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AutorBeiträge
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Klingt gut. Ich muss mir aber erst mal einige seiner „alten“ Blue Note Releases zulegen. Diesen Sommer hat er sogar in meiner Nähe gespielt, hatte aber leider keine Zeit.
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WerbungIch hab die aktuelle Band leider auch jedes Mal verpasst, wenn sie in der Nähe waren. nail war nicht so begeistert vor einigen Monaten, aber mir imponiert die Gruppe enorm – diese Art, wie der Titel der neuen Platte schon sagt, ohne Sicherheitsnetz zu spielen, birgt natürlich das Risiko von Hängern, Längen, Phasen, in denen nicht viel oder nichts Interessantes passiert, aber sie ermöglicht eben auch Dinge, die man in starreren Strukturen (und auch in der völligen Freiheit, die ja sowieso nicht existiert) nicht erreichen kann.
Ich bin grad auf Pres und Konitz gepolt, aber was Pres immer schon machte, Konitz nach seiner Emanzipation von Tristano begann – sowas ähnliches scheint Shorter nicht (wie die beiden genannten) alleine sondern gleich im Quartett zu machen: Musik, die auf einer gemeinsamen Basis entsteht, aber in jedem Moment in jede denkbare Richtung gehen kann.
Ob Alben dafür die richtige Form sind, ist dann natürlich eine andere Frage, an sich sind sie ja eher eine Perversion des Spontanen, das nur Live, an einer ganz gewissen Stelle im Raum-Zeit-Kontinuum stattfindet und stattfinden kann. Zudem erlauben sie Verdichtung (so wurde das erste Album der Gruppe, „FootprintsLive“ aus diversen Konzerten einer Tour zusammengeschnitten, wie das beim zweiten war, habe ich gerade nicht präsent), was wiederum für Konzerte falsche Erwartungen wecken mag – die „Hänger“ kommen natürlich nicht aufs Album, aber die gehören zum Konzept dieser Musik, es braucht halt manchmal Zeit, bis etwas wird oder bis nach einem Höhepunkt der nächste angesteuert werden kann … ist ja beim Sex auch nicht anders :-).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windIch hab die aktuelle Band leider auch jedes Mal verpasst, wenn sie in der Nähe waren. nail war nicht so begeistert vor einigen Monaten, aber mir imponiert die Gruppe enorm – diese Art, wie der Titel der neuen Platte schon sagt, ohne Sicherheitsnetz zu spielen, birgt natürlich das Risiko von Hängern, Längen, Phasen, in denen nicht viel oder nichts Interessantes passiert, aber sie ermöglicht eben auch Dinge, die man in starreren Strukturen (und auch in der völligen Freiheit, die ja sowieso nicht existiert) nicht erreichen kann.
hierauf wollte ich schon lange noch mal eingehen. so sehr ich das angestrebte konzept bewundere, verstehe ich nach wie vor doch überhaupt nicht, sich dafür perez und patitucci heranzuziehen. potentielle multidirektionale rhythmsections und gibt es doch heutzutage genug – man denke nur mal daran, wie shorter mit z.b. matthew shipp, gerald cleaver, drew gress etc. klingen würde, da wäre in jedem augenblick alles drin…
aber dann sowas hier (schnell gefundenes, halbwegs aktuelles beispiel):
http://www.youtube.com/watch?v=bkewiFES7vIist wirklich toll, was blade da macht, auch shorter kommt gut rein mit seinen kürzeln – aber diese cluster-decke von perez? was soll das? da ist doch keine einzige idee dahinter, nur fülle und geste. insgesamt ändert sich dynamisch überhaupt nichts während des ganzen stücks, es ist, als hätte jemand was angeknipst und den raum verlassen.
meine theorie ist, dass shorter sich bei weather report zu sehr an das kürzelspiel gewöhnt hat, an den einwurf von kleinen schnellen ideen, die nicht mehr dramaturgisch funktionieren. heute mögen das alter und die kurzatmigkeit dazukommen. aber es scheint mir, als hätte er solche kraft- und gewaltmusiker engagiert, um den raum zu füllen, den er frei lässt. blade mal etwas ausgenommen, der ist innerhalb des idioms noch sehr subtil.
ich wäre blue note dankbarer, wenn sie endlich ihre großartigen letzten shorter-sessions MOTO GROSSO FEIO und ODYSSEY OF ISKA wiederveröffentlichen würden.
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vorgartenhierauf wollte ich schon lange noch mal eingehen. so sehr ich das angestrebte konzept bewundere, verstehe ich nach wie vor doch überhaupt nicht, sich dafür perez und patitucci heranzuziehen. potentielle multidirektionale rhythmsections und gibt es doch heutzutage genug – man denke nur mal daran, wie shorter mit z.b. matthew shipp, gerald cleaver, drew gress etc. klingen würde, da wäre in jedem augenblick alles drin…
aber dann sowas hier (schnell gefundenes, halbwegs aktuelles beispiel):
http://www.youtube.com/watch?v=bkewiFES7vIist wirklich toll, was blade da macht, auch shorter kommt gut rein mit seinen kürzeln – aber diese cluster-decke von perez? was soll das? da ist doch keine einzige idee dahinter, nur fülle und geste. insgesamt ändert sich dynamisch überhaupt nichts während des ganzen stücks, es ist, als hätte jemand was angeknipst und den raum verlassen.
meine theorie ist, dass shorter sich bei weather report zu sehr an das kürzelspiel gewöhnt hat, an den einwurf von kleinen schnellen ideen, die nicht mehr dramaturgisch funktionieren. heute mögen das alter und die kurzatmigkeit dazukommen. aber es scheint mir, als hätte er solche kraft- und gewaltmusiker engagiert, um den raum zu füllen, den er frei lässt. blade mal etwas ausgenommen, der ist innerhalb des idioms noch sehr subtil.
ich wäre blue note dankbarer, wenn sie endlich ihre großartigen letzten shorter-sessions MOTO GROSSO FEIO und ODYSSEY OF ISKA wiederveröffentlichen würden.
Hm, interessant … glaube zwar nicht, dass ich der Defizit-These zustimmen kann, aber es mag schon etwas wahres dran sein. (Youtube hab ich noch nicht geschaut, keine Zeit.)
Aber ja, die Blue Note Alben (auch das erste, „Super Nova“), sollten wirklich mal wieder breit erhältlich sein! Aber da die CD-Ära vorbei ist und EMI ein marodes Banken- und Marketing-Opfer, ist da wohl nichts mehr zu erwarten. Vielleicht hält aber auch Shorter die Hand drauf? Nur eine Frage, ich weiss es nicht, aber es ist schon auffällig, dass alle vorangehenden Alben entweder als RVG oder als Connoisseur CD neu aufgelegt wurden, während die drei letzten seit den späten Achtzigern nicht mehr da waren, soweit ich weiss? „Super Nova“ habe ich vor einiger Zeit mal auf CD gefunden, die anderen nie gesehen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Aber ja, die Blue Note Alben (auch das erste, „Super Nova“), sollten wirklich mal wieder breit erhältlich sein! Aber da die CD-Ära vorbei ist und EMI ein marodes Banken- und Marketing-Opfer, ist da wohl nichts mehr zu erwarten. Vielleicht hält aber auch Shorter die Hand drauf? Nur eine Frage, ich weiss es nicht, aber es ist schon auffällig, dass alle vorangehenden Alben entweder als RVG oder als Connoisseur CD neu aufgelegt wurden, während die drei letzten seit den späten Achtzigern nicht mehr da waren, soweit ich weiss? „Super Nova“ habe ich vor einiger Zeit mal auf CD gefunden, die anderen nie gesehen.alles ab SCHIZOPHRENIA gab es wohl nur in japan auf cd, MOTO GROSSO FEIO soll ende november erscheinen. letztere ist ja eine meiner absoluten lieblingsalben von shorter. von CONOISSEUR- oder RVG-edition jedenfalls keine spur.
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Shorters Rückkehr zu Blue Note ist soeben erschienen:
Wayne Shorter
Daniel Perez
John Patitucci
Brian BladeJohn Fordham/The GuardianThe Wayne Shorter quartet (with pianist Danilo Pérez, bassist John Patitucci and drummer Brian Blade) formed in 2000. Though many now regard them as the best small jazz ensemble in the world and they tour most years, this is only their third album – and all three are live. Shorter (pictured), 80 this year, returns to Blue Note, the scene of many of his 1960s triumphs. There are eight quartet tracks from a European tour (six new) plus a 23-minute piece augmented by the woodwind and brass ensemble Imani Winds. Orbits (from Miles Davis’s Miles Smiles) sets the tone, as Shorter’s soprano sax lines arrive over a sinister piano hook, duck in and out of intensifying free swing, and playfully echo Perez’s piano figures. SS Golden Mean has Shorter quoting Dizzy Gillespie’s Manteca, and Pegasus shifts from an opening motif like an old Mahavishnu Orchestra hook, through a sequence of shifting melodies and and breathtaking improvising. Flying Down to Rio – a quirky choice that works – finds the leader in more placid mood, blithely caressing the melody while the others stretch and pull away from it. Without a Net is free to bursting point, but it’s a triumph.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Will ich mir auf jeden Fall holen – aber das hässliche Cover hier zu posten, mochte ich nicht verantworten, sonst hätte ich die CD schon längst vermeldet
Hast Du sie schon?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windHast Du sie schon?
Nein, ich erwarte sie Anfang nächster Woche.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Am 25.08.2013 feiert Wayne Shorter seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass sendet der TV-Sender BR alpha an diesem Tag ein Konzerte mit Wayne Shorter und das zur besten Sendezeit ab 20:15 Uhr.
20:15 Uhr: Herbie Hancock – Wayne Shorter Quartet, Münchner Klaviersommer 1991 (ca. 45 Min.)
21:00 Uhr: Wayne Shorter Quartet, Traumzeit Festival 2003 (ca. 50 Minuten) – Achtung: dieser Beitrag wird entgegen der ursprünglichen Ankündigung von BR alpha nicht gesendet!In der Nacht zum 26.08.2013 bringt der gleiche Sender ein Konzert von Weather Report vom 74. NDR Jazzworkshop 1971 (ca. ab 1:00 Uhr in schwarzweiß), also eine echte Rarität.
Weitere Infos zu den Sendungen von BR alpha finden sich unter folgendem Link:
http://www.br.de/fernsehen/br-alpha/sendungen/jazz-oder-nie/jazz-oder-nie102.html
Und noch ein weiterer TV-Tipp zum 80. Geburtstag von Wayne Shorter. Ebenfalls genau am 25.08.2013 bringt Arte TV die neue Jazzdoku „Jazzlegende Wayne Shorter“ ab 23:20 bis 0:15 Uhr.
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Und noch ein weiterer TV-Tipp zum 80. Geburtstag von Wayne Shorter. Ebenfalls genau am 25.08.2013 bringt Arte TV die neue Jazzdoku „Jazzlegende Wayne Shorter“ ab 23:20 bis 0:15 Uhr.
Außerdem wird eine weitere Jazzdoku über ihn unter dem Titel „Zero Gravity“ von Pledge Music für 2014 angekündigt, Erste Appetithappen (ca. 5 Min.) können der folgenden Webseite entnommen werden:
http://www.pledgemusic.com/projects/wayneshorter?locale=de
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Nicht verpassen! Heute ist der 80. Geburtstag von Wayne Shorter! Siehe hierzu meine aktualisierten TV-Tipps vom 11.07.2013 in dieser Rubrik.
Viele Grüße
TV-Junkie--
Die Doku gibt’s auf Dime – hab sie dort geholt und sie auf meinem Zwischenspeicher gelöscht.
Heute zum ersten Mal „Without a Net“ gehört – und begeistert!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
gypsy tail windDie Doku gibt’s auf Dime – hab sie dort geholt und sie auf meinem Zwischenspeicher gelöscht.
Heute zum ersten Mal „Without a Net“ gehört – und begeistert!Die Doku hat mich enttäuscht (die davor mit Charlotte Rampling war dafür umso charmanter und besser). „Without A Net“ habe ich auch in meiner Jahresbestenliste. Ein so starkes Album in diesem Stil hätte ich von Shorter nicht mehr erwartet.
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Die mit Rampling hab ich auch mitgeschnitten – das war nicht der (anscheinend recht mittelmässige) Kinofilm von letztem oder vorletztem Jahr? Hatte gar nicht genau hingeschaut.
Aber ja, das Album ist verdammt stark – sehr zupackende, kräftige Musik, das hat mich auch überrascht. Ist ja schon länger her, dass es neues offizielles Material vom Quartett gab, umso grösser meine Freude, dass dieses son gut ist!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJa die Doko war etwas zäh und kommt nicht richtig zum Punkt. Die neue CD gefällt mir auch sehr gut richtig kraftvoll. Das Quartett ist schon gut eingespielt.
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Schlagwörter: Wayne Shorter
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