Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › The Necks – minimal jazz from down under › Antwort auf: The Necks – minimal jazz from down under
friedrichIch habe mich hier ja mal vorlaut, inkompetent und klischeehaft über ECM geäußert – etwas, dass mir inzwischen unangenehm ist. Aber ich bin ja lernfähig. Doch über diesen „ECM-Alarm“ habe ich mich dann doch sehr amüsiert. Und erst recht über das einsilbige Fazit.
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ich weiß, da bin ich mir ja selbst doppelt in den rücken gefallen (pauschale ecm- und necks-kritik!). ich mag z.b. CHANGELESS ja auch (darauf gibt es vier freie improvisationen, die das jarrett trio live als zugaben gespielt hat), aber das letzte stück kann ich wirklich nur ganz selten hören. ein dräuendes anschwellen kann ja auch nerven. aber tatsächlich bin ich eher überrascht, dass mich die necks so selten nerven. bei UNFOLD wäre ich jedenfalls mit einem einfach-vinyl album, das aus a- und d-seite besteht, glücklicher.
friedrich
Spaß beiseite: Eine The Necks-Aufnahme mit mediumbedingter Zeitbegrenzung, das finde ich reizvoll. Ich habe The Necks ja nur 3 x gesehen und gehört und kenne, glaube ich, auch nur drei Aufnahmen, die alleine wg. des immer gleichen zeitlichen Rahmens eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. Oder sagen wir mal: Da gibt es einen immer wieder kehrenden Markenkern, den man irgendwann zu kennen meint. Tastender Einstieg, Anschwellen, Halten, Abschwellen, nach 45-60 min Schluss, blablabla. Da erscheint eine Veränderung der Versuchsanordnung doch spannend.
der „markenkern“ bezieht sich vor allem auf ihre live-konzerte. live-alben gibt es ja nur wenige, das letzte ist TOWNSVILLE von 2007. im studio machen sie eigentlich immer was anderes. die anpassungen an das vinylformat gibt es seit MINDSET (2011, 2 seitenlange stücke). beim letzten album, VERTIGO, konnte man in einem kurzen moment der stille die seite wechseln. seit HANGING GARDENS (1999) arbeiten sie mit overdubbs und anderen formen der nachträglichen bearbeitung, OPEN (2013) ist z.b. ein supercut aus disparatem session-material. insofern ändert sich die versuchsanordnung laufend, das ist teil des spiels.
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