalige frau singt auch schön. aber irgendwie kann ich es heute nicht mehr so gut hören. irgendwie lahm und statisch. aber politisch natürlich auf der richtigen seite.

#9
kenn ich. hab ich bestimmt. und komme wieder ums verrecken nicht drauf.
zuerst denke ich bei jazz-punk immer an rip, rig & panic. dann james chance. dann sst, mecolodics, flying luttenbachers…
ist das aus den 90ern? cooler lärm. gut in der kürze. bin gespannt.

#10
das müsste ich auch kennen, aber erkenne es nicht. zum verrückt werden. ist das john zorn? oder neuer?
ich mag keine schlagzeug-soli. aber das ist ganz gut. dann der gestrichene bass und das dreckig gespielte saxofon. unangenehm. gut. wird bei 2:45 dann richtig schmerzhaft. sehr gut. dann free-jazz mit krimi-touch. könnte sehr new york sein oder was ganz anderes. anstrengend. der ausklang ist dann wieder sehr toll. bin gespannt.

#11
und wieder: ich kenne das, nicht zum aushalten. dachte zuerst aus den 70ern, aber da foppt mich vielleicht das vinyl-knistern. die hohen halltöne ab 1:20 klingen schon sehr modern. aber wer weiß. auf jeden fall sehr schöne psychedelia bzw. neo-psychedelia. toller effekt auf der stimme. die gesangsmelodie ein klassischer blues à la hendrix – if 6 was 9. toller fluss. guter bass. guter bongosound. sehr schön abgehangenes gniedliges gitarrensolo. die strenge setzung der klavierakkorde am ende dünkt mich auch modern. flaming lips? vielleicht zu schräg gedacht. bin sehr gespannt.

#12
es bleibt schräg abghangen. novelty-musik. 80er dub-schlagzeug und synthies. komischer akzent des sängers. deutsch? indisch?? witzige textzeilen. kompetentes vibraphon-solo. ich würde der musik vorwerfen, dass sie sich für witziger und hipper hält, als ich das tue. aber ich kann natürlich falsch liegen und die meinen das ernst. bin gespannt.

#13
und ein outro-gag. 50er filmmusik mit störgeräusch. ein experiment. da fallen mir viele ein, die so was machen könnten. hier als outro finde ich es gut. grundsätzlich entsteht für mich aber kein mehrwert. so was macht man halt am computer, weil es sich anbietet. ich bleibe gespannt.

vielen dank @wahr. ich fühle mich hervorragend unterhalten und bin jetzt wirklich extrem gespannt, sowohl auf die auflösung als auch darauf, was die anderen verzapft haben. super bft!

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