Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Rich Hopkins & Luminarios: 05.02.07 – Norderstedt (Music Star)
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Bevor wir uns dem Treiben der Protagonisten dieses Abends widmen, muss zumindest kurz endlich mal dieser wundervoll „Kellerclub“ im sonst recht grauen Herzen Norderstedts gewürdigt werden. Eintritt im konventionellen Sinne gibt es hier im „Music Star“ nicht, sondern es steht vielmehr ein urhässliches Sparschwein in der Ecke und wartet darauf angemessen und je nach individuellen Möglichkeiten gefüttert zu werden. Im Gegenzug dafür gibt es leckeres Bier und in der Regel tolle Konzerte von Künstlern aus dem Bereich des Alternative-Folk-Country-Desert-Singer-Songwriter-Americana-Indie-Rock (oder wie man das auch immer nennen mag) welche nebenbei auch eine ganz gute Schnittmenge mit den Musikern des seitens des Glitterhouse-Labels alljährlich ausgerichteten Orange-Blossom-Special-Festivals in Beverungen abbilden. Und alles was den Reiz des OBS gegenüber „normalen“ Festivals ausmacht ist auch hier zu finden: ehrliche Liebe zur Musik, Musiker mit Spaß an ihrem „Job“ sowie zum Plaudern nach dem Konzert, mit Wolfgang einen im positiven Sinne leicht verrückten Chef und einen Haufen netter Menschen. Und es gibt hier den geschmacklosesten Spiegel aller Zeiten, aber den muss jeder selbst entdecken.
Doch nun genug davon und hin zur Musik, denn die hatte mal wieder alle Aufmerksamkeit verdient.
Pünktlich um kurz nach 20:00 und – wie immer im „Music Star“ – mit bestem Sound beginnen Rich Hopkins und seine Luminarios (diesmal: Rich Hopkins – guitar, vocals / Mark Zubia – guitar / Ken Andree – bass / Eric Truelove – drums) mit „Hard Times“ von der (starken) neuen Platte „The horse I rode on“ den vierten Termin ihrer Tour. Und bereits hier wurde deutlich, dass im Gegensatz zu einigen langatmigen Passagen der letzten Tour mal wieder angenehm und ausgiebig gerockt wird.
Neben einigen Songs des neuen Albums gab es nicht unbedingt ein „Best-Of-Set“, was sich letztlich jedoch als Glücksfall herausstellen sollte, denn so kamen neben Klassiker wie dem immer wieder bewegenden „Card Board Box“, „Red, White And Blue“ und dem überragenden „Lost Planet Of Love“ einige unerwartete Schätze wie eine 10 Minuten Version des Sand Rubies Stücks „Bad Crazy Sun“ mit Ken Andree am Gesang, „What Am I Supposed To Do?“ oder auch „Tripped“ zu Gehör. Und überhaupt, diese Band, dies Gitarren! Sicherlich die besten und kraftvollsten Luminarios seit den seligen Zeit mit Mike Davis am Bass und Stefan George an der Lap-Steel. Kein Wunder, dass sich der bestens gelaunte und sichtlich entspannte Rich Hopkins dann und wann zurücknehmen, auf eigene Soli verzichten und die Band einfach mal machen lassen konnte. Es war – und das bereits am vierten Abend der Tour – eine großartige Bandleistung mit einem Rich Hopkins der zudem wohl auch nie besser bei Stimme war als derzeit.
Also, die Tour läuft noch eine ganze Zeit und ich kann jedem nur allerwärmsten ans Herz legen, sich aufzuraffen und sich von einer „Fucking-great-rock-band“ (Zitat Rich Hopkins) umhauen zu lassen!Zudem gab es noch die Ankündigung eines neuen Albums der Sand Rubies sowie eine gratis DVD mit dem Jahresrückblick auf die Konzerte des vergangenen Jahres im Music Star (Hobotalk, Steve Wynn & Miracle 3, Mark Olson & Victoria William, Richmond Fontaine, Todd Thibaud, The Silos, Michael Weston King usw.). Auf ein baldiges Wiedersehen in dieser Bastion der musikalischen Glückseiligkeit und mal wieder Danke für einen tollen Abend – Wolfgang, du bist einer der besten!
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WerbungKann mich „nodepression“ nur anschließen.
Habe Rich und seine neue (alte) Band gestern am 7.2.2007 in Böckingen im Bürgerhaus gesehen.
Es dauerte etwas, bis die Jungs warm geworden sind (die erste halbe Stunde war vom Timing und vom Zusammenspiel her nicht so berauschend), aber dann ging’s richtig rockig ab. Rich – wie eigentlich immer – in sehr guter Form, der neue (alte) Bassist Ken Andree hatte so richtig Spaß, und auch der neue Gitarrist Mark Zubia hat absolut was drauf.
Zuerst gab’s 4 Songs von der neuen Platte, anschließend eher unbekanntere ältere Songs, und zum Abschluß hat die Band die seligen Sand Rubies-Zeiten hochleben lassen.
Highlights: „Lost Planet of Love“ und „Bad Crazy Sun“ von den Sand Rubies.Werde Rich und seine Truppe am 24.2.2007 nochmals in der Rätsche in Geislingen sehen. Ist dann eines der letzten Konzerte der Tour, und wie tight die Band bis dahin zusammenspielen wird, mag ich mir gar nicht ausmalen.
Rich hat übrigens angekündigt, daß er voraussichtlich im Dezember 2007 mit den Sand Rubies auf Tour nach Deutschland kommen wird.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)So,
nun also noch der versprochene Bericht vom Konzert in Geislingen.
Vorneweg: habe es nicht bereut, innerhalb so kurzer Zeit zum zweiten Mal ein Konzert von Rich Hopkins besucht zu haben.
Hab‘ ihn in den letzten Jahren eigentlich immer gesehen, wenn er in Deutschland unterwegs war; das Konzert am Samstag in der Rätsche gehört aber zum Allerfeinsten, was ich je von ihm gesehen habe.Der Sound war sehr gut: druckvoll, differenziert, aber überhaupt nicht schneidend in den Höhen.
Gegenüber dem Konzert vor 2 1/2 Wochen in Böckingen präsentierte sich die Band wesentlich besser aufeinander eingespielt, kurz: am Samstagabend hat absolut alles 100%ig gepaßt.Los ging’s mit „Lost Planet of Love“, der erste Höhepunkt dann „Nuthin‘ You Can Do“.
Als sechster Song eine lange Version von „Card Board Box“, gefolgt von „La Luz“, das ich live bisher nicht oft von Rich gehört habe.
Anschließend eine ewig lange Version von „What Am I Supposed to Do?“, der zweite absolute Höhepunkt des Abends.
In den Zugaben dann eine tolle Version von „Hurt You“, der Klassiker „Unglued“, „Bad Crazy Sun“ gesungen von Ken Andree und eine schweinisch gut abrockende Coverversion von Eddie Cochrans „Summertime Blues“.Die Band hat sich mit jedem Song gesteigert und sich im Lauf des Abends dann in einen wahren Rausch gespielt. Rich sagte dann schon nach dem fünften Song: „I Feel That This Will Be a Very Special Evening Tonight.“ Und so war’s dann auch!
Besonders sympathisch an Rich war mal wieder, daß er das Spotlight nicht für sich selbst beansprucht hat, sondern auch seinem zweiten Gitarristen Mark Zubia ausgiebig Gelegenheit gegeben hat, den Lead zu übernehmen.
Die Band war vom Timing her absolut traumhaft, jedes Riff und jeder Break saß an der richtigen Stelle. Besonders schön auch, daß die Band nahezu jedes Stück in langen Spannungsbögen auch dynamisch sehr vielseitig entwickelt hat.
Im Lauf des Abends wurden die Jams dann immer länger und die Spielweise der Songs psychedelischer.Wie immer faszinierend auch die Power und Intensität der Band und besonders von Rich. Wie er diese Intensität jeden Abend bringen kann, ist mir unbegreiflich.
Dazu paßt eine nette Anekdote am Rande.
Irgendwie bekam die Band während des Konzerts Durst auf Jägermeister. Rich orderte dann eine Runde für die Band und fragte: „Is That True? That Here in Germany Only Old Men Are Drinking Jägermeister?“ Als das Publikum ihm dann lachend zu verstehen gab, daß das wohl schon so stimmt und daß ein Jägermeister daher genau das richtige für ihn ist, meinte Rich spaßend: „OK, You Think That Jägermeister Is the Right Drink for an Old Guy like Me! But: Do You Know Another Old Man That Jumps on the Stage like Me?“Es war übrigens auch ein Kamerateam des SWR vor Ort und hat das Konzert gefilmt. Bin gespannt, ob, wann und in welcher Qualität wir das Konzert dann mal im TV erleben werden.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus) -
Schlagwörter: Arizona, Desert Rock, Rich Hopkins, Rich Hopkins & Luminarios, Tucson
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