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*Martin*egal, die frühen who sind für mich mod.
Erstes nicht, das zweite ist Dir überlassen und auch kein Widerspruch, ich gehe davon aus, dass Du kein Mod bist und es deshalb für Dich auch keine Rolle spielt, ob jemand anderes Mod ist oder war.
Hast Du Dich jetzt eigentlich schon mal an Weller herangetraut?--
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Werbung@jan
was unterscheidet denn rein optisch die frühen who von den small faces? dann müsste ich genau so den wert der beatles schmälern. in hamburg noch mit elvis-frisur und lederjacke, 1963 pilzkopf und sakko verschrieben bekommen. unter den bands sind the who vielleicht die pioniere des „mod-stils“.
selbst wenn ich überzeugter mod wäre, würde weller für mich nicht die position einnehmen, die er bei den meisten hier hat (nein, habe mich noch nicht mit ihm beschäftigt, für albumtipps bin ich aber immer dankbar). ich mag einfach den britischen sound, der sich ab ’64 der modkultur, dem soul und beat bediente (kennst du the eyes? das wäre auch etwas für dich). dazu das markante und stilsichere äußere… fein.--
@ Martin,
Ja, ich kenne The Eyes, aber nicht viel von ihnen. Es geht nicht darum wie wer aussieht. Jeder kann sich als Mod, Punk, Metalfan oder Teddyboy verkleiden. Es geht um eine Haltung, die sich auch in der Kleidung ausdrückt. Deshalb konnten die frühen Who auch wie Mods aussehen, waren aber ihrer eigenen Bekundung nach keine (bzw. nur teilweise) und das war der Punkt. Es war für mindestens 50% der Bandmitglieder eine Masche, die sie halt mitgemacht, aber nicht gelebt haben. Und das macht den Unterschied.*Martin*
selbst wenn ich überzeugter mod wäre, würde weller für mich nicht die position einnehmen, die er bei den meisten hier hat (nein, habe mich noch nicht mit ihm beschäftigt, für albumtipps bin ich aber immer dankbar).Wenn Du Mod wärst, würdest Du das anders sehen, aber egal:
Hol Dir mal All mod cons, Setting sons oder Sound affects von The Jam. Bekommt man alle sehr günstig als Remaster auf CD oder natürlich auf Vinyl.
Für Weller solo empfehle ich zum Einstieg Wild Wood, Stanley Road oder As is now.--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluenail75**1/2 entsprechen 4/10, so dass der Kritiker das Album als unterdurchschnittlich bewertet hat.
Jan WöDa die Sterneskala des RS ja nicht einer metrischen Logik folgt, sondern eher logarithmisch aufgebaut ist, entspricht **1/2 nicht 5/10 und ist auch keine Durchschnittsnote.
Damn it, da lese ich jahrelang den ROLLING STONE und habe die Zweieinhalb-Sterne-Wertung immer falsch interpretiert! Und auch noch logarithmisch! Wenn man nicht gut in Mathe ist, kann man die Bewertungen im ROLLING STONE überhaupt nicht verstehen! (Vielleicht auch sonst nicht.) Na, da wundert mich ja überhaupt nichts mehr…
Zum Glück ist es ziemlich egal, weil es bei * * 1/2 ohnehin um Alben geht, die weder richtig gut noch richtig schlecht sind.
Die CD mag ja als Einladung gedacht gewesen sein, sich hemmungslos nostalgisch den Erinnerungen an Fernsehnachmittage in der Kindheit hinzugeben; aber bei mir funktioniert das überhaupt nicht.
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To Hell with Poverty@jan
danke für deine empfehlungen. werde demnach mit all mod cons und wild wood einsteigen.
ok, kann deine argumentation bezüglich the who verstehen. siehst du unter den neuen gitarrenbands noch mods? äußerlich bedienen sich ja viele des stils.--
Die letzte Band, die ich als Modband wahrgenommen habe, war Ocean Colour Scene. Gibt aber bestimmt noch jüngere, ich weiß nicht wie The Rifles oder The Bishops wirklich drauf sind, habe sie noch nicht live sehen können und mich nicht drum gekümmert, ob sie sich wirklich als Mods sehen. Gehen aber in die Richtung.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueZu den „magic moments“ noch zwei Anmerkungen:
Die Nazis haben die Autobahnen nicht erfunden. Sie haben sie propagandistisch ausgeschlachtet, indem sie existierende Pläne aufgriffen und sie grandios inszenierten und verwirklichten. Erfunden haben sie sie nicht.
Zum Artikel zur Entstehung des englischen Rock’n’Roll: Der Autor spricht von einer Nachkriegsdepression in England, von der Rationierung der Lebensmittel und „Häusern in Trümmern“. Ich denke, das zeichnet ein Bild vom England der Nachkriegszeit, das etwas irreführend ist. Es ist ja nicht so, dass große Teile Englands in Trümmern gelegen hätten, die Schäden durch deutsche Bombenangriffe waren zwar lokal bedeutsam, aber marginal im Vergleich zu den Zerstörungen auf dem Kontinent. Die Rationierung von Lebensmitteln und anderen Waren bestand in der Tat lange nach dem Krieg fort, wurde aber 1954 beendet.
Was ich über diese Epoche gelesen habe, erzählt aber weniger von Depression, als vielmehr von einer gewissen Selbstzufriedenheit. Breite Bevölkerungsschichten profitierten von der Einführung des National Health Service durch die Laborregierung im Jahr 1948 und vom allgemeinen Wirtschaftswachstum. Darüber hinaus fühlte man sich als Sieger des 2. Weltkriegs. Dass das Wirtschaftswachstum hinter dem Deutschlands und Frankreichs zurückblieb und Großbritannien im Vergleich zurückfiel, wurde in den 1950ern noch nicht so beachtet. Ansätze einer britischen Identitätskrise sind angesichts des Verlusts des Empires, der außenpolitischen Marginalisierung und der archaischen, unflexiblen Gesellschaftsstruktur, die den zweiten Weltkrieg überdauert hatte, zwar schon in den 1950ern zu beobachten, ich frage mich allerdings, ob sie wirklich ausschlaggebend für die Entstehung der britischen Rockmusik waren.
Eine Darstellung, die ich gelesen habe, spricht davon, dass britische Musik in der Nachkriegszeit „unusually lively“ gewesen sei. Sie habe nicht nur zahlreiche kompositorische Werke hervorgebracht, sondern sei auch durch die Beteiligung breiterer Gesellschaftsschichten am Musikmachen gekennzeichnet gewesen. „School orchestras and amateur music groups flourished. Local festivals were springing up apace […]. A major factor in all this was state patronage through the Arts Council […].” (Morgan: Oxford History of Britain, S. 638).
Vielleicht gibt es daher eine andere Erklärung für die Geburt der englischen Rockmusik (im Sinne der 1950er Jahre). Junge Schüler, die in Schulen und kleinen Bands das Musikmachen gelernt hatten, benutzten sie, um ihren Empfindungen Ausdruck zu verleihen und griffen dabei auf Formen zurück, die in einem Land entstanden waren, das sich beispielsloser Prosperität erfreute, nämlich den USA. Die Entstehung einer Jugendkultur war außerdem weder ein britisches noch ein amerikanisches Phänomen, sondern ein globales. In Deutschland wurde James Dean genauso kultisch verehrt und Peter Kraus übernahm die Rolle von Cliff Richard, der freilich auch hierzulande bekannt war. Meine Mutter als Teil dieser Generation schwärmt noch heute von dieser Zeit, die für sie viel prägender war als die 1960er.
In England war die Entstehung der Rockmusik vermutlich eher Teil eines komplexen gesellschaftlichen Prozesses, in dem sich Klassenidentitäten durch Auftreten einer neuen Generation veränderten. Um genaueres zu sagen, müsste ich mich näher damit beschäftigen, aber schon in den Zitaten aus den damaligen Publikationen lässt sich erkennen, dass die Entwicklung von den etablierten Kräften als bedrohlich wahrgenommen wurde, weil sie sich gegen etablierte Konventionen von Musik verstieß und darüber hinaus etablierte Hierarchien (Schule, Elternhaus, Beruf) in Frage stellte. Vielleicht forderten hier einfach englische Jugendliche vornehmlich aus der Arbeiterklasse ihren Anteil an der neugewonnenen, aber ungleich verteilten Prosperität ein und benutzen populäre und neue Formen von Musik, um diesem Wunsch nach Selbstverwirklichung Ausdruck zu verleihen. Somit wären also gerade nicht die Depression, sondern die wachsende Prosperität sowie das Zusammenspiel eines veränderten Verständnisses von Körperlichkeit und Sexualität, neue Technologien und neue Freizeitangebote der Ursprung der englischen Rockmusik.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Lieber Rolling Stone,
habe ich etwas verpasst, oder fehlt eine Rezension der „Antidotes“ von den Foals? Der Ziemer-Konzertbericht hat mir gefallen, noch besser das Foto dazu. Aber wo finde ich die Rezension? Vielleicht in einer der älteren Ausgaben? März? April?
KB--
Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.Eine Sache, über die ich sehr lachen musste: Der Plattenspieler, der angeblich von Technics ist (das untere Photo) hat statt „Technics“ eine Aufschrift „Bootlegs“ – ist das ein Gag oder wie kommt das?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue@jan
sorry, wenn ich hier im thema noch einmal auf mod zurückkomme, aber du sagtest: „Es geht um eine Haltung, die sich auch in der Kleidung ausdrückt“. was charakterisiert denn diese haltung?--
*Martin*, lies den Artikel bei Wikipedia zum Thema Mod. Er stellt zwar einiges etwas verkürzt und oberflächlich dar, ist als erster Einstieg aber ganz ok.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!kingberzerkLieber Rolling Stone,
habe ich etwas verpasst, oder fehlt eine Rezension der „Antidotes“ von den Foals? Der Ziemer-Konzertbericht hat mir gefallen, noch besser das Foto dazu. Aber wo finde ich die Rezension? Vielleicht in einer der älteren Ausgaben? März? April?
KBDie Scheibe wird schlicht nicht vorgelegen haben. Das kommt häufiger vor, seit die Plattenfirmen panische Angst vor illegalen Downloads vor VÖ haben.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!MikkoDie Scheibe wird schlicht nicht vorgelegen haben. Das kommt häufiger vor, seit die Plattenfirmen panische Angst vor illegalen Downloads vor VÖ haben.
Hm, ich bin darauf gekommen, weil sie seit einiger Zeit beim NME sehr hoch im Kurs steht. Als Redakteur hätte ich die dann einfach gekauft.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.kingberzerkHm, ich bin darauf gekommen, weil sie seit einiger Zeit beim NME sehr hoch im Kurs steht. Als Redakteur hätte ich die dann einfach gekauft.
Dazu gibt es verschiedene Stadpunkte in Musikjournalistenkreisen.
1. Ich bespreche nur, was ich kostenlos zur Verfügung gestellt bekomme.
2. Ich bespreche nur, was ich für wichtig erachte. Dabei interessiert mich der VÖ Termin in D überhaupt nicht. Und Platten, die ich wichtig finde, kaufe ich mir sowieso selbst und in dem Format, das ich für das beste halte.
Beide Standpunkte haben etwas für sich. Für die Foals wird es vermutlich nur Freunde in der Kategorie 1 geben.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Mikko, die beiden Punkte kenne ich auch, allerdings können Musikjournalisten die gekaufte Musik auch von der Steuer absetzen, aber darum geht’s mir gar nicht und eigentlich interessiert mich nur die redaktionelle Haltung: wie kommt’s?
Hatte nur gehofft, vielleicht etwas von der RS-Redaktion zu hören.--
Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute. -
Schlagwörter: 2008, aktuelles Heft, Das Heft, Rolling Stone
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