Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › The Rolling Stones – Berlin 21.07.06
-
AutorBeiträge
-
So war es wirklich:
16:00 Uhr, nachdem wir eine Stunde von Aufpassern am Einlaß hingehalten und drangsaliert wurden, machen wir vorsorglich schon den Jagger und sprinten, am Pöbel vorbei, zum genauestens vorgeplanten Aufenthaltsort der nächsten sieben Stunden: Die Crowd-Stage, Ort der Nähe, wo sich die durchgestuft zahlende Zuschauerschaft trennt in jene, die Spektakel und Selbstfeier verlangen, und die, die passioniert für ein Lächeln Keiths die Glut der Sonne, die Blicke der Securities und das dumpfe Geklatsche der Menge selbstgenügsam hinnehmen. Ours truly.
Bei gefühlten 111 Grad (37 Grad mal die Anzahl der verbrachten Stunden) werden wir immerhin – als erster Höhepunkt – damit belohnt, daß der Soundcheck für Feeder deutlich länger dauert, als der tatsächliche Auftritt der öden Collegerocker. Für die traurige Länge von sechs Songs erleben wir das sich stupide repetierende Musikverständnis aus Laut-Leise-Klangwolken. Lots of bullshit. Nach jedem durchgestandenen Song befürchtet Sebi eine noch mindestens weitere 30 Minuten anhaltende Tortur, die dann jedoch Erlösung durch die magische Formel Last Song erfährt. Eine Welle der Erleichterung durchströmt unsere adrenalierten Körper. Nun beginnt der Countdown für richtigen Rock’N’Roll.
Das Licht geht aus und während der computeranimierten Spielereien auf der Leinwand merken wir es schon: Das Gefühl, das sich nur einstellt, wenn folgendes fusioniert: Keef’N’Ronnies Licks, Charlies Shots und Micks Tongue. T-H-E-R-O-L-L-I-N-G-S-T-O-N-E-S.
Zu den Anfangsklängen von Jumpin‘ Jack Flash finden wir Zugang zu dieser eigenen Welt aus Riff-Schneidigkeit, Coolness, Swing und wohldosierter Stimulanz durch Micks Obszönität. Neu sind die fabelhaft dargebotenen Cuts von A Bigger Bang, die sich nahtlos in diese Vertrautheit einfügen. Darunter als großer Höhepunkt: Eine herzerweichende, von Mick brillant intonierte (und an der Gitarre begleitete) Version von Streets Of Love. Zu unserer großen Freude kommt ein selten gehörter Song („This is the first time we play it in Berlin“, so Mick), das nachtschwarze Herzstück von Sticky Fingers – Sway, mit einem überzeugenden Solo von Ronnie. Ebenfalls in dieser ersten Hälfte hören wir Angie („This is a song for a german maid“) und eine Fassung von Tumbling Dice, die lässig wieder den Sound und die alten Tage an der Cote D’Azur heraufbeschwört.
Nach Keefs beseelten Vorträgen (groß: Before they make me run, nicht minder: Slipping Away) macht sich die stundenlange Warterei doppelt bezahlt: Die Stones machen einen Abstecher zur kleinen Bühne und garantieren uns einzigartige Intimität: Zur Ekstase angeheizt schreien wir jedes einzelne Wort von Miss You zum Wohlgefallen von Mick und Keith direkt auf die sich vor unserer Nase befindende Bühne. Danach tanzt alles zu Start Me Up, ein Song mit dem sie uns wahrhaft weinen machen, diese old men.
Zurück an der Main Stage, die nun, den Pforten der Hölle gleich, in blutroten Farben den Teufel persönlich in Pelz und Hut entlässt: Es ist Zeit für Sympathy For The Devil. Voo-doo, wuuu huu huuu!
Bei Paint It Black und Brown Sugar, den letzten Songs des regulären Programms, verliert sich letztgültig die Menge in einem kollektiven Rausch aus Nicht-Mehr-Stehen-Wollen. Als Zugabe setzt es You Can’t Always Get What You Want und Satisfaction. Kaleidoskopartig stehen wir am Chelsea Drugstore, begegnen Mr. Jimmy, gehen zur Demonstration und sehen SIE an der Rezeption. Satisfaction ist der letzte Sprint für Mick über jede ihm zur Verfügung stehende Spielfläche.
Guess what happened? Man muß dabeigewesen sein.
--
"Entschuldigung, aber Sie können nur alle 2 Sekunden eine neue Suche starten. Sie müssen noch 1 Sekunden warten, bevor Sie eine neue Suche starten können."Highlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Legendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
„Kevin allein zu Haus“: Ein Familienfilm ohne Familie
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
Taylor Swift: Alle 274 Songs im Ranking
Stephen King: Die besten Bücher – Plätze 10-01
WerbungHey, vielen Dank euch zwei für den wunderbaren Bericht.
Und ich kann alles so gut nachvollziehen. Ich hab beim Lesen schon wieder Gänsehaut bekommen und das Münchner Konzert lief wie ein Film vor mir ab.
Freut mich so sehr für euch, dass das Berliner Konzert auch so ein Hammer war. Die Jungs sind so gut drauf zur Zeit, wie schon lange nicht mehr.
Ich kann’s jetzt noch nicht richtig fassen, was sich da vor einer Woche abgespielt, denke, das wird euch auch noch ne Zeit lang so gehen.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Sehr treffend beschrieben.
Toll war auch die Interpretation von Night Time Is The Right Time durch Lisa Fischer und Mick.--
Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755Ja, wer sie bewusst auf dieser Tour verpasst, kann die gesparten Euro dafür verwenden sich das Wort „Depp“ (oder schöner noch auf Englisch: „Fool“) auf die Stirn zu tätowieren!
--
Let me eat when I am hungry, let me drink when I am dryMoonshinerJa, wer sie bewusst auf dieser Tour verpasst, kann die gesparten Euro dafür verwenden sich das Wort „Depp“ (oder schöner noch auf Englisch: „Fool“) auf die Stirn zu tätowieren!
Und das für den Preis dreimal.
--
"Entschuldigung, aber Sie können nur alle 2 Sekunden eine neue Suche starten. Sie müssen noch 1 Sekunden warten, bevor Sie eine neue Suche starten können."Schön geschrieben!
Gestern war für mich das 2te Stones-Konzert und ich war hin und weg wie beim ersten mal. Spätestens als Keith auf die Bühne kam und den Riff von Jumping Jack Flash spielte wusste ich das Träume war werden und Geld nicht das wichtigste im Leben ist. Geld ist eben dafür da um sich das schönste zu leisten und dies taten gestern 80.000 (oder wieviel waren eigendlich da?) Menschen!!! :dance:--
Und das Sway-Solo war wirklich richtig gut? Ich habe einen Mitschnitt von einer Version aus der USA und da ist es so eher naja. Und auf der Version, die ich habe singt Jagger den Song in deutlich tieferer Lage („There must be ways to find out…“), was ich auch nicht so dolle finde. Wie war das gestern? Beneide Euch um Sway, aber All down the line in München war glaube ich auf jeden Fall eine tolle Alternative!
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueEr sang nicht bedeutend tiefer als auf der Studioversion. Und ja, das Solo war richtig gut.
Wir hören gerade Exile On Main Street und glauben Dir gern, daß „All Down The Line“ toll war.--
"Entschuldigung, aber Sie können nur alle 2 Sekunden eine neue Suche starten. Sie müssen noch 1 Sekunden warten, bevor Sie eine neue Suche starten können."Kennt Ihr die Sway-US-Version? Ich kann sie hochladen und Euch den Link mailen, würde mich interessieren wie ihr die im Vergleich zu gestern seht. War bestimmt großartig gestern, ich freue mich schon sehr auf Stuttgart! Vielleicht gibt’s da ja She’s so cold statt Oh no not you again und Midnight Rambler, Sway oder Under my thumb. Oder noch eine richtig tolle Überraschung. Aber bitte nicht You got me rocking! :lol:
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueOh ja, schick mal rüber!
--
"Entschuldigung, aber Sie können nur alle 2 Sekunden eine neue Suche starten. Sie müssen noch 1 Sekunden warten, bevor Sie eine neue Suche starten können."Lädt hoch, ich sage gleich Bescheid…
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue*edit*
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blueda war einer ganz schnell, da gibts schon ein Boot das im Netz rumgeht.
Noch keine 24 Stunden sind rum, Hut ab.
http://bootcoverz.com/bbt06/2006-07-21_Berlin-back–vortex.jpg
http://bootcoverz.com/bbt06/2006-07-21_Berlin-front–vortex.jpg--
I don't care what the neighbours sayUnd wo ist die Aufnahme?
BTW: Das Charlie-Photo mit der Setlist ist von München! Siehe All down the line!--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluedarf man das hier posten? Bei Dimeadozen gibts das Konzert im FLAC-Format
(lossless compression). Wien und Mailand gibts da auch grad von der Europatour.
Man muß sich aber vorab registrieren. Ist nicht ganz einfach.
http://www.dimeadozen.org/torrents-details.php?id=104569was alles getapt wurde findet man hier mit Cover
http://bootcoverz.com/cgi-bin/dvd.cgi?template=cdr6&path=bbt06&sort=by_name--
I don't care what the neighbours say -
Schlagwörter: Konzert, Live, Review, The Rolling Stones
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.