Stanley Turrentine

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  • #72993  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    Stanley Turrentine gehörte zweifelos zu den großen Tenorsaxophonisten der zweiten Generatiion.In den 60ern tauchte in der Jazzszene auf.Er nahm bei Blue Note zahlreiche Alben auf,leider wurden viele davon erst in den 80ern veröffentlicht.

    Er hatte durchaus Ähnlichkeiten zu Lockjaw Davis einen erdigen Klang mit einen Souleinschlag.Der Begriff „Soul Jazz“ passt wohl zu seiner Spielweise.Aber vorallem bei den Balladen konnte er wunderschön rund spielen.Mein Lieblingsstück von ihm ist „My Ship“.

    Seitdem das 5 CD Set von Mosaic günstig ersteigert habe genieße ich diesen Mann in vollen Zügen.Außerdem habe noch das Album mit Horace Silver und noch ein spätes Album von Blue Note.

    Auf dem Album Gene Harris Trio plus one kann man ihn auch hören.

    Wie schätzt ihr ihn ein? Ein wichtiger Saxophonist oder eher ein Musiker unter vielen?

    Welche späten Alben sind noch gut?

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    #7954487  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,022

    ich zähl in mehr als dritte oder vierte Generation – das ist ein bißchen schwierig, weil Geburtenjahrgänge nicht so viel aussagen – aber er war 22 Jahre jünger als Don Byas (der für mich zweite Generation ist), 11 Jahre jünger als Sam Rivers, 8 als John Coltrane… find es schwer ihn zu beurteilen, anders als zB Lockjaw (dessen Exfrau Shirely Scott Turrentine heiratete) find ich seinen Ton schön, aber unspektakulär… also, klingt super, aber er arbeitet nicht viel damit… letztlich sowas wie der Grant Green des Tenorsaxophons, irgendwie ein Bebopper, aber erdrückend relaxed, es ist manchmal schwer zu erkennen, warum er so großartig ist, aber es ist nie schwer ihm zu folgen, obwohl er ganz klar bop-basierte Musik spielt… mit den späten Sachen hab ich mich noch nicht viel beschäfftigt, spontan fallen mir ein paar schöne Alben mit Shirley Scott ein (Blue Flames etwa) und das Blue Note Album von Duke Jordan, die sind toll…

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    #7954489  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,254

    Hm, schwierige Frage… das Mosaic hab ich noch nicht, aber 15 Blue Note CDs und eine LP, sowie – natürlich! – das Album mit den Three Sounds („Blue Hour“) und einige Sideman-Sachen. Manchmal mag ich ihn sehr gerne, manchmal ist mir seine Musik zu einfach gestrickt… das liegt aber mehr an meiner jeweiligen Stimmung als an seiner Musik.

    Jedenfalls ist sein robuster Sound sehr „old school“ und insofern dürfte Dein Vergelich mit Lockjaw zustimmen, auch wenn ich Turrentine für einen sehr viel weniger kompetitiven, bissigen Saxophonisten halte als Jaws. Ich verorte ihn eher direkt bei Hawkins und Webster, aber natürlich ist er eindeutig dem modernen Jazz zuzuordnen. Was Du da mit „zweiter Generation“ meinst, ist mir nicht ganz klar, denn es gab wohl musikalisch gesehen einige Generationen zwischen Hawkins und Turrentine. Jedenfalls gehört Turrentine zu den Zeitgenossen von Coltrane und Rollins, und er ging unbeirrt seinen eigenen Weg.

    Seine Alben fallen für mich grob in drei Gruppen:

    1) Orgeljazz – Favoriten: „Queen of the Organ“ von Shirley Scott, seine eigenen „Dearly Beloved“ und „Hustlin'“, Jimmy Smiths „Back at the Chicken Shack“ (mein allererstes und immer noch eins meiner allerliebsten Orgel-Alben!) und „Midnight Special“ (das für mich aus biographischen Gründen abfällt, kenne es sehr viel weniger gut und lang). Erwähnenswert ist auch Scottts „Legends of Acid Jazz“ Twofer (derjenige ohne Zusatztitel, also nicht der auch hörenswerte „Soul Sister“) mit zwei weiteren Alben des Ehepaares, sowie „Blue Flames“, das ich nachher gleich noch auflegen werde. Otis „Candy“ Finch war ein grossartiger Drummer!

    2) Hardbop im weitesten Sinne – Favoriten: alles, was Stanley & Tommy gemeinsam gemacht haben, besonders die Aufnahmen mit Max Roachs Quintett (mit Julian Priester) – da wird am ehesten die ganz eigene, sehr vokale Qualität von Turrentines Spiel hörbar… zudem „Up at Minton’s“ und die anderen Alben mit Horace Parlan (alle drei mit Tommy, zwei unter Parlans Namen sowie „Comin‘ Your Way“, ein damals zurückgehaltenes Stanley T-Album, das ich als LP habe – ist auch im Mosaic zu hören). In diese Kategorie fällt für mich auch „Blue Hour“, das wunderbare Album mit Gene Harris‘ Three Sounds, und „Joyride“, teils mit Big Band (unter Leitung Oliver Nelsons)

    3) Souljazz – das ist für mich eher eine zeitliche Abgrenzung und sauber ist sie nicht (katharsis, liest Du mit? ;-) ), aber für mich persönlich ist das nun mal so. In diese dritte Kategorie fallen etwa das spätere Album mit Scott („The Spoiler“) oder die diversen Duke Pearson Sessions („Rough’n’Tumble“ gefällt mir von denen wohl am besten, aber ich hab die beiden CDs „A Bluish Bag“ und „Return of the Prodigal Son“ noch kaum gehört). Irgendwo zwischen Gruppen 2 und 3 höre ich die Sessions, die auf der tollen Rare Groove CD „Easy Walker“ zu hören sind (Tyner mit Cobham!).

    Die späteren Aufnahmen von Turrentine kenne ich bisher kaum, mit CTIs Softporno-Sound tu ich mich (abgesehen etwa von den beiden tollen Freddie Hubbard-Alben „Red Clay“ und „Straight Life“) meist noch immer schwer, bzw. die Musik zieht einfach an mir vorbei, ohne dass ich wirklich aufhorchen würde.
    Ich glaub das einzige spätere, was ich von ihm habe, sind seine zwei oder drei Soli auf Diana Kralls zweitem Album… aber aus den frühen Jahren (grob: 1960-68) gibt’s wohl kaum etwas, was nicht zumindest ganz in Ordnung wäre, und das allermeiste ist schwer in Ordnung (auch die nicht erwähnten „Look Out!“, „Never Let Me Go“, das sehr schöne „That’s Where It’s At“ mit Les McCann und „Let It Go“ auf Impulse). So richtig umwerfend gut und herausragend find ich dagegen nur wenig – aber darum geht’s bei Turrentine irgendwie so wenig wie bei – ja, der Vergleich passt schon, Alex! – Lockjaw. Turrentines Musik geht in den Bauch, und oft bleibt für den Kopf etwas wenig – das meinte ich wohl damit, wenn ich von der Stimmung sprach, in der ich sein muss, um seine Musik zu mögen. Es gibt jedenfalls Momente, in denen kaum etwas so perfekt passt wie „Blue Hour“ (der ärgste Konkurrent dürfte da Ike Quebecs „Bossa Nova Soul Samba“ sein, oder Kenny Burrells „Midnight Blue“ mit … genau: Mr. T!)

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    #7954491  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    redbeans hat das mit den Generationen schon erwähnt… und ja, Duke Jordans einziges Blue Note Album „Flight to Jordan“ gehört ebenso wie die Dizzy Reece Sessions zu den besten Hardbop-Werken, an denen Turrentine beteiligt war! Die Roach-Alben gehen darüber ja ein wenig hinaus und sind wohl gerade deswegen (und auch wegen Tommy T, der sich nie an Konventionen hält und Erwartungen immer wieder bricht – leider hie und da auch im Sinne, dass er ihnen nicht genügen kann, aber das gehört zum Risiko, mit dem er spielt) so toll.

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    #7954493  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    gypsy tail wind(katharsis, liest Du mit? ;-)

    Ja, das tue ich und ich wünschte, ich könnte mich wieder ein bißchen mehr qualitativ integrieren, aber das kommt wieder…

    Im Endeffekt bleibt wenig zu sagen, da ich eigentlich alles bisher gesagt so unterschreiben würde.
    Turrentine war irgendwie eine große Konstante im Blue Note Katalog und manchmal sitze ich gebannt vor dem Plattenspieler und lasse mich von diesem schnörkellosen, satten Ton mitreißen, manchmal könnte ich die Platte wegen der wiederkehrenden Manierismen und dem Spiel auf Sicherheit sofort gegen die Wand klatschen. Trotzdem. „Kind of Blue“ lege ich auf, wenn ich nachts nach Hause komme und irgendwie vieles in meinem Kopf ist, was mich bewegt, vieles worüber ich nachdenken möchte, oder mich einfach in meiner Melancholie gefallen möchte. „Blue Hour“ lege ich dagegen einfach auf, wenn mein Hirn nichts zu melden hat und ich einfach gute Musik ohne kognitiven Anspruch hören mag.
    So in etwa passt das für mich. Turrentine zeichnet sich sehr durch den erdigen, bluesigen und dabei direkten Ton aus, der seine Musik so vergleichsweise einfach erscheinen lässt. Da passen Begleiter wie Harris oder McCann wunderbar dazu. Dass er auch zu feinem und manchmal hinterrücks überraschendem Spiel fähig ist, zeigen seine Beiträge zu Reece’s „Comin‘ on“ oder Jordan’s „Flight to Jordan“. Das ist einfach tolle Musik und Turrentine hat die Gabe, solche Bands selten anzuführen, sie aber immer zu prägen.
    Mit den Orgelalben kann ich wenig anfangen, meine Favoriten sind ausser „Blue Hour“ vielleicht „Jubilee Shouts“ und „Comin‘ your way“ sowie „Look out“. Da steckt irgendwie auch der typische Blue Note-Sound dahinter und Tommy Turrentine ist wirklich ein toller Spieler, der vielleicht immer im Schatten seines Bruders stand.
    Die großbesetzten Aufnahmen finde ich eigentlich auch toll, was mitunter an den guten Arrangements von Pearson aber auch tollen Mitspielern wie McCoy, Jerry Dodgion oder Spaulding liegt. Leider sind einige wirklich platte Pophits dabei, die musikalisch gerade diese Plattitüden kultivieren, durchaus aber auch Stücke, auf denen das Material so fein aufgegliedert wird, dass es eine (oft tränenrührende) Freude ist, wie Turrentine über das Material gleitet. Eigentlich ist so ein Stück auf jeder der späteren Blue Notes zu finden. „Walk on by“, „What the world needs now“ oder „Manha de Carnival“ seien da aus dem Gedächtnis genannt…

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    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #7954495  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    katharsisJa, das tue ich und ich wünschte, ich könnte mich wieder ein bißchen mehr qualitativ integrieren, aber das kommt wieder…

    Das freut mich! Zustimmung auch zu Deinem Post!

    katharsisDie großbesetzten Aufnahmen finde ich eigentlich auch toll, was mitunter an den guten Arrangements von Pearson aber auch tollen Mitspielern wie McCoy, Jerry Dodgion oder Spaulding liegt. Leider sind einige wirklich platte Pophits dabei, die musikalisch gerade diese Plattitüden kultivieren, durchaus aber auch Stücke, auf denen das Material so fein aufgegliedert wird, dass es eine (oft tränenrührende) Freude ist, wie Turrentine über das Material gleitet. Eigentlich ist so ein Stück auf jeder der späteren Blue Notes zu finden. „Walk on by“, „What the world needs now“ oder „Manha de Carnival“ seien da aus dem Gedächtnis genannt…

    „Manha da Carnaval“ würd ich da aber ausnehmen! Das mag ein kitschiges Stück sein, aber Luiz Bonfa in denselben Topf wie Bacharach zu werfen find ich doch etwas fahrlässig :-) (aber eigentlich hast Du schon recht, ich mag das Stück bloss sehr, sehr gerne!)

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    #7954497  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    Das war jetzt nicht unbedingt auf den kompositorischen Gehalt und der damit verbundenen Wertigkeit der Stücke gemünzt, sondern auf das, was Turrentine aus diesen doch gut und gerne ausgewalzten Stücken herausholt. „Manha de Carnaval“ ist ein tolles Stück, welches mir in unterschiedlichen Einspielungen immer wieder toll gefällt, zählt letztlich aber doch fast schon zu den „Pophits“.
    Ich hätte sonst übrigens auch „Sunny“ mit aufnehmen können, aber da gefällt mir die Umsetzung nicht besonders.

    Übrigens halte ich Burt Bacharach für einen begnadeten Kompinisten. Sehr direktes Material, ohne Umschweife, ohne Überraschungen und ohne kompositorisch vertrackt zu sein. Aber dadurch sehr direkt und melodienselig. Manchmal brauche ich schon Warwick/Bacharch…;-)

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    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #7954499  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,254

    katharsisDas war jetzt nicht unbedingt auf den kompositorischen Gehalt und der damit verbundenen Wertigkeit der Stücke gemünzt, sondern auf das, was Turrentine aus diesen doch gut und gerne ausgewalzten Stücken herausholt. „Manha de Carnaval“ ist ein tolles Stück, welches mir in unterschiedlichen Einspielungen immer wieder toll gefällt, zählt letztlich aber doch fast schon zu den „Pophits“.
    Ich hätte sonst übrigens auch „Sunny“ mit aufnehmen können, aber da gefällt mir die Umsetzung nicht besonders.

    Gibt’s eigentlich auch „Ode to Billie Joe“ von Turrentine?

    katharsisÜbrigens halte ich Burt Bacharach für einen begnadeten Kompinisten. Sehr direktes Material, ohne Umschweife, ohne Überraschungen und ohne kompositorisch vertrackt zu sein. Aber dadurch sehr direkt und melodienselig. Manchmal brauche ich schon Warwick/Bacharch…;-)

    Ich wollte das mit Bacharach auch nicht wertend gemeint haben – bloss so, dass Bonfa für mich ein ganz „natürlicher“ Songwriter ist, während ich mir Bacharach eher irgendwie als Schreibtischkomponist vorstelle… ich taste mich da langsam heren, hab von Warwick mittlerweile immerhin den CD-Twofer von „The Windows of the World / Valley of the Dolls“ und der gefällt mir ganz gut.

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    #7954501  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,022

    nein, ich höre Bonfa auch nicht Dinge sagen wie „it’s kind of a cross-brazillian feel“ – warum auch, klar ist Bacharach ein großer Musikingenieur, aber als solcher ist er schwer zu schlagen (hier zu sehen); ich hör diesen Typ Stück mittlerweile ganz gerne auf diesen Alben, sie kommen aus ihrer Zeit, dafür brauchen sie sich nicht schämen…

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    #7954503  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    Immerhin war Turrentine mit Scott verheiratet. und Scott und Lockjaw haben auch einige Alben gemacht.

    Die Musik aus den Cookbook Session und z.b das Basie Turrentine Album klingen jetzt nicht total unterschiedlich,daher mein Vergleich.

    Die CTI Alben sind mir teilweise etwas zu weichgespült,mal sehen ob mir da noch eines kaufen werde.

    Aber eine schöne Ballade konnte Turrentine schon spielen sein „My ship has sailed“ klingt so wahnsinnig intensiv,da könnte man fast die Melodie mit singen.Jetzt nicht unbendingt etwas weltbewegendes aber dennoch intensiv und mit viel Ausdruck gespielt.

    Schade,dass er nicht mehr unter uns weilt.

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    #7954505  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,022

    alexischickeImmerhin war Turrentine mit Scott verheiratet. und Scott und Lockjaw haben auch einige Alben gemacht.

    Lockjaw und Scott waren auch verheiratet (und ich erinnere mich dunkel, dass das beides keine übermäßig glücklichen Ehen waren, aber hey); für mich sind Turrentine und Lockjaw ein bißchen wie Grant Green und Django Reinhardt, es gibt sicherlich Parallelen, jeweils, aber der eine hatte das unbeirrbare Gespür für Einfachheit (was im modernen Jazz durchaus ein Alleinstellungsmerkmal ist) und der andere den magischen Sound (oder ganz allgemein die volle Magie)

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    #7954507  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,170

    Zu Turrentine wollte ich kurz was schreiben. Ich bin gar kein Fan von Stanley Turrentine, aber schätze einige Aufnahmen mit ihm. Zu den frühen Sachen von Lowell Fulson und der Zeit mit Max Roach sage ich ja. Stanley Turrentine ist für mich aber immer nur mit bestimmten Partnern interessant, das kann mit Kenny Burrell oder mit Shirley Scott sein. Die Songauswahl ist mir dann noch wichtig, weswegen ich „Hustlin‘ “ und „Never Let Me Go“ für ganz gelungen halte.

    „Serenade To A Soul Sister“ ist toll, ein „späteres“ Album von Horace Silver.
    „Back at the Chicken Shack“ finde ich auch noch gut.

    „Some people can play that and really extend that, like Stanley Turrentine. He can play that little snap. It’s right in his body and he’s not trying to imitate nobody“ — Clifford Jordan

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    #7954509  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    Ich mag Stanley Turrentine, oder jedenfalls das, was ich von ihm kenne. Bar-Jazz im besten Sinne, mit starkem Soul und R&B-Einschlag. Wohlfühlmusik. Dagegen ist nichts zu sagen.

    MIDNIGHT BLUE von und mit Kenny Burrell ist super, NEVER LET ME GO mit Shirley Scott ist eine gut Sax + Hammond Orgel-Platte, THAT’S WHERE IT’S AT mit Les McCannist eine sehr lebendige und entspannte Soul Jazz-Scheibe.THE SPOILER ist fast schon Pop: große Besetzung (Nonett) und u.a. einer Version von SUNNY, und in seiner Art auch sehr gut. Von den CTI-Alben kann ich SUGAR empfehlen, mit einer mitreißenden Version von Coltrane’s IMPRESSIONS. DON’T MESS WITH MR. T. hat dann den hier schon erwähnten Soft Porno-Sound und fällt vielleicht in die Kategorie guilty pleasure. Aber solche Vergnügen machen bekanntlich am meisten Spaß.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #7954511  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    hier wohl sein Signature Song
    http://www.youtube.com/watch?v=rjXJYwxo_MI

    Die frühen Mosaic Aufnahmen die ich habe sind alle Spitze auch die Platte Easy Walker gefällt mir bisschen Calypso Jazz.
    Seine Musik wird mit voller Leidenschaft gespielt und geht einen ins Herz.Was das genau ist,darüber soll sich Gypsy den Kopf zerbrechen.

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    #7954513  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,254

    Aber nein, das geht in den Bauch und ins Herz – darüber braucht man sich eben gerade nicht den Kopf zu zerbrechen!

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