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Rick(y) Nelson
Die große Forumsbibliothek weist offenbar noch immer Lücken größeren Ausmaßes auf: Ich habe keinen Thread zu Rick Nelson gefunden. Deshalb sei er hiermit eröffnet.
Ein Künstler, den ich seit sehr langer Zeit sehr mag, sei es aus den 60s in erster Linie wegen der großartigen Single Hello Mary Lou / Travelin’ Man, aus den 70s wg. Garden Party und ab da auch durch Annäherungen an seinen LP-Output und den Back-Katalog seiner großartigen Rockabilly-Sachen.
Ich habe Nelson nie sonderlich gezielt gesammelt, aber es hat sich glücklicherweise mittlerweile doch so einiges angesammelt.
Letzten Anstoß für diesen Thread gibt nun ein größerer, sehr feiner Artikel in der neuen Goldmine.Rick Nelson entstammt einer Familie aus dem Business. Papa Ozzie und Mama Harriet hatten eine erfolgreiche TV-Show, in der sie ihren Sprössling, als die Zeit reif war, selbstredend bestens unterzubringen wussten. Die Mär geht, dass Rickys Freundin von dem Jungstar Elvis derart hingerissen war, dass Ricky selbst das Mikro in die Hand nahm, um ihm Paroli bieten zu können.
Rickys Vater überwachte mit Argusaugen Output und Karriere des Filius, wenngleich im Sohn schon früh sehr eigene musikalische Ambitionen wuchsen und er entsprechend versuchte, eigene Wege zu gehen.
Als Teenage Idol fühlte er sich immer missverstanden, ein Begriff, der für ihn geprägt wurde und ihm lange anhaftete, weshalb ihm die Anerkennung als ernst zu nehmender Musiker lange versagt war. Sein 62er Hit gleichen Namens setzt sich mit dieser Rolle auseinander. Das verniedlichende End-y im Namen wollte er ebenfalls schnellstmöglich loswerden und mutierte deshalb zu Rick.
Seine frühesten Aufnahmen erschienen bei Verve, Imperial aber konnte dann seine größten Hits auf den Markt bringen. Von vornherein die Singles mit wunderbaren Pic-Sleeves versehend, was damals in den Staaten keineswegs üblich war.Was seine Musik anbelangte war Rick Nelson ähnlich perfektionistisch wie Elvis, er wusste sehr genau, welche Songs er singen wollte, wie sie zu klingen hatten, und konnte, wie der King, nächtelang daran arbeiten. Ohne weiteres änderte er auch schon einmal einzelne Zeilen eines Songs, wenn er das Gefühl hatte, die Diktion entspräche nicht der eigenen. Begleitet wurde er von besten Musikern, allen voran Gitarrist James Burton, der in vielen Nelson-Klassikern seine bahnbrechenden Soli zu spielen wusste.
1963 koppelte Rick sich etwas vom Vater ab, wechselte auch die Plattenfirma und ging zu Decca. Die ganz großen Hits blieben aus, die British Invasion kam und Rick besann sich auf sein musikalisches Erbe. Er ging mehr und mehr ins Country-Lager, ohne hier wirklich Fuß fassen zu wollen.
So entstanden sehr frühe Beispiele von Country-Rock, die Ende der 60er/Anfang der 70er entsprechend einflussreich waren. WD benannte Nelsons LPs „Bright Lights“ und „Country Fever“ vor einigen Jahren im Stone gar als erste Country-Rock-Alben. Weitere folgten, allesamt mit sehr guten Musikern aufgenommen, seiner Stone Canyon Band.
1974 konnte er mit dem leise melancholischen Garden Party noch einmal einen internationalen Single-Hit verbuchen.
Rick Nelson starb Silvester 1985 bei einem Flugzeugunglück.Ein großer Musiker also, lange verkannt als Schwarm junger Mädchen, einer, der genau wusste, was er konnte, was er wollte, und der nicht zuletzt eine ausgesprochen gute Figur abgab in Howard Hawks großem Western „Rio Bravo“ an der Seite von John Wayne und Dean Martin. Seine Rolle war ihm bald so vertraut, dass er den Colt viel zu schnell zu ziehen wusste, so dass Wayne ihn mit einem „Wait, wait, wait. There’s no way I can even come close to that“ bremsen musste.
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WerbungSehr schöner Aufmacher, Otis!
Ich kenne bislang nur die LP „Ricky Sings Again“ sowie die Single „I Wanna Be Loved“, beide aus den Endfünzigern und beide fantastisch.
Hinzufügen kann man vielleicht noch, dass Ricky schon in seiner Imperial-Phase neben Rock’n’Roll auch Country-Songs eingespielt hat, auf „Sings Again“ z.B. neben „Lonesome Town“ auch Hank Williams‘ „I Can’t Help It“ sowie „Restless Kid“ von Johnny Cash. Da war der Sprung später zum Country Rock sicherlich eine schlüssige Weiterentwicklung.
Man müsste sich fast wundern, dass sich nicht noch mehr Rocker der alten Garde zur gleichen Zeit in ähnliche Richtungen entwickelt haben. Aber Leute wie Charlie Rich, Jerry Lee Lewis oder Gene Vincent – Elvis ohnehin – waren wohl dem alten Sound und System zu sehr verschrieben, nehme ich an.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Nun, da gab es doch viele. Everly Bros., Conway Twitty z.B., selbst Charlie Feathers wurde sehr country-affin. Jack Scott und Del Shannon nahmen hervorragende Williams-Tribute Alben auf etc.pp.
Nelson hat aber nicht einfach Country gemacht, ich habe es oben geschrieben. Es war von Beginn an etwas Eigenes, was ihn in meinen Augen auch entsprechend auszeichnet.Ich empfehle dir dringend, weiterhin die Augen offen zu halten, zum Glück ist das meiste nicht sonderlich selten.
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FAVOURITESotisWeitere folgten, allesamt mit sehr guten Musikern aufgenommen
Zum Beispiel „Another Side Of Rick“ und „Perspective“, erste mit Arrangements von Jack Nitzsche, zweite mit Interpretationen von Randy Newman Songs, bei denen ich mir wünsche, es gebe eine ganze „Rick Sings Newman“ LP. Die Aufnahmen für Imperial kenne ich leider noch nicht, einige der Decca und MCA LPs liebe ich sehr, besonders „Bright Lights & Country Music“. Aber auch da noch mit einigen Lücken.
Wie heißt das Hank Tribute von Jack Scott, otis? Das hätte ich gerne.
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A Kiss in the DreamhouseI Remember Hank
Bei Downtown stand (steht noch?) lange eine, habe sie wg. der Erhaltung dann doch nicht genommen.PS: Übrigens auch seine Dylan-Covers sind sehr gut.
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FAVOURITESHöre gerade Ricks Aufnahme von „Louisiana Man“, die unfaßbar tight gespielt ist. Woher stammt dieser tolle Song eigentlich? Kenne noch Fassungen von Gentry und Kaleidoscope (Lindleys Fiddle…ooh wee, ist das ein großartiger Track!), und weiß nichts darüber.
PS: Michael Nesmith hat auch noch keinen Thread.
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A Kiss in the DreamhouseotisNun, da gab es doch viele. Everly Bros., Conway Twitty z.B., selbst Charlie Feathers wurde sehr country-affin. Jack Scott und Del Shannon nahmen hervorragende Williams-Tribute Alben auf etc.pp.
Nelson hat aber nicht einfach Country gemacht, ich habe es oben geschrieben. Es war von Beginn an etwas Eigenes, was ihn in meinen Augen auch entsprechend auszeichnet.Ja, eben, mit „ähnliche Richtungen“ meinte ich schon den speziellen „Upgrade“ auf der Entwicklungsstufe, den Nelson offenbar in Richtung Country Rock vollzogen hat (ich kenne die späteren Aufnahmen von ihm noch nicht) – also dass er die neuen Entwicklungen der 60s von Seiten der jungen Rockmusik in seinem Werk aufgegriffen hat und damit offenbar sogar zur Avantgarde wurde.
Dass die von Dir aufgezählten Musiker country-affin waren (Feathers) oder wurden (Twitty), ist klar, ebenso die von mir in meinem ersten Post aufgezählten (Rich, Lewis…), nur haben sie sich wohl nicht mehr groß um den „Lärm“ der nachfolgenden Generation kümmern wollen oder können.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Napoleon DynamiteHöre gerade Ricks Aufnahme von „Louisiana Man“, die unfaßbar tight gespielt ist. Woher stammt dieser tolle Song eigentlich? Kenne noch Fassungen von Gentry und Kaleidoscope (Lindleys Fiddle…ooh wee, ist das ein großartiger Track!), und weiß nichts darüber.
PS: Michael Nesmith hat auch noch keinen Thread.
Ganz sicher ist Louisiana Man eine wunderbare Aufnahme von Doug Kershaws großem Hit von Anfang der 60s, der mittlerweile zu einer Hymne des Südstaates geworden ist.
Kaleidoscopes Aufnahme höre ich gerade mal nach, ebenfalls sehr groß. Es sind zwei Fiddles, die dort um sich selbst zu kreisen scheinen. Lindleys und Budas. Klasse.PS: Mach zu Nesmith einen Thread auf, Napo.
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FAVOURITESRick Nelsons Summertime klingt schon verflixt nach echtem Rock.
und für ne aufnahme aus dem jahre 1962 ist das stück fast schon unglaublich.
nebenbei bemerkt:
aus dem grandiosen riff von Burton am anfang haben die Blues Magoos 1966 ihren hit ‚We Ain’t Got Nothin‘ Yet‘ gebastelt, was Deep Purple dann zu ihrem Black Knight verwurstelt haben.--
Ich kenne zwar nur die gängigen Ricky-Nelson-Stücke, aber davon gefiel mir irgendwie das traurige „Lonesome town“ am besten.
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Krimis, Thriller und Urban Fantasy - weitere Infos unter www.soeren-prescher.defictionmasterIch kenne zwar nur die gängigen Ricky-Nelson-Stücke, aber davon gefiel mir irgendwie das traurige „Lonesome town“ am besten.
Das ist das einzige, das ich bisher von Rick Nelson kenne. „Lonesome Town“ ist auf dem Pulp Fiction-Soundtrack verewigt. Guter Song!
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Daher kenne ich das Lied auch.
„Mary Lou“ hast du aber MIT SICHERHEIT auch schon mal gehört.
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Krimis, Thriller und Urban Fantasy - weitere Infos unter www.soeren-prescher.defictionmasterDaher kenne ich das Lied auch.
„Mary Lou“ hast du aber MIT SICHERHEIT auch schon mal gehört.
Stimmt. Ich habe diesen Song nur nie mit Ricky Nelson konnektiert. Interessant, ich müsste mir wohl mal was von ihm zulegen.
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Die Ricky Nelson Aufnahmend der 50er und frühen 60er sind grandios. Die ersten 4 Ricky Nelson Alben der sind Klassiker. Danach veröffentlichte er ein paar gute LPS. Bright light und Country fever sind gut bis sehr gut aber nicht so überragend oder einflussreich wie gerne geschildert. Garden Party ist grandios – vor allem „Let it bring you along“ und der Titeltrack
Mein Highlight von Rick Nelson ist aber trotzdem „Memphis sessions“. Posthum veröffentlicht (weiß nicht inwieweit nachbearbeitet) – ist für mich aber subjektiv die bedeutendste Veröffentlichung.
Unglaublich auch die Klasse von Burton auf einer Stufe mit Moore, Galup und Berry.--
otisRick(y) Nelson
1974 konnte er mit dem leise melancholischen Garden Party noch einmal einen internationalen Single-Hit verbuchen.
Garden Party (die Single) war von ’72 und weder leise noch melancholisch
Mit einem Zitat das sich alle Oldies Sänger merken sollten: „If memories were all I sang I’d rather drive a truck“--
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Schlagwörter: Rick Nelson
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