Thelonious Monk

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  • #5317475  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    so, kritisches neuhören der Plays Ellington ist fast abgeschlossen, und irgendwie hat sie mich diesmal auf einem besseren Fuss erwischt als die letzten Male … vielleicht muss man sie sich die Platte tatsächlich irgendwie als Monk meets Pettiford vorstellen, um Anfangsirritation abzubauen…; und man darf sich von der ruhigen Grundstimmung nicht stören lassen, dann ist es ein wunderbar „abgehangenes“, introspektives Album… dass es keine Eigenkompositionen sind find ich, grad wegen der klaren Ellington-Vorgabe, eigentlich total verschmerzbar, das passt schon sehr gut… ich glaub ich geh auf ****….

    was Mulligan und die Tenoristen betrifft, ich find das eigentlich auch einen legitimen Vergleich, ich findet der flötet auf eine ähnliche Art über Monk hinweg wie das wohl (was weiß ich) Brew Moore vielleicht getan hätte (andersrum gesagt, ich find diese etwas schwereren der Lester Young Schüler klingen vielleicht baritonmäßiger als irgendwelche anderen Tenorsaxophonisten… lach mich aus, aber ich hab mal sehr nachhaltig Paul Quinichette als Baritonspieler gehört)… wer jetzt ein besserer Baritonist für Monk gewesen wär, find ich schwer zu sagen (Pat Patrick hatte den Job glaub ichg irgendwann kurzzeitig, wenn auch nicht im Studio (?), Pepper Adams hat gelegentlich mit Monk gespielt, hmmm, vielleicht Adams…)

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    #5317477  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Adams hat sich glaub ich auch ganz abwertend über Mulligan geäussert (ihn als Tenorsaxer bezeichnet oder so), der liess anscheinend nicht mal Serge Chaloff gelten… aber ich kann mir Adams am besten mit Monk vorstellen, ja. Shihab war ja in den 40ern am Alt mal kurz dabei, glaub ich, aber ihn und Cecil Payne kann ich mir eine Spur weniger gut vorstellen als Adams.

    Muss das Ellington-Album und The Unique bald mal wiederhören! Dein Kommentar macht mir grad richtig Lust auf das Ellington!
    Die abgehangene Grundstimmung und auch die mangelnden Tempo-Wechsel sind für mich kein Problem, ich liebe ja auch „In San Francisco“ sehr!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #5317479  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    gypsy tail wind
    Aber ich bin auch generell der Ansicht, dass Monk spielen ohne Monk zu sein in fast allen Fällen nicht besonders gut geht. Mal Waldron ist da noch am ehesten die Ausnahme, und in Lacy hat er dazu einen guten Partner gefunden, der ja immerhin durch seine kurzen „stints“ mit Monk legitimiert ist. Und auch wenn Sphere eine ganz tolle Band ist… Kenny Barron und Monk? Never!

    ohne es mir angehört zu haben: never ;-) jedenfalls hast du mich darauf gebracht, endlich mal die Randy Weston „Portraits of Monk anzuhören (samples), und – mal von der Idee mit dem Congaspieler abgesehen – klingt das absolut überzeugend ;-)

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    #5317481  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Ja, Weston geht auch, der hat ja seinen eigenen Groove und auch seine eigene, spezielle Art zu komponieren, und es gelingt ihm irgendwie, Monk zu spielen.
    Was für mich gar nicht geht sind all diese aalglatten Monk-Covers (und Barron ist eben ziemlich glatt – ich mag ihn übrigens ganz gerne, aber er sollte nicht zuviel Monk spielen…).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #5317483  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,158

    Shadow Wilson und Wilbur Ware waren nicht lange bei Monk, das ist richtig.
    Auf der Rückseite der LP „Thelonious Monk with John Coltrane“ befindet sich
    allerdings ein Foto (nur Coltrane, Monk u. Wilson sind zu sehen) aus dem Five Spot,
    wo sie in dieser Besetzung knapp ein halbes Jahr zusammen gespielt haben.

    Daß ihr Pepper Adams mit Monk gut finden würdet, kann ich gut nachvollziehen, nur war Adams eher der „Hard Bopper“ und Mulligan dagegen wurde stark vom Swing (Harry Carney, Johnny Hodges) geprägt, ähnlich wie Monk (Teddy Wilson, Ellington, Hawkins).

    --

    #5317485  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,945

    gypsy tail windJa, Weston geht auch, der hat ja seinen eigenen Groove und auch seine eigene, spezielle Art zu komponieren, und es gelingt ihm irgendwie, Monk zu spielen.
    Was für mich gar nicht geht sind all diese aalglatten Monk-Covers (und Barron ist eben ziemlich glatt – ich mag ihn übrigens ganz gerne, aber er sollte nicht zuviel Monk spielen…).

    oh dann hab ich was für dich, falls du es noch nicht kennst, Hans Groiner Plays Monk
    „On the one hand, Mr. Monk had obvious talents, but on the other hand, his piano playing was very messy, and his songs had many funny notes and rhythms. Over the many years that I have been studying his music, I have grown to the conclusion that his songs would be much better, and much more popular, if many of the dissonances, or „wrong notes,“ were removed. With my new CD, „Hans Groiner Plays Monk,“ I have done just that.“
    [ist natürlich ein Witz…]

    wie stehst du zu Peter Bernsteins Monk Album… ? (ich find es super)

    --

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    #5317487  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,139

    THELONICAShadow Wilson und Wilbur Ware waren nicht lange bei Monk, das ist richtig.
    Auf der Rückseite der LP „Thelonious Monk with John Coltrane“ befindet sich
    allerdings ein Foto (nur Coltrane, Monk u. Wilson sind zu sehen) aus dem Five Spot,
    wo sie in dieser Besetzung knapp ein halbes Jahr zusammen gespielt haben.

    Daß ihr Pepper Adams mit Monk gut finden würdet, kann ich gut nachvollziehen, nur war Adams eher der „Hard Bopper“ und Mulligan dagegen wurde stark vom Swing (Harry Carney, Johnny Hodges) geprägt, ähnlich wie Monk (Teddy Wilson, Ellington, Hawkins).

    Zum ersten Punkt: ich wollte gar nicht sagen, dass Ware/Wilson nicht lange zusammengespielt hatten mit Monk! Wollte nur betonen, dass die Blue Note CD „Live at Five Spot“ völlig fehlerhaft ist!
    Coltrane/Monk/Ware/Wilson war wohl eine der tollsten Monk-Bands überhaupt, und die Studio-Session, die Du erwähnst, ist absolut grandios! Leider etwas kurz… aber es gibt ja jetzt auch noch die Blue Note CD mit dem famosen Carnegie Hall Konzert!

    Zum zweiten Punkt: in der Tat ist Monk ja irgendwo zwischen Swing und Bop anzusiedeln, aber das würde ich nur über seine Wurzeln sagen. Seiner Musik hört man das selten an (am ehesten natürlich den Solo-Aufnahmen, wo er immer wieder kleine Stride-Elemente und anderes reinbringt), seine Musik würde ich grundsätzlich als etwas ganz eigenes und einzigartiges betrachten!
    Mulligan seinerseits halte ich wiederum für einen „moderneren“ Musiker als die meisten vergleichbaren West Coast Leute und Brothers Tenoristen. Siehe z.B. die tolle Concert Jazz Band oder „Mullenium“ von 1957! Da läuft avanciertes als man bei Al oder Zoot je angetroffen hat!
    Und Carney hört man ja eben bei Mulligan ÜBERHAUPT nicht! Carney ist Hawkins‘ Mann am Bari, und Mulligan kommt von der ganz anderen Ecke! (Was wiederum nicht heissen muss, dass Mulligan nicht tatsächlich seine Wurzeln im Swing hat, versteht sich! Das hat er nämlich schon, und mit seinem Quartett mit Baker und dem kollektiven Improvisieren griff er ja noch weiter zurück!)

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    #5317489  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,139

    redbeansandriceoh dann hab ich was für dich, falls du es noch nicht kennst, Hans Groiner Plays Monk
    „On the one hand, Mr. Monk had obvious talents, but on the other hand, his piano playing was very messy, and his songs had many funny notes and rhythms. Over the many years that I have been studying his music, I have grown to the conclusion that his songs would be much better, and much more popular, if many of the dissonances, or „wrong notes,“ were removed. With my new CD, „Hans Groiner Plays Monk,“ I have done just that.“
    [ist natürlich ein Witz…]

    wie stehst du zu Peter Bernsteins Monk Album… ? (ich find es super)

    Toll, der Text oben – muss in beide mal reinhören, aber Monk auf der Gitarre finde ich eine tolle Idee (Ben Riley hat in seiner ganz hübschen Monk Legacy Band einen Gitarristen… Freddie Bryant glaub ich? Schlaue Idee, das Piano einzutauschen, dann entgeht man schon mal der schlimmsten Falle…)
    Aber eben: ich mag die Monk Tribute Gruppen ganz gerne (z.B. die mit Griffin, Rouse, Lacy etc., von Don Sickler geleitet in den 80ern und 90ern), aber es wird mir einfach immer mal wieder bewusst, dass es nie so ganz funktionieren kann ohne Monk selbst.

    Noch besser als Monk auf der Gitarre finde ich Monk auf dem Banjo… hab mal an einer privaten Party Philipp Schaufelberger „Pannonica“ spielen gehört, auf dem Banjo – das war grandios! Ich muss ihn bearbeiten, bis er eine Banjo-Solo-Monk-CD macht, das wäre absolut fantastisch, wegen dem sperrigen Sound und weil man dauernd hört, wie beim Spielen buchstäblich gearbeitet werden muss… muss ihm mal wieder ein Mail schreiben!

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    #5317491  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    ich finde die Swing Wurzeln von Monk und Mulligan sind schon irgendwie zwei Paar Schuhe, Monk hat sich mit Ellington und Hawkins zwei der großen Individualisten/Modernisten (grad was Harmonien betrifft, aber auch in Sachen „Sperrigkeit“) des Swing zum Vorbild genommen, (Individualisten die den Swing-Mainstream beeinflusst haben, trotzdem) und daraus seinen ganz eigenen vielleicht noch individualistischeren Stil geschaffen; beim zehn Jahre jüngeren Mulligan (jünger als Coltrane!) ist diese Swinggeschichte fast schon ein bißchen retro, also, sowas wie, Parker gehört, aber dann zurück zu Basie/Young gegangen, und das dann sicherlich wieder ein Stückchen „vorangebracht“… als Solist hat er mich noch nie richtig überzeugt, da find ich ist er – grad gegen jemanden wie Zoot Sims – vergleichsweise hölzern, als Komponist/Bandleader gibt es natürlich tolle Sachen von Mulligan…

    edit:carney durch mulligan ersetzt :-)

    --

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    #5317493  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, geb ich Dir recht (musst allerdings noch Carney durch Mulligan ersetzen) :-)

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    #5317495  | PERMALINK

    thelonica

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    Mit der #24 triffst Du es ganz gut. Mulligan war auch nicht aus N.C.
    1957 war musikalisch gesehen ein wirklich gutes Jahr für ihn und „Mullenium“
    mag ich auch sehr! Charlie Rouse hat da sogar mitgespielt.

    --

    #5317497  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    gypsy tail wind…Aber ich bin auch generell der Ansicht, dass Monk spielen ohne Monk zu sein in fast allen Fällen nicht besonders gut geht. Mal Waldron ist da noch am ehesten die Ausnahme, und in Lacy hat er dazu einen guten Partner gefunden, der ja immerhin durch seine kurzen „stints“ mit Monk legitimiert ist. …

    Widerspruch!!!

    Monk spielen ohne monk zu sein geht doch, und das sogar ziemlich gut wie ich finde.
    werde damit zwar bei allen e.s.t. hassern auf taube ohren stoßen aber das ist mir wurscht.
    e.s.t. plays monk, locker ein**** tendenz + 1/2

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #5317499  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Oje, ausgerechnet diese Langweiler mit ihrem überglatten Groovejazz sollen Monk angemessen spielen können? ;-)

    Ja, die Geschmäcker und Meinungen sind verschieden und das ist gut so… ich hab ja selbst schon genügend Ausnahmen genannt mittlerweile, zuletzt hier.
    Ganz so streng wie das oben klingt ziehe ich das selbst nicht durch, aber irgendwie bleibt bei mir doch bei fast allen Monk Covern das Gefühl zurück, dass da was ganz Essentielles fehlt!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #5317501  | PERMALINK

    lotterlotta
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    gypsy tail windOje, ausgerechnet diese Langweiler mit ihrem überglatten Groovejazz sollen Monk angemessen spielen können? ;-)

    …du weißt bei wem du stachelst( siehe avatar)!

    konnten, konnten, können geht aus bekanntem Grund ja leider nicht mehr.

    ich hatte das vergnügen e.s.t. vor ihrem sogenannten „überglatten groovejazz“ drei mal live zu erleben. und die plays monk stammt aus dieser phase und ja, ihre interpretationen können nicht monk sein , denn da liegst du völlig richtig , nur monk ist monk.

    trotzdem ist das was e.s.t. mit den monkstücken veranstalten klasse.

    manchmal gewinne ich den eindruck, ihr seit mit Marsalis einer meinung und echten jazz können nur schwarze und muss dann auch noch bop oder zumindest neobop sein;-)

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #5317503  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    :lol: da verweise ich doch gerne nochmal auf meine “Monk Covers“ – Playlist von letzter Woche, im begleitenden Post hatte ich geschrieben, Europäer wie Per Henrik Wallin und Howard Riley hätten ein besonderes Händchen für Monk, auch die tiefweißen Peter Bernstein, Bill Evans und Anke Helfrich hatte ich gelobt (dabei war ich mir im dritten Fall noch nichtmal sicher…); toll – wenn auch vielleicht nicht übermäßig monkisch – ist im übrigen auch die Jimmy Giuffre Version von Blue Monk…

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